"Erheblicher ökologischer Mehrwert"

Huber aus dem Landkreis Neumarkt setzt 40-Millionen-Euro-Auftrag in Belgien um: Das sind die Details

26.7.2024, 15:25 Uhr
So soll die geplante Anlage am Standort Beringen einmal aussehen.

© Huber SE So soll die geplante Anlage am Standort Beringen einmal aussehen.

Das Unternehmen Huber aus Berching liefert fünf Bandtrockner an Aquafin für die Standorte Roeselare und Beringen in Belgien. Die Anlagen behandeln Klärschlamm von mindestens 32.500 Tonnen Trockensubstanz pro Jahr. Der 40-Millionen-Euro-Auftrag für Huber umfasst auch Nassschlammlogistik, Kühlwasserversorgung, Abluftreinigung und Trockenschlammlagerung, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Mitte 2023 beauftragte Aquafin die Stadsbader Group, Huber und Sweco mit dem Projekt. Nach Einreichung der Genehmigungsunterlagen Ende 2023 erhielt der Standort Beringen rasch die Umweltgenehmigung, die auch für Roeselare noch im selben Jahr erwartet wird. 2024 beginnen die ersten Arbeiten vor Ort.

Visualisierung des zukünftigen Standorts Roeselare.

Visualisierung des zukünftigen Standorts Roeselare. © Huber SE

Huber und Aquafin in Belgien: Bandtrockner ab 2026 im Einsatz

Aquafin, 1990 von der flämischen Regierung gegründet, verantwortet die überkommunale Abwasserinfrastruktur. Bisher wird ein Drittel des Schlamms getrocknet und in der Zementindustrie verwertet, ein weiteres Drittel in Brügge autotherm verwertet und der restliche Schlamm mit Industrieabfällen thermisch entsorgt.

Ab 2026 plant Aquafin, zunächst bis zu einem Drittel des Schlamms mit Huber-Bandtrocknern zu trocknen. In Roeselare und Beringen entstehen entsprechende Trocknungsanlagen. In Beringen werden 84.446 Tonnen Klärschlamm pro Jahr durch drei Huber-Bandtrockner "BT 28" getrocknet. In Roeselare trocknen zwei Huber-Bandtrockner "BT 22" jährlich 36.000 Tonnen. Die gereinigte Abluft wird separat behandelt und der getrocknete Schlamm nach Gent transportiert, wo Aquafin auf dem Gelände des Stahlunternehmens ArcelorMittal bis 2026 eine Monoverbrennungsanlage errichtet. ArcelorMittal wird 100 Prozent des von der Schlammbehandlungsanlage erzeugten Dampfes abnehmen.

Aquafin wurde 1990 in Belgien gegründet und verantwortet die überkommunale Abwasserinfrastruktur.

Aquafin wurde 1990 in Belgien gegründet und verantwortet die überkommunale Abwasserinfrastruktur. © Aquafin

Die direkte Abnahme der gesamten Dampfproduktion in Verbindung mit dem Schwerpunkt auf der Rohstoffrückgewinnung (Phosphor) gibt dem Gesamtprojekt einen erheblichen ökologischen Mehrwert, wie es in der Pressemitteilung heißt: "Das Großprojekt Aquafin stellt somit ein übertragbares Beispiel für nachhaltiges Ressourcenmanagement dar" - und Huber liefert mit seinen Bandtrocknern einen wesentlichen Beitrag.

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