25:32 bei heimstarken Sachsen

Bekannte Probleme: Der HCE verschlampt‘s in Leipzig

Andreas Pöllinger

Online-Redaktion, Sport

E-Mail zur Autorenseite

14.10.2024, 21:15 Uhr
Unzufriedenheit im zweiten Durchgang: Vor der Pause hatte der von Martin Schwalb trainierte HC Erlangen in Leipzig trotz vertrauter Defizite noch einen sehr vielversprechenden Eindruck gemacht.

© IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Jan Kaefe Unzufriedenheit im zweiten Durchgang: Vor der Pause hatte der von Martin Schwalb trainierte HC Erlangen in Leipzig trotz vertrauter Defizite noch einen sehr vielversprechenden Eindruck gemacht.

Wo es beim HC Erlangen noch gewaltig hakt, hatte sein Chefcoach vor dem Spiel beim SC DHfK Leipzig klar verortet. In Ballbesitz "machen wir zu wenige produktive Sachen und sind nicht effizient genug", sagte Martin Schwalb. Dass die Entwicklung und die Umsetzung eines besseren Vortrags Zeit bräuchten, erklärte einer der Erfolgreichsten in Handball-Deutschland auch. Beim 25:32 (17:16) am Montagabend demonstrierte der HCE in Leipzig im zweiten Durchgang eindrücklich, was Schwalb damit gemeint hatte.

Das Kräftemessen in der Messestadt hatte eigentlich gut begonnen. Der auffällige Jonathan Svensson war mit einem abgefälschten Wurf erfolgreich und Klemen Ferlin, zuletzt schon bravouröser Paradensammler, gleich richtig drin in der Partie. Hinten war der HCE dennoch, ehe Svensson die Führung zurückholte. Beim rasanten Hin und Her sollte der Scharfschütze Erlangens Spiel auch fortan prägen. Dass der Rückraumlinke am rechten Pfosten und Sekunden später an Leipzig-Keeper Saeveras scheiterte, kompensierte der Schwede mit weiteren Treffern.

Der HCE hielt mit Sachsens Hochgeschwindigkeitshandballern Schritt. Nachdem Spielmacher Bezjak ein Zuspiel misslungen war, war man gleichwohl 6:8 hinten und die Situation erstmals kritisch (14.). Steinert und Bezjak, nun selbst im Gegenstoß erfolgreich, überwanden die Mini-Krise mit ihren Toren. Die mit Courage gepaarte Widerstandsfähigkeit durfte Entwicklungshelfer Schwalb trotz aller Mängel in dem wilden Spiel gefallen. Svensson, Ferlin und ein doppelter Metzner organisierten Erlangen eine Zwei-Tore-Führung, die Bissel kurz vor der Pause recycelte.

In Leipzig hatte der HCE in der Bundesliga bisher nie gewonnen. Dass dies vorstellbar schien, hatte nach der Pause mit einem erneut prompt parierenden Ferlin zu tun. Nur acht eigene Tore nach Wiederbeginn waren jedoch eine zu große Hypothek. Das Spiel über den Kreis und den glücklosen Ex-Leipziger Gebala funktionierte kaum. Dass man nun auch Domenico Ebner, der im Tor übernommen hatte, bei besten Chancen warmwarf, sollte sich als fatal erweisen. Nachdem Leipzigs Klima ins Tor und Metzner den Pfosten getroffen hatte, drohte erstmals ein Drei-Tore-Rückstand, den Ferlin aufschob.

"Los, glaubt an Euch", rief Schwalb seinen Spielern in der Auszeit zu. Zutrauen, Zugriff und Lösungen kamen aber nicht zurück. Witzke traf aus Erlanger Sicht vielmehr zum 18:21. Ferlin konnte Erlangens Schlampigkeiten abmildern. Auffangen konnte der Slowene sie nicht. In der 48. Minute bewerkstelligte Witzke das 25:20 für den nun reif auftretenden Favoriten. Der HCE vergab hingegen weiter freie Würfe in Serie. Aus einer guten ersten Hälfte war vor 4524 Zuschauern eine klare Niederlage geworden.

HC Erlangen: Ferlin, Knezevic; Svensson (6), Bissel (5), Steinert (3), Büdel (3), Nissen (2), Metzner (2), Olsson (2), Gömmel (1/1), Bezjak 1.

Verwandte Themen


Keine Kommentare