Personalsituation
„Geburtshilfe gesichert“: Weißenburg hat wieder dritten Frauenarzt, zweiter Kreißsaal geplant
7.6.2024, 17:07 UhrWenn die Wehen einsetzen, heißt es in aller Regel: ab ins Krankenhaus. Doch Kliniken mit Geburtsstationen gibt es immer weniger. Die Gründe dafür sind vielfältig: Personalmangel bei Hebammen, Ärzten und medizinischem Fachpersonal, hoher Kostendruck und ausbleibende Geburten.
Wieder ein dritter Frauenarzt
Im Landkreis ist man von einer Schließung der Geburtshilfestation weit entfernt – im Gegenteil: Der aktuell entstehende Neubau des Klinikums Altmühlfranken Weißenburg wird unter anderem einen zusätzlichen Kreißsaal beherbergen. Auch die Personalsituation ist für die Zukunft gerüstet. „Wir sind gut aufgestellt“, betonen die Gynäkologin Katja Anuschek und Hebamme Anne Gungl gemeinsam im Gespräch.
Katja Anuschek, Fachärztin für Gynäkologie und Belegärztin am Klinikum Altmühfranken Weißenburg, weiß um die Sorge vieler Frauen vor Einschnitten in der Geburtshilfe: „Wir stehen den Frauen nach wie vor mit dem bewährten Team zur Seite und konnten darüber hinaus noch einen neuen Kollegen hinzugewinnen: Šimon Hajda unterstützt unsere Praxis seit Januar“. Hajda ergänzt die Belegarztpraxis um Katja Anuschek und Rudolf Löschel damit als dritter Arzt.
Zwei neue Hebammen
Viele Fragen rund um die Geburt und Nachsorge beschäftigen Frauen oftmals bereits zu Beginn der Schwangerschaft. Gerade die Sorge, keine Hebamme zur Nachsorge zu bekommen, wird bei Erstanrufen in der „Hebammenstube“ Weißenburg oftmals geäußert. Sehr gut aufgestellt Anne Gungl, seit 2018 Beleghebamme am Klinikum Altmühlfranken Weißenburg, kann die werdenden Mütter beruhigen: „Wir sind sehr gut aufgestellt und konnten unser Team sogar erst vor Kurzem zweifach verstärken. Im November 2023 konnten wir eine neue Kollegin bei uns begrüßen, im Mai kam noch eine weitere hinzu.“
Bereits ihr Praktikum legte Gungl im Hebammenteam im Klinikum Altmühlfranken Weißenburg ab; daraufhin folgte das Externat während ihrer Ausbildung. „Mir hat es hier von Anfang an gefallen: Wir sind ein gutes Team, helfen uns gegenseitig aus, und auch die Zusammenarbeit mit den Ärzten und der Station ist klasse. Darüber hinaus ergänzen wir uns perfekt“, so die Hebamme weiter.
Familienzimmer beliebt
Dass im Landkreis für die Nachsorge so gut gesorgt ist, darf als Sonderfall bezeichnet werden. In aller Regel übernimmt sogar die Hebamme, die zur Geburt des Kindes anwesend war, die Nachsorge. Auch darüber hinaus bieten die insgesamt 14 Hebammen der „Hebammenstube“ werdenden Müttern ein „Rundum-Sorglos-Paket“ an: Kurse, Akupunktur, Taping und Gesprächewerden vor der Geburt sehr häufig in Anspruch genommen; bei der Entbindung im Klinikum Altmühlfranken ist anschließend stets eine Hebamme und ein Facharzt anwesend.
Ist das Kind geboren, bleibt die frischgebackene Mutter samt Nachwuchs meist noch zwischen drei und fünf Tagen in der Klinik. „Jede Frau geht nach Hause, wenn sie so weit ist; niemand wird gegen den eigenen Willen heimgeschickt“, erklärt Gungl. „Besonders beliebt bei Eltern sind unsere beiden Familienzimmer und die Einzelzimmer“, weiß Geburtsstationsleiterin Christine Susi. „Wenn keines mehr verfügbar ist, besteht auch die Möglichkeit, ein Doppelzimmer zum Familienzimmer umzufunktionieren.“
Babyboom im Sommer
Im Klinikum Altmühlfranken steht Gebärenden rund um die Uhr Fachpersonal zur Verfügung. Während an manchen Tagen nur ein Kind geboren wird, erlebt das Team der Geburtshilfe an anderen einen regelrechten „Babyboom“. So erblickten in der Zeit vom 1. bis 4. Mai stolze elf Kinder in Weißenburg das Licht der Welt. In diesem Jahr, vielmehr bis Anfang Juni, kamen bereits 250 Kinder in Weißenburg zur Welt.
Auf die Frage, was sie an ihrem Beruf denn am schönsten findet, antwortet Hebamme Anne Gungl: „Die Frauen über die Zeit der Schwangerschaft und Geburt zu begleiten und zu beobachten, wie Paare das erste Mal Eltern werden; das sind bereichernde Momente, die ich sehr zu schätzen weiß.“
Zu welcher Jahreszeit werden denn nun die meisten Kinder geboren? Anders als früher werden die meisten Babys nicht mehr zu Beginn des Jahres im Februar oder März geboren, sondern kommen im Hochsommer zur Welt. Wie ein Blick auf die Statistik aber zeigt, ist der Kinderreichtum in den Monaten Juli bis September nicht nur ein landkreisweites, sondern ein deutschlandweites Phänomen. Gungl bestätigt diesen Trend auch für Weißenburg: Es wird also auch in den kommenden Sommermonaten sicherlich wieder voll werden auf der Geburtshilfestation im Klinikum Altmühlfranken.
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