Florian Weber hat ihn gefunden, den (fiktiven) "Schlüssel von Klaus".
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Florian Weber hat ihn gefunden, den (fiktiven) "Schlüssel von Klaus".

Satirische Aktion gegen Corona-Proteste

Querdenker können daheim bleiben: "Schlüssel von Klaus" wurde in Roth gefunden

"Er ist wieder da: Der Schlüssel von Klaus, welcher vergangenen Montag deutschlandweit in verschiedenen Städten gesucht wurde, ist wieder aufgetaucht", heißt es in einer Pressemitteilung der Partei "Die Partei" von Montagvormittag. Der Schlüssel ist freilich nur ein Vorwand der Demonstranten, um das Versammlungsrecht auszuhebeln: Rund 100 Impfskeptiker, Impfgegner, Corona-Leugner und "Querdenker" waren unter diesem Motto vergangene Woche durch die Rother Stadtmitte gezogen - unter ihnen auch mindestens ein überregional bekannter Rechtsextremer. Gefunden hatten sie ihn nicht, den fiktiven Schlüssel. Und so haben die Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen für Montagabend, 3. Januar, zu einer erneuten "Suchaktion" aufgerufen.

Laut dem Rother Bürgermeisterkandidaten der Partei "Die Partei", Florian Weber, können sie sich das jedoch sparen. Denn der (natürlich satirisch gemeinten) Pressemitteilung zufolge hat er den Schlüssel von Klaus bereits an Silvester in einem der Blumentröge auf dem Marktplatz gefunden. "Als Stadtgärtner kenne ich den Marktplatz natürlich sehr gut", erläutert Weber seinen Fund. "Daher dachte ich, ich suche selbst einmal."

Mit vorzeigbarem Erfolg: Auf einem Foto zeigt er auf einen altertümlichen Schlüssel, der in einem der Blumenkübel liegt. Eine Vergrößerung des Fotos zeigt deutlich: Auf dem Schlüssel ist der Name "Klaus" eingraviert. "Mit diesem Fund können auch die deutschlandweit geplanten Suchaktionen abgesagt werden, die für kommenden Montag von Organisationen wie beispielsweise Pegida angesetzt waren", ist Weber überzeugt und verspricht: "Natürlich gebe ich den Schlüssel am Montag gern an den Besitzer zurück. Aber die Spaziergänger*innen können diesmal zu Hause bleiben."

"Roth ist bunt" hat unterdessen ganz offiziell und ernst zur Gegenveranstaltung aufgerufen: "Heute Abend planen Querdenker, AfD, Nügida etc. einen ,Stadtrundgang' in Roth. Unter dem Deckmantel eines historischen Rundgangs samt ,Open Air'-Seminar über ,gegenseitigen Respekt' und ,Meinungsfreiheit' wollen sie sich so eine Bühne für ihre Thesen verschaffen", heißt es auf der Facebook-Seite des Anti-Rassismus-Netzwerks. Dessen Unterstützer wollen deshalb am Montag, 3. Januar, ab 18.30 Uhr auf dem Marktplatz Gesicht "gegen die provozierte Spaltung" zeigen. "Wir sollten zeigen, dass die kleine laute Gruppe nicht die große Mehrheit der Menschen darstellt. Bitte zahlreich kommen, Masken tragen und auf Abstände achten", lautet ihr Aufruf.

Bleibt nur die Frage, ob auch Klaus heute Abend in der Stadtmitte auftaucht, um sich seinen Schlüssel abzuholen.