Carpe diem

Das "Kulturmagazin des Landes" kommt am Samstag zum 50. Mal heraus

wt

3.8.2023, 05:36 Uhr
Jan Stephan und Miriam Zöllich freuen sich über die 50. Ausgabe des Carpe diem.

© Barbara Struller, NN Jan Stephan und Miriam Zöllich freuen sich über die 50. Ausgabe des Carpe diem.

Im April 2010 verließ ein Versuchsballon die Druckerei Baun & Elbel in der Weißenburger Wildbadstraße: das Carpe diem, ein Kulturmagazin für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Schlanke 24 Seiten umfasste das Heft damals. Die Idee: Viermal im Jahr soll das Carpe diem von nun an zeigen, dass das Kulturleben nicht nur in den Metropolen zu Hause ist.

„Es ist ein Kulturmagazin des Landes“, erklärt Jan Stephan, der das Projekt gestartet und zehn Jahre lang geleitet hat. Ein Versuch, der geglückt ist: Am kommenden Samstag erscheint nun die 50. Ausgabe des Magazins. 56 Seiten dick und wie immer voller Termine, Tipps und Hintergrundgeschichten.

Unerzählte Geschichten aus Altmühlfranken

„Auch für dieses Heft haben wir wieder ein paar Extra-Storys ausgegraben“, freut sich Miriam Zöllich, die das Carpe diem mittlerweile redaktionell verantwortet. „Das war auch von Anfang an die Idee dieses Kulturmagazins: Nicht nur Veranstaltungsankündigungen sollen sich darin finden, sondern auch Hintergrundberichte, Reportagen, Interviews, Buchbesprechungen und bislang unerzählte Geschichten rund um die kulturelle Landschaft Altmühlfrankens.“

Jubiläumsausgabe: Zum 50. Mal erscheint das Kulturmagazin Carpe diem nun im Weißenburger Tagblatt. Auch der passende Anlass für einen kleinen Rückblick in eigener Sache.

Jubiläumsausgabe: Zum 50. Mal erscheint das Kulturmagazin Carpe diem nun im Weißenburger Tagblatt. Auch der passende Anlass für einen kleinen Rückblick in eigener Sache. © wug-carpe-diem-20230726-090052_app11_01.jpg, NN

So gab es in der ersten Ausgabe 2010 etwa ein Interview mit LaBrassBanda, die zum Toll-WUG-Festival auf die Wülzburg kamen. Eine Akt-Malerin, die mit Vorliebe verschlungene Paare malte, erzählte, wie es ist, mit einem so ungewöhnlichen Hobby in einem fränkischen Dorf zu leben. Und eine Geschichte im Heft drehte sich um den Rutzenhof zwischen Treuchtlingen und Langenaltheim, wo sich einst Martin Luther versteckt haben soll.

Freilich spielten aber auch die Terminankündigungen von Anfang an eine große Rolle. „Es ging darum, Kulturtermine mittelfristig in der Region aufeinander abzustimmen und eine planbare Vorschau zu bieten, anstelle von kurzfristigen Ankündigungen“, erinnert sich Jan Stephan. „Aber auch darum, die unglaubliche Vielfalt des Kulturangebots in der Region zu zeigen. Die Kulturschaffenden stecken oft so viel Zeit und Liebe in ihre Projekte, und das soll sich auszahlen.“

Zahlreiche Unterstützer aus Politik und Wirtschaft

Jan Stephan und Robert Renner entwarfen damals das Konzept für das Kulturmagazin, auch das Layout entstand im Hause Braun & Elbel (und wurde im Lauf der Zeit mehrfach angepasst). Eine ganze Reihe an Unterstützern und Ideengebern trugen dazu bei, dass im April 2010 das erste Carpe diem erscheinen konnte.

Allen voran Andreas Gebhardt (damals noch Inhaber der Firma Alfmeier), Dr. Karl-Friedrich-Ossberger, der frisch ins Amt gewählte Weißenburger Oberbürgermeister Jürgen Schröppel, die Stadtwerke Weißenburg und der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen.

„An dieser Stelle ist ein großes Dankeschön angebracht an die Unterstützer und Anzeigenkunden, die es bis heute überhaupt erst möglich machen, dass das Carpe diem in tausendfacher Auflage kostenlos im Landkreis erhältlich ist. Sie zeigen, dass Ihnen die regionale Kulturlandschaft am Herzen liegt“, sagt Miriam Zöllich.

Vom Sommer-Finale in den Kulturherbst

Das aktuelle Kulturmagazin wird nun am Samstag mit den Zeitungsabos ausgeliefert und liegt in zahlreichen Stellen im Landkreis aus, etwa in Tourist-Informationen, Restaurants und Cafés. Viele spannende Termine stehen zwischen August und Oktober bevor: Der Sommer feiert ein fulminantes Finale mit den letzten Open-Air-Veranstaltungen, und nahtlos geht es hinein in einen Kulturherbst, in dem ordentlich was geboten ist.

Ein aufstrebender Liedermacher kommt in die Pappenheimer Weidenkirche, die Lehrerinnen und Lehrer der Weißenburger Musikschule geben erstmals ein eigenes Konzert, eine italienische Gothic-Band kommt zum Eber-Hart-Festival nach Möhren, und die Gunzenhausener Stadthalle nimmt nach der Sommerpause ihren Spielbetrieb mit Musik und Theater wieder auf.

In Weißenburg lockt eine Sonderausstellung zum Limesforscher und Apotheker Wilhelm Kohl, Gunzenhausen präsentiert seinen Heimatmaler Michl Hertlein, die Pappenheimer bringen ihr Sophie-Hoechstetter-Gedenkjahr zum Abschluss und Sammenheim feiert seinen Nussmarkt.

Sigi Zimmerschied und Radio Engelhardt

Und auch die Geschichten finden wieder ihren Platz: So hat etwa eine gebürtige Ansbacherin einen Roman über die Entstehung des Brombachsees geschrieben und ein oberbayerischer Wahl-Franke debütiert mit einem Altmühltal-Krimi.

Zwei gebürtige Weißenburger gedenken mit ihrer neuen Band „Radio Engelhardt“ dem ehemaligen Elektronik- und Schallplattengeschäft, und – so schließt sich der Kreis zum ersten Carpe diem – auch Sigi Zimmerschied ist wieder im Heft. Diesmal als Weißenburger Stadtschreiber.

Diese 50. Ausgabe des Carpe diem steckt also wieder voller Menschen und Geschichten, die das kulturelle Leben im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen prägen oder durch einen Besuch bereichern. Das Kulturmagazin liegt dem Abo von Weißenburger Tagblatt, Treuchtlinger Kurier und Altmühl-Bote am Samstag bei und ist zudem in etlichen Cafés, Restaurants, Tourist-Infos und Veranstaltungsorten kostenlos erhältlich.

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