Discounter ohne Lebensmittel

Neuer Action-Markt kommt nach Pegnitz in früheren Lidl-Markt

Nicole Wrodarczyk

23.10.2022, 22:55 Uhr
Der ehemalige Lidl wird zum Action-Markt. Bis zur Eröffnung im November muss das Dach noch fertig repariert und andere Schönheitsfehler ausgebessert werden. 

© Klaus Trenz, NN Der ehemalige Lidl wird zum Action-Markt. Bis zur Eröffnung im November muss das Dach noch fertig repariert und andere Schönheitsfehler ausgebessert werden. 

Mittlerweile steht fest: Die Eröffnung des Action-Markts in Pegnitz ist für den 17. November geplant.

Der Bäckermeister holt das vorher leere Gebäude ins 21. Jahrhundert: Mit Photovoltaik-Anlagen soll der benötigte Strom direkt auf dem Dach und auf dem Parkplatz erzeugt werden, skizziert Schorner. Action ist laut eigenen Angaben einer der am schnellsten wachsende Non-Food-Discounter in Europa. Jede Woche sollen demnach mehr als elf Millionen Kunden in den 2000 Geschäften einkaufen. Action bietet keine Lebensmittel an, wie andere Discounter, sondern unter anderem Heimwerkerbedarf, Haushaltswaren sowie Mode und Heimtextilien.

Bundesweit 460 Geschäfte

In Deutschland betreibt Action mittlerweile 460 Filialen, schreibt das Unternehmen auf Anfrage. Außerdem möchte man den Expansionskurs weiter fortsetzen. Grundsätzlich sei Action also immer auf der Suche nach attraktiven Standorten im gesamten Bundesgebiet. Weitere Auskünfte könnte das Unternehmen aber noch nicht erteilen.

Laut einer Pressemitteilung vom Januar dieses Jahres konzentriert sich der Discounter auf eine Reihe von 14 verschiedenen Kategorien. Deswegen seien Einkäufe in großen Mengen möglich, was günstigere Einkaufspreise mit sich bringe. Die begrenzte Anzahl von Artikeln reduziere zudem die Anzahl der "Abfallprodukte" und bewirke eine höhere Verkaufsdichte.

Ursprünglich hatten Jürgen Schorner und seine Familie die Idee, einen weiteren Lebensmittel-Discounter in das 1100 Quadratmeter große Areal zu lassen. "Davon gibt es aber sehr viele in Pegnitz", sagt der Eigentümer nun. Deswegen habe man sich bei anderen Anbietern umgesehen. Wegen der Lage und der Größe des Gebäudes biete sich nur ein Discounter an.

Große Pläne

Im Gespräch mit zwei potenziellen neuen Mietern habe ihn der Action-Markt mit seinem Sortiment, das man im Alltag benötige, überzeugt. Für seinen neuen Mieter hat Schorner einiges erneuert: Eine Ladesäule für Elektroautos steht schon seit einigen Monaten. Es sollen noch weitere hinzukommen, wenn das die Planung der Photovoltaik-Anlage erlaube.

Im Frühjahr 2023 will Jürgen Schorner außerdem die zweite Hälfte des Daches mit Photovoltaikmodulen belegen lassen. Und: "Wenn die Stadt Pegnitz es genehmigt, soll auch der Parkplatz teilweise mit Photovoltaik überbaut werden", skizziert der Geschäftsmann. Die gesammelten Sonnenergie speise er auch in die neu verbaute Wärmepumpe ein. Dadurch laufe sie mit lokal erzeugtem Öko-Strom. "Das ist in heutiger Zeit wichtiger denn je", kommentiert der Handwerker.

Die Sanierung des alten Lidl-Gebäudes sei inzwischen fast abgeschlossen. Auch die Zufahrt wurde neu gestaltet. Neben der neuen Wärmepumpe habe das Gebäude neue Fließen bekommen. Aktuell sind laut Schorner noch Dachreparaturen im Gange. In den nächsten Schritten kämen die Einrichtung, die Regale und Kassen. Warum treibt er so einen Aufwand für einen Discounter? "Viele Betriebe stellen gerade auf erneuerbare Energie um. Das kann ein Ansporn für andere Betriebe sein", meint der Bäckermeister.

Auch in seiner Bäckerei habe er schon sehr viel gemacht in Sachen Energieeinsparung und Emissionsfreiheit: Die Backöfen würden mit Pellets beheizt, seit Jahren liefere der Laden nur mit Elektrofahrzeugen, um die Emissionen so klein wie möglich zu halten. Strom könnten Schorner und seine Familie leider nicht selbst erzeugen, weil das Dach der Bäckerei an der Lindenstraße zu klein sei.

Eine Vorbildfunktion

Dafür kaufe er Ökostrom aus Windenergie. Zudem versuche er, sein Getreide nur lokal einzukaufen. Es gehe darum, bei der Rohstofferzeugung so wenige Ressourcen wie möglich zu vergeuden. Deswegen seien kurze Transportwege besonders wichtig. "Wir haben viel Zeit und Geld investiert. Die Elektrofahrzeuge waren damals noch sehr teuer und nicht so leicht zu kriegen", erinnert sich der Bäckermeister. "Mir ist es wichtig, dass die Energiewende vorangeht."

Schließlich würden nicht erst seit der aktuellen Krise die Energiepreise in die Höhe gehen. "Und vielleicht fühlt sich jemand inspiriert und möchte seine eigene Solaranlage."

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