Trotz Rückenverletzung

Unter merkwürdigen Umständen: Club-Profi Jan Gyamerah wechselt zum 1. FC Kaiserslautern

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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26.7.2024, 12:23 Uhr
Abschied nach zwei Jahren: Jan Gyamerah.

© Sportfoto Zink / Hans-Martin Iss/Sportfoto Zink / Hans-Martin Issler Abschied nach zwei Jahren: Jan Gyamerah.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte Jan Gyamerah für Verwirrung gesorgt beim 1. FC Nürnberg. Wegen seiner Rückenschmerzen, angeblich ausgelöst von einem irritierten Nerv, hatte er fast die komplette Vorbereitung verpasst; erst am Dienstag wagte er sich mit Athletiktrainer Gerald Stürzenhofecker mal wieder auf den Platz.

Bloß nichts überstürzen, hörte man nicht nur hinter vorgehaltener Hand. Umso größer das Erstaunen, als Jan Gyamerah am Mittwoch plötzlich wieder eine komplette Einheit mit der Mannschaft absolvieren konnte, von einer plötzlichen Wunderheilung wollten sie trotzdem wenig hören beim Club.

"Wir müssen abwarten", meinte Trainer Miroslav Klose nach der Einheit und ungefähr einer Woche, in der sich der Spieler "bei seinen vertrauten Leuten" hatte behandeln lassen. Es habe "alles gut funktioniert", so Klose, der Rücken "nicht ,mehr reagiert", kurzum: "Das war heute für ihn eine gute Einheit zum Einstieg".

Keine Schmerzen mehr, endlich. Und bereit für den 1. FC Nürnberg, allerdings nur für ein paar Stunden. Am Freitagmittag vermeldete der Verein Jan Gyamerahs Wechsel zum Zweitliga-Konkurrenten 1. FC Kaiserslautern - der kaum einen Fußballer verpflichtet hätte, der in den nächsten Monaten weiter auszufallen droht.

Es liegt also der Verdacht nahe, dass Jan Gyamerahs Rückenprobleme nicht ganz so ernst gewesen sein könnten wie zum Start der Vorbereitung kommuniziert. Vor zwei Jahren hatte ihn der Club als Ersatz für Kilian Fischer vom Hamburger SV geholt, spätestens in der vergangenen Saison war er zur Führungskraft aufgestiegen.

Jan Gyamerah durfte sogar hin und wieder die Kapitänsbinde tragen, hat sich aber trotzdem dafür entschieden, seine Karriere nach knapp 60 Pflichtspieleinsätzen für den 1. FC Nürnberg auf dem Betzenberg fortzusetzen. Wo die sportmedizinische Untersuchung offenbar keinerlei Auffälligkeiten zum Vorschein gebracht hat, auch nicht in Jan Gyamerahs Rücken.

Am Donnerstagnachmittag hatte er noch in Nürnberg mittrainiert, sich danach aber gen Rheinland-Pfalz verabschiedet. Weil er noch bis 30. Juni 2025 an den Club gebunden gewesen wäre, wird eine Ablöse fällig. Seinen nunmehr Ex-Verein war die Meldung zu seinem Abschied ganze acht Zeilen wert.

Dem 1. FC Kaiserslautern sagte er: "Ich habe bisher nur bei Traditionsvereinen gespielt, das war ein ausschlaggebender Punkt für meine Entscheidung, zum FCK zu wechseln", so Jan Gyamerah, "ich glaube generell, dass der Verein viel Potential hat und ich freue mich, meinen Teil dazu beitragen zu können, gemeinsam mit dem FCK erfolgreich zu sein." Ohne Rückenschmerzen.

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