Motivation für die Black Night

Fingerzeige vor dem Fest: Steinert bleibt beim HCE noch länger

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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18.12.2023, 19:01 Uhr
Es läuft wieder: In den vergangenen Partien zeigte sich Erlangens zu Saisonbeginn noch merklich schwächelnder Nationalspieler schon wieder in einer deutlich besseren Form.  

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Es läuft wieder: In den vergangenen Partien zeigte sich Erlangens zu Saisonbeginn noch merklich schwächelnder Nationalspieler schon wieder in einer deutlich besseren Form.  

Dass man vor den Festtagen an bestimmten Sachen festhält, findet Christoph Steinert gut. Sagt kurz vor der Black Night Christoph Steinert. 24 Stunden vor der Begegnung mit Balingen haben sie beim HCE die Vertragsverlängerung ihres Führungs- und Nationalspielers bekanntgegeben. Bis 2026 sind Steinis Arbeitspapiere nun gültig. Der wiederum? Nennt das einen "unfassbar schönen Vertrauensbeweis". Und etwas, das dem Verein natürlich Vorteile bringen soll.

Hilfreicher Formanstieg beim HC Erlangen

"Es ist gar nicht so schlecht, einen Kern zu haben, an dem sich auch neue Spieler festhalten können, um bestimmte Sachen nach- oder besserzumachen", erklärt Erlangens Rückraumrechter, der seit seiner Rückkehr 2021 zweifellos eine zentrale Rolle spielt beim HCE.

Helfen musste sich Steinert zuletzt vor allem aber selbst. "Ich bin froh, dass ich meine Form wieder gefunden habe", sagt der Mann, dessen Formanstieg in den letzten Spielen mit einem Formanstieg der Mannschaft korrelierte. Dass Steinert außer Form war davor und die Wahrnehmung dessen nach vielen schwachen Partien hart für ihn selbst? Verschweigt der 33-Jährige nicht.

"Nach meiner Verletzung habe ich länger gebraucht als ich gedacht habe", erklärt Steinert, der in einer strapaziösen Vorsaison mit 166 Toren Erlangens bester Werfer war. Schon gegen deren Ende hatte man dem HCE das Fehlen der Führungskraft angemerkt. Dass Steinerts Schulterproblematik noch eine war, als Steinert wieder spielte? Machte das Ganze komplizierter. Und eben unbefriedigend für Frankens Handball-Bundesligisten und den gebürtigen Berliner, der bei verkorksten Auftritten auch seine Sicherheit vom Siebenmeterstrich beinahe völlig verlor.

Mävers macht's nun vom Strich

Seit einigen Spielen ist Steinert zurück. Nicht am Siebenmeterstrich, wo Veit Mävers inzwischen mit vergleichbar wohltuender Sicherheit netzt, sondern aus dem rechten Rückraum heraus mit kernigen Würfen und gekonnten Zuspielen.

Beim knappen, aber verdienten Sieg in Stuttgart profitierte der HCE entsprechend von Steinert im Positionsangriff. Dass dies mit Blick auf den Linkshänder auch in den beiden letzten Partien des Jahres gilt, wäre Erlangens Lieblingsverein kurz Weihnachten freilich mehr als recht.

Erneuter Schwaben-Clinch bei der Black Night

Überführt der HCE seinen Aufwärtstrend auch gegen die Aufsteiger aus Balingen und Eisenach in Siege, wäre ein zwischenzeitlich doch wacklig wirkendes Halbjahr repariert. Und der HCE aller Voraussicht nach ins Mittelfeld der Tabelle vorgerückt.

Aus dem Arbeitssieg in Stuttgart "ziehen wir definitiv Selbstbewusstsein", sagt Steinert vor der Balingen-Prüfung. Dass die Halle am Dienstag relativ voll wird, daher noch eine Spur mehr drin ist beim erneuten Schwaben-Clinch und die Black Night "mit das coolste Spiel des Jahres", sagt Steinert auch.

Es geht auch um ihn: Kapitän Sebastian Firnhaber möchten sie einen Sieg in der Schwarzen Nacht nur allzu gerne schenken.

Es geht auch um ihn: Kapitän Sebastian Firnhaber möchten sie einen Sieg in der Schwarzen Nacht nur allzu gerne schenken. © Sportfoto Zink / OGo

Warum sich ein konzentrierter und überzeugender Auftritt überdies auszahlen würden, weiß der DHB-Akteur natürlich. Dass zu den 24 bereits absolvierten Länderspielen bei der Heim-EM im Januar weitere dazukommen, kann Steinert mit entsprechenden Leistungen befördern.

Steinert: "Deswegen müssen wir jetzt für ihn spielen"

Alles reinwerfen? Möchte der Krippenspiel-Fan auch für Kapitän Sebastian Firnhaber, dessen Kreuzband in Stuttgart drei Sekunden vor dem Ende riss. "Er hat sich die ganze Zeit für uns reingeschmissen. In jedem Spiel ist er vorneweg gegangen. Deswegen müssen wir jetzt für ihn spielen", hält Christoph Steinert vor der vorletzten Partie des Tabellenfünfzehnten in diesem Jahr fest. Der Dresscode der HCE-Fans und Heimfans dabei ist klar und lautet: ganz in Schwarz.

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