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Goldener Herbst in Roth-Schwabach: Das sind die schönsten Orte für einen Tagesausflug

Lidia Piechulek

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Jana Vogel

Redakteurin in Roth/Schwabach

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18.10.2024, 15:00 Uhr
Ob Pilze sammeln oder das goldene Blätterdach bestaunen: In Roth-Schwabach gibt es sehr viele tolle Orte, an die sich ein Ausflug im Herbst lohnt.

© Matthias Niese/RHV-Archiv Ob Pilze sammeln oder das goldene Blätterdach bestaunen: In Roth-Schwabach gibt es sehr viele tolle Orte, an die sich ein Ausflug im Herbst lohnt.

Wandern am Heidenberg: Im Herbst kriecht der Nebel schon häufiger über die Gräser, und außerdem naht das Fest des Schreckens: Halloween, das den Abschluss den goldenen Oktobers bildet, steht bald vor der Tür.Wie wäre es denn da mit ein bisschen Mystik?

Es geht um Geister, Schätze und die "Hirschenmirl", die in einer Tonne lebte: Ein Volkslehrer aus Ottersdorf zeichnete Anfang des 20. Jahrhunderts 22 mystische Sagen auf, die sich allesamt in den Wäldern am Heidenberg zugetragen haben sollen. Nachzulesen sind sie entlang zweier schöner Wanderstrecken, die von Kammerstein (8 Kilometer) und dem Büchenbacher Ortsteil Kühedorf (7 Kilometer) aus durch die Natur führen.

Sind unter euch auch ein paar, die gerne "in die Pilze gehen"? Wer sich fürs Pilzesammeln begeistert, oder gern mehr darüber lernen mag, der ist bei Kammerstein gut aufgehoben. Und zwar auf dem KammerSteinPilzPfad (4 Kilometer). Auch die idyllische Marienquelle lockt in das Waldgebiet im nördlichen Landkreis Roth.

Idylle am Alten Ludwigskanal: Er ist ein Klassiker für entspannte Spaziergänge und Fahrradtouren: Der Alte Kanal oder Ludwig-Main-Donau-Kanal, der im 19. Jahrhundert zwischen Kelheim und Bamberg geschaffen wurde. Südlich von Nürnberg, wo die Wasserstraße für den Bau des Frankenschnellwegs geopfert wurde, streift er auch den Landkreis Roth. Am Waldrand entlang, vorbei an Schloss Kugelhammer, geht es durch den Wendelsteiner Ortsteil Röthenbach bei St. Wolfgang. Etwa fünf Kilometer sind es bis zur idyllischen Lände Wendelstein. Von dort sind sowohl die Gasthöfe im Ortskern als auch der Walderlebnispfad im Forst Kleinschwarzenlohe mühelos erreichbar.

Wunderschön können die Spiegelungen auf dem Alten Ludwigskanal sein, wenn im Herbst die Sonne scheint. Er ist einer der beliebtesten Ausflugsziele im Herbst.

Wunderschön können die Spiegelungen auf dem Alten Ludwigskanal sein, wenn im Herbst die Sonne scheint. Er ist einer der beliebtesten Ausflugsziele im Herbst. © Reinhard Schmolzi

Kunst im Wald: Die Natur ist im Herbst ohnehin schon ein Kunstwerk. Und dennoch: Wer sich gerne inspirieren lassen möchte, während er spazieren geht, der wird auf dem Kunstweg fündig.

Dieser erstreckt sich auf mehr als neun Kilometern durch Rednitzhembach, das ruhige Rednitztal und den schattigen Wald weiter südlich. Angefangen hat alles 1994/1995 mit dem im Flusstal aufgestellten "Holzmoh", seither ist eine Open-Air-Galerie mit mehr als 50 Kunstwerken daraus geworden. Der Kunstweg eignet sich ebenso für Radler und sportliche Spaziergänger wie für kurzweilige Runden mit dem Kinderwagen oder Besuche von Hobby-Poeten.

Der Kunstweg bei Rednitzhembach umfasst mittlerweile mehr als 50 verschiedene Kunstwerke.

Der Kunstweg bei Rednitzhembach umfasst mittlerweile mehr als 50 verschiedene Kunstwerke. © Wolfman/mARTin-Werbeagentur.de

Auf zu den Steinbrüchen: Hinter dichten Kiefernwäldern verbirgt sich im südlichen Mittelfranken eine atemberaubende Felskulisse mit steilen Wänden, buschbestandenen Sandflächen und Steinbögen. 2010 hat das Bayerische Umweltministerium die Wernsbacher Steinbrüche in die Liste "Bayerns schönste Geotope" aufgenommen. Das mehrere Quadratkilometer große Gebiet bei Georgensgmünd ist ein schönes Ziel für Wanderer zu beinahe jeder Jahreszeit.

Der Steinbruch bei Wernsbach bei Georgensgmünd ist zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert. Zur Herbstzeit dürfte das Biotop aber noch prächtiger aussehen.

Der Steinbruch bei Wernsbach bei Georgensgmünd ist zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert. Zur Herbstzeit dürfte das Biotop aber noch prächtiger aussehen. © Unbekannt/VNP

Hinab in die Schluchten: Tief in den Sandstein des Spalter Hügellands hat sich ein Bach im Laufe der Zeit eingegraben und so die Massendorfer Schlucht geschaffen. Rund 15 Meter tief und 300 Meter lang ist das Kunstwerk der Natur, samt schattiger Halbhöhlen. Das Geotop ist ganzjährig ein schöner Ort zum Wandern, aber wenn im Herbst goldenes Laub auf moosige Felsen herabrieselt, ist die Atmosphäre besonders idyllisch. Wenige Schritte entfernt lockt auch noch das Müllersloch. Und wer seinen Blick auf die andere Seite von Spalt richtet, findet dort mit dem Schnittlinger Loch eine weitere beeindruckende Sandsteinschlucht sowie mit der imposanten Schnittlinger Eiche ein weiteres Naturdenkmal, das im Herbst in allen Farben leuchtet.

Eine der eindrucksvollsten Schluchten im Spalter Hügelland ist die Massendorfer Schlucht. Hier haben sich die Felsbrocken wild getürmt.

Eine der eindrucksvollsten Schluchten im Spalter Hügelland ist die Massendorfer Schlucht. Hier haben sich die Felsbrocken wild getürmt. © Privat

Wie alt die Schnittlinger Eiche ist, weiß man nicht ganz genau - in jedem Fall ist der mächtige Baum nahe Spalt im goldenen Herbst eine beeindruckende Erscheinung.

Wie alt die Schnittlinger Eiche ist, weiß man nicht ganz genau - in jedem Fall ist der mächtige Baum nahe Spalt im goldenen Herbst eine beeindruckende Erscheinung. © Landratsamt Roth

Hinauf zur Schlossburg: Auf dem Weinberg, direkt hinter der Grenze des Landkreises Roth, erhebt sich stolz Schloss Sandsee - eine der schönsten und geschlossensten Höhenburgen in Franken. Das wohl im 12. Jahrhundert errichtete Bauwerk war zwischenzeitlich ein Jugendhaus der Diözese Eichstätt, wird aber inzwischen privat genutzt. Doch auch wenn Besichtigungen nicht möglich sind, lohnt sich die Wanderung auf den Hügel über dem Brombachsee, zu hohen Mauern und buntem Laub.

Bei diesem Anblick kommt Mittelalter-Feeling auf: Schloss Sandsee über Pleinfeld im Herbst.

Bei diesem Anblick kommt Mittelalter-Feeling auf: Schloss Sandsee über Pleinfeld im Herbst. © Limes Luftbild/Archiv RHV

Blick in die Vergangenheit: Rund 200 Treppenstufen geht es von Obermässing aus den Hang hinauf zur Burg Hofberg. Einst gehörte das Bauwerk dem mächtigen Deutschen Orden, später ging es an das Fürstbistum Eichstätt und wurde im Bauernkrieg geplündert. Die überwachsenen Mauern des ehemaligen Palas am Waldrand, der gut erhaltene Ring der zweiten Wehrmauer und die in neuerer Zeit entstandenen Wohngebäude liegen hier dicht an dicht und erzählen die ganze Geschichte des Orts. Für die Mystik fehlt dann nur noch Nebel über den Ruinen.

Abstecher zum Winzer: Heimischer Wein - das kennen Liebhaber eher aus Mainfranken. Doch seit wenigen Jahren werden auch am Bleimer Schloß - einem mittelalterlichen Gutshof bei Greding - auf mehreren Hektar Trauben angebaut und gekeltert. Im frühen Herbst steht nun alljährlich die Weinlese an. Sportliche Genießer wandern über die Jurahochflächen zum Gut, idealerweise an Tagen, an denen eine Weinbergführung angeboten wird.

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