#Inklusion wir gehören dazu

Neumarkter Vereine informieren sich über Inklusion im Sport

25.4.2023, 15:10 Uhr
Peter Landisch stellte die Initiative vor.

© Franz Janka / Stadt Neumarkt Peter Landisch stellte die Initiative vor.

Rund 40 Vertreterinnen und Vertreter aus den Neumarkter Sportvereinen und aus Abteilungen der großen Sportvereine fanden sich Neumarkter Rathaus ein, um sich zum Thema „Inklusion im Sport“ zu informieren.

Peter Landisch, Regionalkoordinator Bayern für die Aktion „#Inklusion wir gehören dazu“, stellte die Initiative vor und erläuterte den Weg, den man mit den Vereinen gehen wolle. Er sieht darin ein interessantes Angebot für alle Vereine, bei dem man nichts verlieren, aber durchaus gewinnen könne. Zentral sei für ihn der Gedanke, dass auch Menschen mit Beeinträchtigung eine Wahlfreiheit erhalten sollten, welchen Sport sie wo ausüben wollen.

Vereine brauchen langen Atem für inklusive Angebote

Er erläuterte auch, dass der Aufbau inklusiver Angebote in den Vereinen sicherlich eine gewisse Durststrecke bedeute, wobei er eine Perspektive von fünf bis zehn Jahren in den Raum stellte. Für ihn seien die Vereine sogar der zentrale Motor für Inklusion, denn hier seien dann Menschen mit dem gleichen Ziel, nämlich eine bestimmte Sportart auszuüben, in einer Gruppe vereinigt.

„Inklusion ist, wenn man Sport miteinander macht“, so Landischs Plädoyer für die Bereitschaft in den Vereinen mitzuwirken. Um die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung in den Vereinen herum gibt es eine Vielzahl von weiteren, etwa die Eltern oder die Betreuer, die ebenfalls dann in Kontakt mit dem Verein kommen. Darüber hinaus werden aber auch Unterstützer gesucht, die im Sinne von „Mobilitätshelfern“ als Begleiter oder Fahrer oder sonstige Hilfsperson einzelne Menschen mit Beeinträchtigung beim Sport begleiten. Nicht zuletzt braucht es auch Geldgeber. In vielen Gemeinden gäbe es Unterstützung aus der Wirtschaft, dem Handel und dem Handwerk.

BRK Wasserwacht erhielt Inklusionspreis

Bianca Kienlein von der Wasserwacht des BRK schilderte, dass bei den Kursen, den Freizeiten, den Gruppenstunden und dem Training bei der Wasserwacht bereits seit Jahren Kinder auch mit Beeinträchtigung mit dabei sind. Es werde von allen als Selbstverständlichkeit angesehen, dass diese in Kursen mit anderen Kindern und Jugendlichen zusammen die Zeit verbringen. Inklusion im Sport werde gelebt, ohne dass es bisher vielen als etwas Besonderes vorgekommen sei. Die Wasserwacht Ortsgruppe Neumarkt hat im Jahr 2022 für Ihre Leistungen auf diesem Gebiet den Inklusionspreis des Bezirks Oberpfalz verliehen bekommen.

Markus Ott vom Kreisjugendring erinnerte daran, dass es eigene Zuschusstöpfe für Aktivitäten im Kinder- und Jugendbereich gebe. Zum Beispiel könnten Freizeiten und ähnliche Aktionen gefördert werden, nicht allerdings die reguläre Sportausübung. Er appellierte an die Vereinsvertreter auch im Hinblick auf das Thema Inklusion im Sport zu schauen, ob Zuschüsse genutzt werden könnten. Der Kreisjugendring stehe für Anfragen zur Verfügung.

Oberbürgermeister Thomas Thumann dankte allen, die das Thema Inklusion anpacken und so den Menschen mit Beeinträchtigung eine Teilhabe am Leben und insbesondere am Sport ermöglichen wollen. Er hofft, dass dies ein Startschuss dafür sei, um die bereits bestehenden Möglichkeiten in einzelnen Vereinen und Sportarten nunmehr durch diese Initiative zu erweitern und zu ergänzen. Er dankte auch den Stadträten Steinbauer-Erler und Kuß sowie der Vorsitzenden des Beirats für Menschen mit Behinderung Helga Hoerkens, das sie sich im Vorfeld eingebracht und den Informationsabend angeregt haben.

Keine Kommentare