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Weinturm 2024 - Tickets ab 1. März: Das kosten Festivalkarten und so funktioniert das Soli-Ticket

Stefan Blank

Region/Bayern

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29.2.2024, 19:00 Uhr
In den USA ein Star: Low Cut Connie war begeistert vom Weinturm, zu seinen Fans zählen  Barack Obama, "The Boss" Bruce Springsteen oder Sir Elton John.

© Stefan Blank In den USA ein Star: Low Cut Connie war begeistert vom Weinturm, zu seinen Fans zählen  Barack Obama, "The Boss" Bruce Springsteen oder Sir Elton John.

Um die 32 Gruppen, Kapellen und Shows werden am 45. Weinturm Open Air am Freitag, 2. August 2024, Samstag, 3. August 2024, und Sonntag, 4. August 2024, auf der Hauptbühne und der Kleinturmbühne abgefeiert werden. Doch die Karten für das familienfreundliche Festival sind heiß begehrt. Im Vorjahr waren alle 2850 Drei-Tages-Pässe, die am Freitag, 1. März, pünktlich ab 18 Uhr im Internet bestellt werden können, innerhalb von nicht einmal 24 Stunden ausverkauft.

Dann werden es noch nicht einmal mehr 154 Tage sein, bis das Festival auf dem Weinturm-Plateau im Norden Bad Windsheims beginnt. Doch auch das Weinturm Open Air wird teurer. Die Preise für die Wochenend-Tickets steigen nach Informationen unseres Medienhauses von 62 auf 69 Euro (inklusive drei Euro Vorverkaufsaufschlag), also um etwa elf Prozent. Martin Bauer vom Organisationsteam entschuldigt sich dafür fast ein bisschen: "Wir haben die letzten Jahre nur moderat erhöht, doch durch Pandemie und vor allem die Zeit danach hat die Inflation ihre Wirkung gezeigt, die Preise überall extrem angezogen, das merken auch wir."

Viele internationale Bands

So haben die Veranstaltenden den Preis für das Drei-Tages-Ticket um sieben Euro nach oben geschraubt. "Ich denke, das ist zwar leider spürbar, aber wir wir bieten nunmal auch internationale und teils sehr renommierte Musiker", sagt Martin Bauer. 2023 kamen beispielsweise Low Cut Connie, Pokey La Farge, La Caravanne Passe oder Panic Shack. Und im Vergleich zu vielen anderen Festivals ist es relativ gesehen immer noch ein Schnäppchen.

Stroh zum Überdecken des Schlammes braucht es 2024 hoffentlich nicht beim Weinturm-Festival in Bad Windsheim.

Stroh zum Überdecken des Schlammes braucht es 2024 hoffentlich nicht beim Weinturm-Festival in Bad Windsheim. © Stefan Blank

Warum es mehr als 20 Kapellen plus außergewöhnliche Festival-Atmosphäre trotzdem für "nur" 69 Euro gibt, wobei das Campen inklusive ist, erklärt Martin Bauer so: "Wir haben keine Großsponsoren. Das funktioniert nur, weil jeder einzelne Ehrenamtliche von uns quasi ein Sponsor ist. Die 200 Ehrenamtlichen bekommen für das Wochenende keinen Cent, also auch keinen Mindestlohn wie auf anderen Festivals, nur Verpflegung." Für Martin Bauer ist das "jedes Jahr aufs Neue unfassbar". Die Preise seien also deswegen immer noch so niedrig: "Weil es bei uns eben so geil ist."

Doch den Weinturm-Verantwortlichen ist auch die soziale Teilhabe wichtig. "Es gibt Leute, die gerne dabei wären, sich aber auch diesen Preis nicht leisten können", sagt Bauer. Deshalb wird nun ein neues "Soli-Ticket" eingeführt.

So funktioniert das Soli-Ticket

Doch was steckt dahinter? "Wir wollen einen Kontrapunkt schaffen zur sozialen Schere, die immer weiter auseinandergeht, zur Ausgrenzung ärmerer Schichten von kulturellen Events." Das Soli-Ticket kann direkt im Ticketshop im Internet angewählt werden und kostet 49 Euro. Kinder bis einschließlich zwölf Jahren zahlen weiterhin nichts, Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren die Hälfte des normalen Preises. Ab 16 Jahren kostet der Drei-Tages-Pass nun eben 69 Euro.

La Caravanne Passe sorgte 2023 für eine wilde Show auf der Bühne.

La Caravanne Passe sorgte 2023 für eine wilde Show auf der Bühne. © Stefan Blank

Gibt es eine Prüfung, ob jemand ein Soli-Ticket wirklich braucht? "Nein, wir werden keinen Anspruch überprüfen, wir vertrauen unseren Weinturm-Gästen", sagt Martin Bauer. "Wir halten nichts von dieser Generalverdacht-Mentalität, die immer mehr um sich greift." Finanziert werden soll das Soli-Ticket von Weinturm-Liebhabern, "die ein bisschen mehr im Geldbeutel haben und bereit sind, für ihre Karte ein bisschen mehr zu geben".

Ungewöhnlich für ein Festival, aber für den Weinturm ganz normal, ist die Tatsache, dass noch keine einzige Band, die auf der Bühne stehen wird, öffentlich bekanntgemacht wurde. Auch Martin Bauer lässt sich noch nichts entlocken. "Michel Beigel ist da dran und ich kann versprechen, dass es wieder ein abwechslungsreiches und spannendes Jahr in Sachen Musik auf dem Weinturm wird."

Als "Weinturm-Farbe 2024" wurde übrigens Grün ausgewählt. "Weil wir sehr optimistisch sind, dass es heuer keinen Matsch und Schlamm, sondern nur Sonnenschein und ein grünes Plateau geben wird", sagt Bauer mit einem Lachen.

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