Warnung vor Vespa velutina

Asiatische Hornisse in Franken gesichtet: Darum ist sie für Imker und Winzer so gefährlich

Stefan Blank

Redakteur für Westmittelfranken

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12.9.2024, 10:46 Uhr
Asiatische Hornissen sitzen auf ihrem Nest, die Stiche der invasiven Art sind deutlich schmerzhafter als die heimischer Insekten.

© Boris Roessler/dpa Asiatische Hornissen sitzen auf ihrem Nest, die Stiche der invasiven Art sind deutlich schmerzhafter als die heimischer Insekten.

Insekten, die bisher vor allem in asiatischen Ländern vorgekommen sind, sorgen bei Behörden in Franken für Alarmbereitschaft. Nach der Asiatischen Tigermücke im Landkreis Ansbach wurde nun die Asiatische Hornisse im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim erstmals gesichtet. Doch was bedeutet das für Menschen im Allgemeinen, aber vor allem auch Imker und Winzer?

Die aus Südostasien stammende Asiatische Hornisse, in Fachkreisen auch Vespa velutina nigrithorax genannt, breitet sich in Bayern seit 2022 aus, teilt das Landratsamt in Neustadt/Aisch mit. Die Hornisse sei ein "Schädling mit erheblichem Potential zur Schädigung von Honigbienen und anderen Insekten sowie von Obst und Weintrauben, die ihr als Nahrung dienen".

Warum die Asiatische Hornisse so gefährlich ist? Sie gilt als invasive Art, gefährdet also das heimische Ökosystem. Dazu kommt, dass sich die Vespa velutina schnell ausbreitet. "Die Nester sind gut getarnt, was sie schwer auffindbar macht. Sie befinden sich meist freihängend in zehn Metern Höhe, bevorzugt in Baumkronen von Laubbäumen", teilt das Landratsamt mit.

Das Besondere: Ein Nest nimmt nicht selten Ausmaße von 60 Zentimetern bis einen Meter an. Ihre Nester haben eine elliptische Form und in einem ausgewachsenen Volk können bis zu 2000 Tiere in sogenannten Primär- und Sekundärnestern leben.

Zu unterscheiden von Europäischen Hornissen sind die Asiatischen Hornissen relativ einfach. Besondere Merkmale der Vespa velutina seien unter anderem überwiegend schwarze Beine mit gelbem Ende, ein schwarzer Hinterleib mit einer gelben Binde im ersten Segment und einem orangefarbenen Ende, heißt es von den Experten. Die Europäische Hornisse hat meist rotbraune Beine, einen gelben Hinterleib mit Schwarz, eine gelbe Kopfvorder- und rotbraune Kopfoberseite.

So gefährlich sind Asiatische Hornissen für den Menschen

Doch wie gefährlich ist die Asiatische Hornisse für den Menschen? Laut dem Landratsamt Neustadt/Aisch ist die Art für den Menschen nicht sonderlich gefährlich. Aber: Wenn ihr Nest angegriffen wird, reagieren die Tiere aggressiv und verteidigen es. Stiche sollen deutlich schmerzhafter sein als die von heimischen Insektenarten.

Da am Montag, 9. September, ein in Neustadt/Aisch aufgetauchtes Tier laut Landratsamt zweifelsfrei den Asiatischen Hornissen zugeordnet werden konnte, ist nun klar, dass diese Art im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim angekommen ist.

Nun suchen die Experten der Unteren Naturschutzbehörde nach dem Nest der Asiatischen Hornissen und hoffen auf Mithilfe, um eine Ausbreitung der invasiven Art zu verhindern. Bei Sichtung eines Flugtiers der Asiatischen Hornisse oder gar eines Nestes: bitte ein aussagekräftiges Foto machen, den Fundort markieren und sich merken und dies an die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamts unter Telefon (09161) 92-4114 oder E-Mail an naturschutz@kreis-nea.de melden, heißt es. Genutzt werden kann für eine Meldung auch die spezielle Internetseite www.beewarned.de.

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