Achtung, Borkenkäfer: Waldbesitzer im Kreis Neumarkt sollen Bäume gründlich kontrollieren

Neumarkt - Die Borkenkäferplage im Landkreis Neumarkt verschärft sich trotz des Regens der letzten Wochen weiter. Forstministerin Michaela Kaniber warnt vor hohen Fangzahlen und forderten eine gründliche Kontrolle der Fichtenwälder.

Der ausgiebige Regen der letzten Wochen hat den Borkenkäfer in seiner Ausbreitung nicht nachhaltig gebremst. "Wir sehen bisher leider keinen Rückgang in der Population, lediglich die Entwicklung der Jungkäfer hat sich verzögert. Unser bayernweites Monitoring zeigt aktuell sehr hohe Fangzahlen und damit ein großes Risiko für frischen Borkenkäferbefall", warnt Forstministerin Michaela Kaniber.

Auch gesunder Bäume kann es treffen

Die Förster des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Amberg – Neumarkt (AELF) appellieren deshalb an die Waldbesitzer, in den kommenden Wochen gründlich zu kontrollieren, ob ihre Fichtenwälder befallen sind. Auch gesund aussehende Bäume können betroffen sein. Frischer Borkenkäferbefall ist gut am braunen, kaffeepulverähnlichen Bohrmehl auf den Rindenschuppen oder den Pflanzen am Boden zu erkennen. "Befallene Stämme müssen in einem frühen Entwicklungsstadium des Käfers aufgearbeitet und aus dem Wald abgefahren und mit einem Mindestabstand von 500 Meter zum nächsten Fichtenbestand ausgelagert werden", erklärt Sven Grünert, Abteilungsleiter am AELF Amberg – Neumarkt.

Nur so kann die Vermehrung gestoppt werden. Eine rot werdende Krone ist schon ein zu spätes Symptom eines Befalls. Auch bisher nicht aufgearbeitetes Bruch- oder Windwurfholz aus Gewitterstürmen sollte zügig entfernt werden, um eine unentdeckte Entwicklung zu verhindern. Familie Wittmann weiß um die Bedeutung früher Gegenmaßnahmen. In ihrem Wald bei Krickelsdorf wurde Ende der vergangenen Woche ein Käfernest entdeckt.

Förderung für Waldumbau

Die Aufarbeitung der befallenen Fichten beginnt nach Prüfung des Grenzverlaufs mit Revierleiter Christoph Lauerer vom AELF. Auch möchten die Wittmanns eine waldbauliche Förderung für die Neubegründung eines klimafesten Waldes in Anspruch nehmen. Unter www.borkenkaefer.org kann sich jeder mittels eines Ampelsystems über die aktuelle Gefährdungslage und die Lebensweise der Borkenkäfer informieren.

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