Einsatz dauerte drei Stunden

Mountainbiker aus Neumarkt vertraut blind seinem Navi: Teure Rettungsaktion in den bayerischen Alpen

Katrin Wiersch

NN.de

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13.7.2024, 13:39 Uhr
Die Bergwacht Schliersee musste am 9. Juli einen Neumarkter aus einer lebensgefährlichen Situation retten.

© Marco Cicelli/dpa Die Bergwacht Schliersee musste am 9. Juli einen Neumarkter aus einer lebensgefährlichen Situation retten.

Am Dienstag, 9. Juli, machte sich ein 36-jähriger Neumarkter in den bayerischen Alpen auf zu einer Mountainbiketour. Brecherspitz und Firstalm im Mangfallgebirge hatte er bereits erfolgreich angesteuert, als ihn der Navi an seinem Mountainbike dann völlig in die Irre führte, weiß der Merkur zu berichten. Sein Ziel an diesem Tag sollte eigentlich noch der 1602 Meter hohe Rotkopf werden, den man zu Fuß eigentlich leicht erreicht - nicht allerdings mit einem Mountainbike.

Der Neumarkter fuhr mit seinem 8000 Euro teuren E-Bike so weit in steiles und ausgesetztes Gelände, bis er nicht mehr vor und zurück kam. Auf der Route hat der Neumarkter unter anderem einen Höhenweg genutzt, der nicht breiter als 20 Zentimeter sein soll. "Die Strecke ist mit dem Rad nicht mal schiebbar", zitiert der Merkur den Pressesprecher der Bergwacht Schliersee, Lenz Haberle. Zudem bestand auf dem weiteren Weg ein sehr hohes Absturzrisiko. Der Mountainbiker lief Gefahr, 200 bis 300 Meter tief abzustürzen, wenn er den Halt verliert - ein lebensgefährliches Unterfangen.

Ratlos und verloren auf dem schmalen Weg, ruft der Neumarkter kurzerhand den Notruf.

Dreistündige Rettungsaktion des Neumarkters kostet ihn vierstelligen Betrag

Drei Stunden dauerte dann die Rettungsaktion durch die Rettungskräfte der Bergwacht Schliersee. Denn zunächst konnten die Rettungskräfte den Mann nicht orten. Glücklicherweise hatte der Neumarkter einen Rucksack dabei, der mit einer Pfeife ausgestattet war. So konnten die Männer der Bergwacht den Mann am Ende überhaupt finden. Mit vereinten Kräften hievten die Männer das Bike wieder bergauf. Mit der Stümpflingbahn ging es dann zurück ins Tal.

Dort händigte die Bergwacht dem 36-Jährigen auch gleich die Rechnung über den Einsatz in vierstelliger Höhe aus. Doch der blieb ganz entspannt und sagte gegenüber den Rettungskräften, er sei gut versichert. Diese "Vollkaskomentalität" sorgte bei den Rettungskräften für großes Unverständnis, schreibt der Merkur.

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