Kroos ging als einer der Ersten

Spieler und Trainer mit Tränen in den Augen: So verlief der Abreisetag der DFB-Elf in Herzogenaurach

Johannes Alles

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6.7.2024, 15:51 Uhr
Sichtlich angefasst: Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der Abschluss-PK am Samstag in Herzogenaurach.

© NEWS5 / Eric Deyerler Sichtlich angefasst: Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der Abschluss-PK am Samstag in Herzogenaurach.

Am späten Vormittag ging es los: Nach und nach verließen die Spieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Tag nach dem emotionalen EM-Aus ihr Quartier auf dem Trainingsgelände von Adidas.

Zu den ersten Kickern, die in Shuttles vom Homeground in Herzogenaurach gefahren wurden, gehörte, wie die BILD-Zeitung beobachtete, Toni Kroos. Für den Mittelfeldstrategen war die bittere Niederlage gegen Spanien die letzte Partie seiner Karriere. Rund 150 Fans fanden sich am Gelände ein, um die Spieler zu verabschieden.

Bei Pressekonferenz in Herzogenaurach zieht Julian Nagelsmann ein emotionales Fazit

Nach dem Spanien-Spiel war der DFB-Tross in zwei Teambussen vom Stuttgarter Stadion zurück nach Franken gefahren, um noch eine Nacht in Herzogenaurach zu verbringen. Um 13 Uhr stand dann eine letzte Pressekonferenz mit dem Bundestrainer an, bei der Julian Nagelsmann ein emotionales Turnierfazit zog, weit über die sportliche Dimension hinaus.

"Mir wurde gesagt, dass es nicht oft der Fall war, dass nahezu jeder Spieler, der das Camp verlässt, Tränen in den Augen hat, das ist wohl ein großer Verdienst von allen im gesamten Staff", sagte Nagelsmann bei der PK, selbst mit Tränen in den Augen und stockender Stimme. Und weiter: "Ich möchte Danke sagen, an die Fans im Land. Ich habe immer gesagt, wir brauchen die Fans im Land, weil wir nicht viel zurückgegeben haben aus sportlicher Sicht in der Vergangenheit", so der 36-Jährige.

"Wir hätten gerne den Fans mehr gegeben", versicherte der Bundestrainer, eine Woche mit gutem Fußball hätte es als Zugabe geben sollen. Und: "Wir hätten gerne den Titel geholt." Die DFB-Elf war am Freitagabend durch ein 1:2 nach Verlängerung gegen Spanien im Viertelfinale ausgeschieden.

Nagelsmann wünschte sich, dass die "Symbiose" zwischen Nationalmannschaft und ihren Anhängern auch in andere, wichtigere Lebensbereiche in der Gesellschaft transportiert werde. Wie so oft wählte der sichtlich ergriffene Bundestrainer ein alltägliches Beispiel. "Wenn ich dem Nachbarn helfe, die Hecke zu schneiden, ist er schneller fertig". "Wir haben es geschafft, die Menschen zu einen", sagte Nagelsmann.

Nach der EM: Personelle Ergänzungen, aber keine neue DFB-Mannschaft

Personell kündigte Nagelsmann für die kommenden Aufgaben in der Nations League und der WM-Qualifikation zwar personelle Ergänzungen an. Man werde die Mannschaft aber "nicht neu zusammenwürfeln". Die Spieler müssten sich in ihren Vereinen nun beweisen. DFB-Sportdirektor Rudi Völler versicherte, man werde den eingeschlagenen Weg weitergehen. "Wir wollen bis zum Ende dabei sein", blickte Völler auf die WM in zwei Jahren voraus.

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