2000 Projekte im Jahr

Spitzenreiter aus Wendelstein: Ladenbau-Spezialist Aichinger feiert 120. Geburtstag

27.6.2024, 11:00 Uhr
Eine Aichinger-Frischetheke in einem Supermarkt.

© Boris Golz/Aichinger GmbH Eine Aichinger-Frischetheke in einem Supermarkt.

In vielen Edeka- und Rewe-Märkten in und um Schwabach werden Fisch, Fleisch, Käse und Wurst in Kühltheken angeboten, die in Wendelstein hergestellt werden. Auch die Bäckerei Nusselt in Worzeldorf und die Metzgerei Kallert in Puschendorf verkaufen ihre frischen Waren in Läden, die in Wendelstein entworfen und gefertigt wurden. Aber auch in Island, Ägypten oder in Dubai werden Ladeneinrichtungen und Theken der Firma Aichinger eingebaut. Heuer feiert das Traditionsunternehmen seinen 120. Geburtstag, wie es in einer Meldung mitteilt.

Schreinermeister Johann Aichinger gründete vor 120 Jahren in Nürnberg das Unternehmen.

Schreinermeister Johann Aichinger gründete vor 120 Jahren in Nürnberg das Unternehmen. © Aichinger GmbH

Das Unternehmen wurde am 1. Juli 1904 in Nürnberg gegründet und ist seit 1962 in Wendelstein am Ostring ansässig. In den vergangenen 120 Jahren hat sich Aichinger nach eigenen Angaben zu einem der führenden Anbieter im deutschsprachigen Raum für Ladeneinrichtungen und Theken im "Fresh-Food-Bereich" entwickelt.

Die rund 350 Mitarbeitenden verarbeiten in Wendelstein jährlich 35.000 Quadratmeter Holzwerkstoffe, 55.000 Quadratmeter Metall und 8000 Quadratmeter Glas zu Theken und Ladeneinrichtungen für Bäcker, Metzger und Supermärkte, wie Aichinger in einer Pressemitteilung erklärt. Jährlich rund 2000 Projekte werden demzufolge auf den etwa 30.000 Quadratmetern Produktionsfläche umgesetzt - darunter allein 6000 laufende Meter des Bestsellers, einer Kühltheke. Kein anderer Anbieter baue in Deutschland mehr Bedientheken, vergleicht das Unternehmen stolz.

"Zum Einkaufen inspirieren"

Als der Schreinermeister Johann Aichinger in Nürnberg seinen Betrieb gründete, gingen die Menschen noch ins "Kolonialwarengeschäft", um Gewürze oder Kaffee zu kaufen. "Mittlerweile geht es darum, Menschen beim Einkaufen zu inspirieren, zum Probieren, Verweilen und Genießen zu verführen", sagt Aichinger-Geschäftsführer Oliver Blank.

Die Produktpalette des Unternehmens hat sich immer wieder gewandelt. Wurden anfangs vor allem Apotheken und Kolonialwarengeschäfte ausgestattet, entstanden ab 1925 Einrichtungen für Bäckereien und Cafés - eine Branche, in der Aichinger auch fast 100 Jahre später noch tätig ist. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Johann Aichinger, Sohn des Gründers, den Wiederaufbau. 1959 erweiterte Aichinger seine Produktion um Alufenster und -fassaden, drei Jahre später wurde die Metallverarbeitung nach Wendelstein verlegt, 1978 die Holzverarbeitung.

Eine Aichinger-Bedientheke in einer Bäckerei.

Eine Aichinger-Bedientheke in einer Bäckerei. © Michaela Begsteiger

1995 übernahm der Unternehmer Günther Hertel die Aichinger GmbH aus der Insolvenz und konzentrierte die Geschäftstätigkeit des damaligen "Gemischtwarenladens" auf den Ladenbau. In einem zweiten Schritt entstand mit der heute rund 520 Mitarbeiter starken Aichinger-Gruppe ein Komplettanbieter für Planung, Projektierung, Entwicklung und Fertigung von Küchen-, Kühl- und Lichttechnik. Mit seinem 80. Geburtstag wechselte Hertel 2021 aus der Geschäftsführung in den Beirat.

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