19:20 in der Messestadt

Fast perfekt trotz massiver Mängel: HCE schnuppert an einem Punktgewinn in Leipzig

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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3.12.2023, 18:25 Uhr
Zeigte sich exemplarisch zu ungenau im Abschluss: Erlangens Lutz Heiny. 

© IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Jan Kaefer Zeigte sich exemplarisch zu ungenau im Abschluss: Erlangens Lutz Heiny. 

Die „perfekte Woche“ konnte es zu ihrem Abschluss nicht werden. Dass das Handball-Jahr 2023 für Antonio Metzner vorbei ist, hatte der HCE vor dem Leipzig-Spiel noch kommunizieren müssen. Ansonsten? War beim Kräftemessen in der Messestadt ein erfreulicher Wochenabschlusss beim 19:20 (11:11) bis kurz vor Schluss absolut möglich.

Perfekt in die Partie gestartet war Betram Obling, der einen Siebenmeter früh entschärfte. Erlangen, das eine gewohnt stabile Abwehr stellte, tat sich von Beginn an schwer im Angriff, glich durch Hampus Olsson aber trotzdem aus (4.). Eine weitere Obling-Parade später waren es Kapitän Firnhaber und Nico Büdel, die eine 3:1-Führung ermöglichten.

Dass Lutz Heiny die Möglichkeit kurz darauf ausließ, ein Drei-Tore-Polster herauszuwerfen, sollte danach jedoch bezeichnend werden für einen wieder viel zu unpräzisen Vortrag des fränkischen Handball-Bundesligisten. Nach einem überharten Einsatz von Christopher Bissel musste dieser ab der zehnten Minute ohne den Linksaußen auskommen. Kennzeichnend für den rustikalen Charakter der Partie? War, dass auch Leipzigs Semper in der 15. Minute die Rote Karte sah. Davor und danach betrieben die Kontrahenten Chancenwucher, der aber auch durch starke Torhüterleistungen erklärbar war.

Die HCE-Bemühungen in der Offensive blieben gegen den Sportclub der Deutschen Hochschule für Körperkultur mangelhaft. Nicht erst, als Geburtstagskind Mävers Erlangen in der Schlussminute des ersten Spielabschnitts mit 12:11 in Führung gebracht hatte, war der Zwischenstand in Leipzig dennoch ein vielversprechender.

Seine Probleme, Tore zu werfen, schlugen beim HCE auch in der zweiten Hälfte ins Kontor. Pech paarte sich mit Unvermögen und fehlender Konsequenz. Die Weigerung von Domenico Ebner, der sich im Gehäuse des SC DHfK in Gala-Form parierte, Gegentreffer zuzulassen, kam hinzu. In einer torarmen Begegnung, in der sich der HCE zwischenzeitlich mit einem Drei-Tore-Rückstand konfrontiert sah? War Erlangen in der 43. Minute trotzdem wieder auf 14:15 dran.

Zwei Monsterparaden von Obling hätten nach einer Dreiviertelstunde in einer anderen Saison vielleicht den Ausgleich oder die Führung zur Folge gehabt. Weil der HCE aber auch danach klarste Möglichkeiten ungenutzt ließ, stellte Trainersohn Andri Mar Runarsson auf 18:14. Auch wenn der Rückstand wenig später ein Fünf-Tore-Rückstand war, wehrte sich Erlangen gegen Leipzig bis zum Schluss energisch. Gegen leichtfertige Hausherren hätte das fast noch einen Punktgewinn bedeutet. Erst als Steinert über das Leipziger Tor gezielt hatte, war die Niederlage vor 4025 Zuschauern perfekt.

HC Erlangen: Obling, Haßferter; Steinert 6, Olsson 2, Bialowas 2, Jeppsson 2, Büdel 2, Mävers 2/1, Zechel 1, Firnhaber 1, Heiny 1.

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