Zweiter Förderbescheid wird erwartet

Neumarkt: OB Thumann will Stadtparkgestaltung zügig vorantreiben

29.12.2021, 17:27 Uhr
Neumarkt: OB Thumann will Stadtparkgestaltung zügig vorantreiben

© Dr. Franz Janka/Stadt Neumarkt

Neumarkts Oberbürgermeister Thomas Thumann will die Arbeiten für die Stadtparkgestaltung zügig vorantreiben. „Ich bin froh, dass endlich die Aufwertung und vor allem die Vergrößerung des Stadtparks erfolgen kann“, stellt er fest. „Da nun auch der zweite Förderbescheid sehr bald vorliegen wird, werden wir durchstarten.“

Die Stadt hofft auf eine hohe Förderung, zum einen aus dem Programm der Städtebauförderung „Soziale Stadt“ und zum anderen aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“. Für erstere gibt es bereits einen Förderbescheid, beim zweiten Förderantrag, der auf Anregung des früheren Bundestagsabgeordneten Alois Karl initiiert worden war, gibt es gute Nachrichten: Nach Aussage des zuständigen Sachbearbeiters beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Bonn ist der Antrag der Stadt Neumarkt mit weiteren 100 Anträgen in der Endbearbeitung und der Bescheid soll in Kürze zugestellt werden.

Kostenmäßig gut unterwegs

Die bei der Behandlung des Themas im Februar 2021 von der CSU eingebrachte Deckelung des Eigenanteils der Stadt auf zwei Millionen Euro, werde die Stadt beachten. Derzeit sei man gut unterwegs und nach dem jetzigen Stand werde diese Grenze trotz der aktuell enormen Kostensteigerungen bei Baumaßnahmen eingehalten. Sollte sich im Abgleich mit den Förderungen die Situation abzeichnen, dass der Stadtanteil über diese zwei Millionen zu gehen drohe, dann werde der Stadtrat damit befasst: Dieser müsste dann entscheiden, ob und inwieweit Sparmaßnahmen getroffen werden sollen, ohne die Fördervoraussetzungen zu gefährden.

Thumann erinnert daran, dass der Stadtrat bereits im November 2017 mit großer Mehrheit die Freigabe für die Erweiterung und Umgestaltung des Stadtparks gegeben hatte, nachdem eine Arbeitsgruppe mehrfach getagt und eine umfangreiche Bürgerbeteiligung durchgeführt worden war. Als es 2019 an die Umsetzung der Maßnahme gehen sollte, habe ein Bürgerentscheid das Projekt gestoppt. Die Stadt hat aufgrund dessen anschließend die Pläne überarbeiten lassen. Diesen neuen Pläne haben die Stadträte heuer im Februar mit sehr großer Mehrheit von 33 gegen fünf Stimmen zugestimmt.

"Grundlegende demokratische Vorgänge"

„Das sind grundlegende demokratische Vorgänge, wenn die von den Wahlberechtigten in der Stadt gewählten Stadträte mit großer Mehrheit ein Vorhaben beschließen“, betont Thumann. Im Hinblick auf die Forderungen des Freundeskreises Stadtpark erinnert er noch einmal daran, dass er und auch Mitarbeiter der Stadt mehrfach Gespräche geführt haben. Dabei sei aber klargeworden, dass die Mitglieder des Freundeskreises die Ansätze der Stadt ablehnen und ihre eigenen in Skizzen vorgelegten Planungen vollständig umgesetzt sehen wollen. Das Angebot der Stadt, einzelne Details aus deren Planungen zu übernehmen, falls sie nicht förderschädlich sind, sei den Vertretern nicht ausreichend gewesen.

Eine völlige Umsetzung der Forderungen des Freundeskreises lehnte der Stadtrat jedoch in der Sitzung im Februar 2021 ab. Nach so vielen positiven demokratischen Entscheidungen für die von der Stadt vorgelegten Pläne sollten diese aus Sicht des Stadtoberhauptes schon einmal auch akzeptiert werden.

Leitgraben wird freigelegt

In einem europaweit durchgeführten Wettbewerb habe sich das Büro Lex-Kerfers für die anspruchsvolle Planung der jetzigen Umgestaltung und Erweiterung des Stadtparks qualifiziert, die von Anfang an auch ökologisch ausgerichtet war. In einem ersten Schritt wird der bisher als Behelfsparkplatz genutzte Bereich beim „ehemaligen Hotel Wunder“ dazu verwendet, den Stadtpark um rund 3400 Quadratmeter zu vergrößern. So sieht die Planung vor, dass der Leitgraben im Bereich des Parkplatzes „Hotel Wunder“ freigelegt und als naturnahes Gewässer wieder erlebbar gemacht wird. Dafür mussten lediglich drei Bäume im Bereich des jetzt noch verrohrten Leitgrabens entfernt werden. Weitere Baumfällungen sind nicht vorgesehen.

Das bislang unter dem Behelfsparkplatz „Hotel Wunder“ verborgene, immer noch funktionstüchtige Abschlagsbauwerk des Leitgrabens wird dabei wieder ans Tageslicht gebracht. Auf der Südseite des freigelegten Leitgrabens soll eine neue lichte und teilweise beschattete Spielfläche entstehen, wo es Spielangebote für ältere Kinder und Jugendliche, aber auch Platz und Geräte für kleinere Kinder und deren Eltern geben soll. Zur Tiefgarage hin spendet eine Pergola Schatten und lädt zum Verweilen ein. Vom Spielplatz führen bespielbare Wasserterrassen mit Wasserspendern hin zu einer großzügigen Treppenanlage mit Möglichkeit zum Sitzen, die den Blick zur zentralen Wiese freigibt.

Grüne Insel

Diese zentrale Wiesenfläche wird weiterhin vierseitig von altem und wertvollem Baumbestand umfasst und sogar durch Ergänzung der Baumkulisse noch mehr eingefasst. Auf diese Weise bildet sie eine grüne Insel, die abgeschlossen von der belebten Altstadt und Bebauung wirkt. Der reichhaltige Baumbestand und weitere Baumpflanzungen sollen der Überhitzung der Stadt entgegenwirken und bieten zudem den Besuchern Schatten und Kühle. An der südlichen Kante mit Blickrichtung auf die renovierte Residenz und weiter westlich ermöglichen Lücken im Bewuchs Blicke auf das beeindruckende Schloss und die schöne Silhouette der Altstadt.

Auch die einstmals zur Verteidigung angelegte Schlossschanze tritt wieder in ihren Konturen deutlicher hervor. Der Stadtpark ist als multifunktionale Begegnungsfläche für alle Bürger konzipiert und großteils barrierefrei. Extensiv genutzte Flächen wie der waldartige Bestand an der Nordseite, aber auch sonnige Bereiche bieten ökologische Nischen für bedrohte Pflanzen und Tiere. Im Norden des Stadtparks, unter den wertvollen, Schatten spendenden Bäumen, wird der bereits begonnene Skulpturenpark weitergeführt.

Zusammenhängendes Erholungsangebot

Mit der Umgestaltung und Erweiterung des Stadtparks werde laut OB Thumann auch der grüne Ring rund um die Altstadt geschlossen. Die Grünanlage an der Ringstraße und an der Freystädter Straße, der Ludwigshain und der bereits im ersten Bauabschnitt geschaffene Teil des Stadtparks beim Museum Lothar Fischer stellen damit ein zusammenhängendes Erholungsangebot um die Altstadt dar.

„Auf diese Weise stellen wir allen Bürgerinnen und Bürgern insbesondere in der Altstadt, den Beschäftigten in der Stadt und später einmal den Studierenden in der unmittelbar neben dem Stadtpark entstehenden Hochschule an zentraler Stelle eine tolle, vielseitige Freizeit- und Erholungsfläche zur Verfügung“, hebt Oberbürgermeister Thumann hervor. „Das gilt es jetzt umzusetzen und sich nicht mehr beirren zu lassen.“

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