Viele Urgesteine sind 2024 im NN-Gebiet verstorben: Unter anderem Hans Gmelch aus Tüchersfeld, Wilhelm Langer aus Pegnitz und Fritz Raß aus Auerbach (von links).
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Viele Urgesteine sind 2024 im NN-Gebiet verstorben: Unter anderem Hans Gmelch aus Tüchersfeld, Wilhelm Langer aus Pegnitz und Fritz Raß aus Auerbach (von links).

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Diese Urgesteine und Macher aus Pegnitz, Auerbach und der Fränkischen Schweiz sind 2024 gestorben

Die Region um Pegnitz und Auerbach hat im Jahr 2024 prägende Persönlichkeiten verloren.

Eine große Trauergemeinde nahm Mitte Januar 2024 von Johann Herlitz, dem ehemaligen Gastronomen, Abschied. Der Trockauer (30.3.1937 bis 15.1.2024) war im Alter von 86 Jahren gestorben.

Die Marktgemeinde Königstein trauerte Ende Januar um Altbürgermeister Klaus Wolkersdorfer. Der Berufssoldat und Bürgermeister verstarb am 22. Januar wenige Tage nach seinem 86. Geburtstag. Geboren am 18. Januar 1938, verbrachte er seine Kindheit in Österreich. Nach dem Krieg zog die Familie nach Wendelstein bei Nürnberg. 1957 kam er zur Bundeswehr, 1972 wurde er nach Amberg versetzt. In seinem Wohnort Königstein interessierte sich Wolkersdorfer bald für die Kommunalpolitik. Er trat bei der Gemeinderatswahl 1978 als Listenführer auf der "Einheitsliste" an. Als der damalige Bürgermeister Georg Seibold plötzlich verstarb, wurde Klaus Wolkersdorfer mit 97 Prozent der Stimmen gewählt. Als Oberstleutnant ging er 1994 in den Ruhestand; Bürgermeister blieb er bis 1996. Seine Amtszeit prägten der Bau der Wasserversorgung und der Einzug in das Städtebauförderungsprogramm.

Franz Steubl war zeit seines Lebens ein Macher. Der Auerbacher (31.5.1940 bis 11.2.2024) packte an als Geschäftsmann, als Sportler und als Förderer vieler Vereine. Der langjährige Vorsitzende der Bad- und Hallengesellschaft und Träger der Auerbacher Bürgermedaille verstarb am Sonntag, 11. Februar 2024, im Alter von 83 Jahren.

Friedrich "Friedel" Neuner, ehemaliger Kühlenfelser Gastwirt und Musikant, starb Anfang Juli 2024 im Alter von fast 82 Jahren. Zusammen mit seiner Ehefrau Marga führte er viele Jahre die Gastwirtschaft Neuner seines Vaters in Kühlenfels. Abends sorgten Friedel und sein Bruder Hans, bekannt als "Die Hauser Buam", musikalisch für Stimmung. Mit Friedrich Neuner verlor die Dorfgemeinschaft einen großen Unterstützer und Förderer der Vereine.

Im Alter von nur 62 Jahren starb der vielseitig engagierte Troschenreuther und Leiter der Raiffeisenbank, Hermann Maul, Anfang Juli im Urlaub. Der geplante Einstieg in die Altersteilzeit war Hermann Maul nicht mehr gegönnt: In seinem Heimatort Troschenreuth engagierte er sich in nahezu allen Vereinen: Dem FC Troschenreuth war er schon vor 51 Jahren beigetreten. Beim Zimmerstutzenverein Troschenreuth rückte Maul nach seinem Eintritt 1985 schnell in den Vorstand auf. Seine besondere Leidenschaft galt der Feuerwehr: Mit 15 Jahren war er 1977 in die Troschenreuther Wehr eingetreten.

Auch Plech trauerte im Juli um ein Urgestein: Rudolf "Rudi" Neukam (17.5.1937 bis 13.7.2024) war jahrzehntelang einer der Macher des Sportvereins, SPD-Gemeinderat, aktiver Feuerwehrmann und Gründer des Ferienprogramms. Außerdem war er Mitglied bei der Soldatenkameradschaft, im Heimat- sowie im Gesangverein.

Er war eine Institution in Auerbach-Nitzlbuch und blieb seiner Heimat und der Zeche Maffei stets treu: Anfang August starb Fritz Raß (19.10.1935 bis 5.8.2024), leidenschaftlicher Bergmann und Träger der Bürgermedaille, mit 88 Jahren. Von seinen Freunden beim Förderverein Maffeispiele wurde Raß liebevoll "Bergwerksdirektor" genannt. Neben Maffei engagierte sich Fritz Raß auch an anderer Stelle: Er war an der Sanierung der Dorfkapelle in Nitzlbuch ebenso beteiligt wie bei der Anlage des Weges durch das Naturschutzgebiet nach Degelsdorf, bei der Wiederherstellung des Rodler-Marterls und der Pflege von dessen Umfeld sowie bei der Restaurierung von Ruhebänken für Spaziergänger rund um Nitzlbuch. Im Fatima-Kindergarten half er beim Bau einer Spielebene. Im Bergknappenverein war er über drei Jahrzehnte im Vorstand und dessen Ehrenmitglied.

Eines ihrer Urgesteine verloren die Pottensteiner Kommunalpolitik und die Kulturlandschaft: Hans Gmelch starb im Alter von 74 Jahren am Donnerstag, 15. August, nach schwerer Krankheit. Seit der Kommunalwahl 1978 saß der Tüchersfelder für die SPD im Stadtrat, war eine Zeit lang dritter Bürgermeister und Kreisrat. Gmelch war nicht nur Kommunalpolitiker und Lehrer, sondern auch Musiker mit Leib und Seele: Er sang im Basilika-Chor Gößweinstein, war unter anderem Dirigent und Ehrenmitglied beim Gesangverein Pottenstein.

Das gleichnamige Pegnitzer Modegeschäft, das Wilhelm "Willy" Langer fast ein halbes Jahrhundert lang mit seiner Frau geführt hat, war sein Leben. Nur wenige Wochen nach dessen Schließung im Frühjahr 2024 starb Wilhelm Langer Ende August im Alter von 85 Jahren.

Nach langer, schwerer Krankheit verstarb der Leupser Hans Wolfring, der langjährige Braumeister und Inhaber der Brauerei und Gastwirtschaft Gradl, Anfang September - an seinem 73. Geburtstag.

Der Auerbacher Apotheker Horst Rössl prägte über Jahrzehnte das Leben in der Stadt. Der Geschäftsmann und Vater von drei Kindern verstarb im September nach schwerer Krankheit im Alter von 83 Jahren.

Sein Name war eng mit dem Handballsport in Auerbach verbunden - 50 Jahre lang war Peter Iger (30.9.1931 bis 21.11. 2024) Spartenleiter beim ASV Auerbach. Mitte November verstarb er zu Hause im Alter von 93 Jahren. Iger war bis ins hohe Alter rüstig und ausgesprochen sportlich: Mit 85 Jahren ging er noch regelmäßig kegeln und walken.

Der Diplom-Geologe Alfons Baier starb im Dezember im Alter von 67 Jahren. An der Universität in Erlangen leistete er Pionierarbeit. Er forschte nicht nur in der Fränkischen Schweiz, sondern auch am Pegnitzer Wasserberg.

Richter Alois Meixner prägte über 30 Jahre die Justiz in Bayreuth. Die meisten Ermittlungen liefen über seinen Schreibtisch. Wenige Monate nach Beginn seines Ruhestands im April dieses Jahres verstarb der geschätzte Richter knapp vor seinem 66. Geburtstag Mitte Dezember.

Zusätzliche Informationen zu den Verstorbenen gibt es im Internet unter www.nn.de/pegnitz

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