Großbaustelle in der Altstadt

Karmeliterkirche Weißenburg: So schaut der Dachstuhl unter der Plane aus

bst

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31.5.2024, 19:00 Uhr
Die Schäden am Dachstuhl der Weißenburger Karmeliterkirche sind für Passanten nicht erkennbar. 

© Barbara Struller, WT / Stadt Weißenburg Die Schäden am Dachstuhl der Weißenburger Karmeliterkirche sind für Passanten nicht erkennbar. 

Nachdem der Start der Sanierung an der Karmeliterkirche für die Bevölkerung mittlerweile deutlich sichtbar ist, hat sich Oberbürgermeister Jürgen Schröppel nun selbst ein Bild über den Sachstand der Baumaßnahme gemacht. Das Innengerüst lässt nunmehr einen unmittelbaren Blick auf die Stuckdecke zu. Diese befindet sich in einem erstaunlich guten Zustand.

Oberbürgermeister Jürgen Schröppel besuchte Weißenburgs prominenteste Baustelle.

Oberbürgermeister Jürgen Schröppel besuchte Weißenburgs prominenteste Baustelle. © Stadt Weißenburg

Nur schwer planbar

Im mehrstöckigen Dachstuhl werden die Komplexität der Baumaßnahme und das Schadensbild eindrucksvoll erkennbar. Wann die Sanierung der Karmeliterkirche beendet ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. Die Erfahrung zeigt aber, dass bei solch einer umfangreichen Sanierung eines denkmalgeschützten Bauwerks stets ungeplante Überraschungen zutage treten können.

Nach Einrüstung der Außenfassaden startet die Errichtung des Schutzdaches über der vorhandenen Dachdeckung des Kulturzentrums Karmeliterkirche. In einem ersten Bauabschnitt erfolgt dann die Reparatur des Dachstuhles über dem Hauptraum der ehemaligen Karmeliterkirche, voraussichtlich ab Oktober dieses Jahres startet der zweite Abschnitt mit der Einrüstung des Chores.

Tag des offenen Denkmals

Der aufwendige Bau des Schutzdaches ist notwendig, um den Innenraum mit Stuckdecke und Ausstattung vor Witterungseinflüssen während der Sanierungsarbeiten zu schützen. Um die einzelnen, über den gesamten Dachstuhl verteilten, vielfältigen Schadstellen bearbeiten zu können, muss die Dachdeckung schrittweise abgenommen werden. Die Reparaturen erfolgen abschnittsweise von Osten nach Westen und stellen im Endergebnis die Funktion des historischen Dachstuhles wieder her.

Hauptsächlich wird die in den 70er Jahren eingefügte Aufhängung der Stuckdecke wieder entfernt, diese ist aufgrund einer punktförmigen Lasteintragung für die Rissbildung in den Fassaden des Langhauses verantwortlich. Nach erfolgter Dachstuhlsanierung im ersten Bauabschnitt starten die Arbeiten am Dachstuhl oberhalb des Chores und die Restaurierungsarbeiten an der Stuckdecke über dem Saal.

Der Einbau dieser Decke geht auf die Barockisierung der Kirche 1711 bis 1729 zurück und wurde von den Stuckateuren Auernhammer und Bolz aus Ellingen ausgeführt. Es ist vorgesehen, das ehemalige Karmeliterkloster, also die Kirche und den Klosterflügel, am Tag des offenen Denkmals am 8. September 2024 der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

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