Fußball-Landesliga Nordost

Beim TSV 1860 Weißenburg gab es nach dem Durchhänger Balsam für die Seele

Uwe Mühling

10.12.2023, 10:12 Uhr
Der Zusammenhalt spielt bei der Weißenburger Landesliga-Truppe eine große Rolle. Dazu gehört auch der „Kreis“ nach jedem Spiel – am liebsten mit Siegesjubel.  

© Uwe Mühling, WT Der Zusammenhalt spielt bei der Weißenburger Landesliga-Truppe eine große Rolle. Dazu gehört auch der „Kreis“ nach jedem Spiel – am liebsten mit Siegesjubel.  

Die 28 Punkte aus bislang 20 Saisonspielen in der Fußball-Landesliga Nordost sind aus Vierkes Sicht „beruhigend“ für die jüngst begonnene Winterpause. „Und sie sind auch der Lohn für das, was wir geleistet haben“, wie der Coach hinzufügt.
Aktuell überwintern die Weißenburger mit ihren 28 Zählern bei 29:29 Toren auf Rang zwölf und haben fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Platz der Abstiegsrelegation (Rang 14). Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahrs waren es in der damaligen Südwestgruppe sechs Zähler weniger, am Ende gelang dennoch der Klassenerhalt..

Zurück in der Nordost-Gruppe

Was folgte war die Rückkehr in die angestammte Nordostgruppe. Dort legten die Weißenburger mit zwei Siegen los und mischten anfangs sogar in der Spitzengruppe mit. Dann folgte allerdings eine eher durchwachsene Zeit. „Wir hatten eine längere Phase, in der wir mit den Ergebnissen und Leistungen nicht glücklich waren“, räumt Markus Vierke ein, der auch im siebten Jahr als Chefcoach beim TSV 1860 von Co-Trainer Michael Seitz unterstützt wird. Von September bis Anfang Oktober hatten die TSVler jedenfalls sechs sieglose Spiele am Stück, nur zwei Unentschieden waren dabei.

Doch nach diesem „Durchhänger“ (Vierke) ging es wieder aufwärts. Vor allem die letzten vier Spiele des Jahres mit zwei Siegen und zwei Remis waren laut dem Trainer „Balsam auf unsere Seele“. Das letzte Match am 12. November war ein 3:0-Erfolg gegen den jetzigen Tabellenzweiten TSV Buch. Der „Dreier“ sorgte dafür, dass die Weißenburger mit einem guten Gefühl in die Winterpause gehen konnten, denn in den folgenden Wochen blieb dem TSV-1860- Team aufgrund von Spielabsagen nur noch der Stand-by-Modus, der letztlich erst Anfang Dezember zu Ende ging.

24 Spieler kamen bei den Weißenburger Punktspielen in der ersten Saisonhälfte 2023/2024 zum Einsatz. Die meisten Tore erzielte Kapitän Jonas Ochsenkiel (acht Stück waren es passend zu seiner Rückennummer). Gleich dahinter folgt Stürmerkollege Max Pfann mit sieben Treffern, und Mittelfeldmotor Daniel Hofrichter bringt es auf vier Tore. Ochsenkiel und Pfann hatten jeweils 19 Einsätze, Hofrichter 16.

Johannes Meyer immer am Platz

Die meisten Einsatzminuten im TSV-1860-Team hat Johannes Meyer. Er hat die komplett möglichen 1800 Minuten bei 20 Partien durchgespielt. Die Nachspielzeiten werden in der BFV-Statistik nicht eingerechnet, sodass eigentlich noch etliche Minuten hinzukommen würden. Meyers Innenverteidiger-Kollege Christian Leibhard war nah dran, wurde allerdings zweimal ausgewechselt und bringt es so „nur“ auf 1756 Minuten. Hauchdünn dahinter folgt an dritter Stelle Philipp Meier mit 1755 Minuten und danach Jonas Herter mit 1710 sowie Marco Jäger mit 1610 Minuten.

Der Dauerbrenner im Team des TSV 1860: Johannes Meyer hat in der ersten Saisonhälfte alle möglichen 1800 Minuten gespielt. Unser Bild zeigt den Innenverteidiger (in Rot) im Derby gegen Schwabach (3:1), das mit 420 Zuschauern am besten besucht war.  

Der Dauerbrenner im Team des TSV 1860: Johannes Meyer hat in der ersten Saisonhälfte alle möglichen 1800 Minuten gespielt. Unser Bild zeigt den Innenverteidiger (in Rot) im Derby gegen Schwabach (3:1), das mit 420 Zuschauern am besten besucht war.   © Uwe Mühling, WT

Fällt etwas auf bei diesen Namen? Es handelt sich durchwegs um defensive Leute, die vor Torhüter Herter im Normalfall auch die Weißenburger Vierer-Abwehrkette bilden. Diese Konstanz und die damit verbundene Eingespieltheit war sicherlich auch ein Weißenburger Trumpf. Mit lediglich 29 Gegentreffern hat der TSV 1860 statistisch betrachtet die siebtbeste Abwehr der Liga.

Ungeachtet der Tatsache, dass die Landesliga-Mannschaften derzeit eine unterschiedliche Anzahl an Spielen haben, stehen die Weißenburger bei den erzielten Toren nur auf Position 13, was aber nicht weiter schlimm ist, denn: „Wir haben in dieser Saison viele Spiele gewonnen, bei denen wir letzte Saison noch oft unentschieden gespielt haben“, findet Vierke mit Blick auf elf Punkteteilungen in der Vorsaison (in der neuen Runde sind es vier).

Wie viele Remis es am Ende der laufenden Saison sein werden, wird sich zeigen. Offiziell geht es für den TSV 1860 am Samstag, 2. März, beim VfR Katschenreuth weiter. Man kann aber davon ausgehen, dass das Nachholspiel beim SV Buckenhofen am Wochenende zuvor angesetzt wird. Die Vorbereitung wird Mitte/Ende Januar beginnen.

Halle als Übergang

Vorher gibt schon eine „kleine Übergangsvorbereitung“, wie Markus Vierke die Hallensaison umschreibt. Der TSV 1860 wird – im Gegensatz zu vielen anderen höherklassigen Teams – bei der Kreismeisterschaft starten, wobei es für den Coach „nicht optimal“ ist, dass die Vorrunde bereits vor Weihnachten stattfindet und man den Dezember eigentlich komplett „zum Durchschnaufen“ haben wollte. Vierke nimmt es aber locker: „Da müssen wir uns halt ein bisschen umstellen.“

Klar ist, dass die Weißenburger in die Kreisendrunde wollen, die heuer am Sonntag, 14. Januar, vor heimischer Kulisse in der neuen Seeweiherturnhalle ausgetragen wird. Vorher gibt es schon ein anderes Highlight in der Landkreishalle: die Stadtmeisterschaft der Vereine am Freitag, 5. Januar. Hier ist der TSV 1860 der Titelverteidiger.

Von der Halle zum Abschluss noch mal zurück nach draußen: Nimmt man das komplette Kalenderjahr 2023, dann haben die Weißenburger in der Landesliga in 35 Spielen (15 im Südwesten, 20 im Nordosten) insgesamt 51 Punkte geholt. Macht einen Schnitt von 1,45 Punkten pro Spiel. Mit einer solchen Quote würde der TSV 1860 sicher auch im Jahr 2024 wieder eine gute Rolle in der Landesliga spielen.

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