Fulminanter Schlappenabend
20 Jahre Freundschaft: Einladung zur Kreation einer "Pegnitzer HofBratwurst"
16.7.2023, 09:14 UhrSo kann man sich täuschen. Als 2004 beim Schlappenwirt in Pegnitz erstmals Hofer Schlappenbier ausgeschänkt wurde, war in der Hofer Presse noch von einem drohenden „Bierkrieg“ die Rede. Mit Hilfe des damaligen Pegnitzer Bürgermeisters und gebürtigen Hofers Manfred Thümmler gelang dann aber schnell die Wende zu einer Bürgerfreundschaft zwischen den Städten Hof und Pegnitz. Triebfedern waren die Versprechen des Stadtoberhaupts, jedem Hofer, der das Pegnitzer Stadtjubiläum besucht, eine Maß Bier auszugeben sowie alljährlich mit einer Delegation samt Blaskapelle zum Hofer Schlappentag anzureisen.
Lob von Oberfrankenstiftung
Im Gegenzug dazu wurden die Hofer zu einem alljährlichen Schlappenabend rund um den Schlappenwirt in Pegnitz eingeladen. Eine Tradition war begründet, die inzwischen sogar von der Oberfrankenstiftung als einzigartig gewürdigt worden ist, handelt es sich doch nicht um eine von oben herab diktierte Städtefreundschaft, sondern um eine Idee von der Basis.
Bei hervorragenden äußeren Bedingungen freute sich am Freitag der Initiator des Pegnitzer Schlappenabends, Isi Reinl, dass die Tradition auch von den Nachfolge-Bürgermeistern weiter gepflegt und sogar mit neuen Impulsen angereichert wird. So war heuer erstmals die Oberbürgermeisterin und amtierende Schlappenkönigin Eva Döhla mit von der Partie. Sie zeigte sich begeistert von dem Pegnitzer Fest, schmetterte mit dem Pegnitzer Bürgermeister Wolfgang Nierhoff das „Steiger-Lied“ und denkt sogar darüber nach, künftig auch beim Empfang zum Schlappentag in Hof gemeinsam zu singen.
Spontane Zusage von "Bobby" Pflaum
Volle Unterstützung versprach sie auch für das diesjährige Gastgeschenk der Hofer, überbracht von den Spitzen der Hofer Scheibenschützengesellschaft, Lars Neumann und Günter Hornfeck. Sie laden die Pegnitzer ein, zusammen mit dem Hofer Metzgermeister und Vizepräsident der Handwerkskammer von Oberfranken, Christian Herpich, gemeinsam eine Rezeptur für eine „Pegnitzer HofBratwurst“ zu entwickeln, als kulinarisches Zeichen der Verbundenheit. Sie soll in der Grillsaison in ausgesuchten Metzgereien angeboten und auch beim Pegnitzer Bratwurstgipfel ins Rennen geschickt werden. Spontan wurde der heimliche oberfränkische Bratwurstkönig „Bobby“ Pflaum dazu gewonnen, an der Idee mitzuwirken, die in Pegnitz bevorzugte grobe mit der in Hof gängigen feinen Bratwurst in Verbindung zu bringen.
Oberbürgermeisterin am Zapfhahn
Zu den Klängen der „Fregga“ wurde schließlich bis tief in die Nacht ausgelassen gefeiert. Die Oberbürgermeisterin unterstützte die Truppe um Helmut Heidenreich am Schlappenbier-Zapfhahn und die Bengasi Bombers grillten, bis auch das letzte Steak verkauft war. „Ausverkauft“ meldeten schließlich die Verpflegungsstände kurz vor Mitternacht.
Waltraud Meyer dachte an diesem Abend an ihren allzu früh verstorbenen Mann, den früheren Schlappenwirt Willy Meyer. Er hatte bei den ersten Veranstaltungen verkündet, nicht eher nachgeben zu wollen, ehe der ganze Untere Markt voll besetzt ist. In diesem Jahr wurde dieses Ziel erreicht und wieder waren alle Besucher der Meinung: „Das ist das schönste Fest in Pegnitz“.
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