Zauber mit Solarlichtern

Adventsdorf von "Unser Pegnitz" soll heuer auf jeden Fall stattfinden

Nicole Wrodarczyk

29.9.2022, 20:31 Uhr
Die Planungen für das Adventsdorf laufen beim Arbeitskreis Unser Pegnitz bereits.

© Andreas Beil, NN Die Planungen für das Adventsdorf laufen beim Arbeitskreis Unser Pegnitz bereits.

Verdutzt habe der Regierungsmitarbeiter reagiert, als Ilona Lehner, Kassiererin des Arbeitskreises Unser Pegnitz, anrief. Sie fragte ihn, ob in Pegnitz nun ein Adventsdorf stattfinden könne. Er verwies auf das neue Infektionsschutzgesetz, das ab 1. Oktober in Kraft tritt. Demnach können Abstandsgebote und Obergrenzen für Innen- und Außenräume erlassen werden, „wenn die Pandemie das nötig macht“. Heißt: Bei vielen schweren Verläufen mit Todesfällen und wenn die kritische Infrastruktur gefährdet ist, könnte das Adventsdorf noch abgesagt werden.

Energie sparen

Vorsitzende Christina Wellhöfer aber machte Mut: „Das Bayreuther Winterdorf plant doch auch. Warum sollte es also kein Adventsdorf geben?“ Viel präsenter als das derzeitige Infektionsgeschehen sei der Sparkurs der Bundesregierung: Wie alle Gemeinden muss auch die Stadt Pegnitz Energie sparen. Weihnachtsbeleuchtung, sagt Rechnungsprüfer Klaus Herrmann, könnte durchaus als überflüssig eingestuft werden.

Am Mittwoch war die Weihnachtsbeleuchtung ein Thema im Stadtrat. Und die bleibt. Vor zwei Jahren wurde die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt auf sparsamere LED-Lampen umgestellt. 16 Überspannungen sollen aufgehängt werden. In den Ortsteilen stehen zudem 27 beleuchtete Weihnachtsbäume. Hier leuchten noch herkömmliche Lichterketten, ebenso wie am Baum am Alten Rathaus und am Giebel.

Für Kassiererin Lehner gab es dennoch Einsparpotential: „Ich habe Solar-Lichterketten gekauft.“ Diese sollen dann vom 24. November bis zum 22. Dezember das Adventsdorf mit erleuchten.

Fünf Afterwork-Partys

Neben fünf Afterwork-Partys plant der Arbeitskreis eine neue Lese-Aktion für Kinder: In einem ehemaligen Linienbus sollen Weihnachtsgedichte und -geschichten vorlesen werden. Unterstützung bekommen die Händler von Innenstadt-Managerin Nadja Glocker, die selbst vorlesen will. Vier Wochen lang soll der geschmückte Bus stehen. Vorleser werden noch dringend gesucht.

Für attraktive Innenstadt

„Nach den vergangenen Corona-Jahren wird es wieder Zeit für mehr Vorweihnachtsstimmung“, sagt Vorsitzende Wellhöfer. Im vergangenen Jahr organisierte der Verein einen Adventsweg und eine Lebkuchen-Aktion.

Seit 2006 engagiert sich Unser Pegnitz für eine attraktivere Innenstadt. „Wir sind das Zwischenstück zwischen Stadtverwaltung und Bürger“, sagt Vorsitzende Wellhöfer. „Ohne uns würde in der Innenstadt nicht viel passieren.“ Mitglieder könnten nicht nur Händler unterschiedlicher Branchen sein. Der Verein sei genauso offen für Freiberufler sowie andere Unterstützer.

Vorstand bestätigt

Einig sind sich die acht anwesenden Vereinsmitglieder auch bei der Wahl des neuen Vorstands. Dieser besteht eins zu eins aus dem alten. Vorsitzende Wellhöfer bedankt sich bei ihren Mitglieder für das Vertrauen. Die nächsten zwei Jahre werde das Team um Wellhöfer alles versuchen, um die Pegnitzer Innenstadt attraktiv zu gestalten. Danach sollen aber jüngere Vereinsmitglieder das Ruder übernehmen.

„Wir wollen einen starken Zusammenhalt in der Innenstadt. Das wird in den kommenden Jahren noch viel wichtiger werden.“

Dafür braucht es aber auch Mut, sagt Dagmar Schorner von der Meister-Brot Bäckerei: „Wir machen halt einfach.“ Damit meint sie die Konzerte und Lesungen im Café Meisterkaffee, bei der sie auf große Bühnen und viel Werbung verzichtet. „Einmal stand eine Band an der Kreuzung und hat dort gespielt. Das fanden die super“, sagt Schorner.

Ideen für kommendes Jahr warfen die Händler ebenfalls schon die Runde: Alexandra Wolf-Reuschl von Uhren Wolf zum Beispiel wünscht sich einen Stadtstrand: „Im Sommer gibt es doch nichts schöneres als mit einem Cocktail am Marktplatz die Sonne zu genießen.“

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