Auch wenn es manche Club-Fans schon immer gerne weggeschüttet hätten: Die Kulmbacher Brauerei begleitete den 1. FC Nürnberg 19 Jahre lang durch dick und dünn – auch bei der Bierdusche für Trainer Michael Köllner beim Bundesliga-Aufstieg im Jahr 2018.
© Sportfoto Zink / OGo
Auch wenn es manche Club-Fans schon immer gerne weggeschüttet hätten: Die Kulmbacher Brauerei begleitete den 1. FC Nürnberg 19 Jahre lang durch dick und dünn – auch bei der Bierdusche für Trainer Michael Köllner beim Bundesliga-Aufstieg im Jahr 2018.

Viele Vorschläge

Nach dem Ende von Kulmbacher im Stadion: Was sich die Club-Fans jetzt wünschen

Noch viermal können im Nürnberger Max-Morlock-Stadion Kulmbacher Edelherb, Kapuziner Weißbier und Mönchshof Natur-Radler durch raue Club-Kehlen strömen. Noch viermal darf die Kulmbacher Brauerei das Bier-Angebot bei Spielen des 1. FC Nürnberg stellen, ein letztes Mal am 9. Mai beim Heimspiel gegen den 1. FC Köln.

Dann ist Schluss, nach 19 Jahren. Die Kulmbacher, die seit dem Jahr 2006 bei allen Auf- und Abstiegen sowie sonstigen Turbulenzen verlässlicher Partner des 1. FC Nürnberg geblieben waren, hätten offenbar gerne weiter gemacht. Sie waren bereit, das Bier-Angebot zu erweitern und die Leistungen zu erhöhen. Doch der Club wollte nicht, hat wohl schon einen lukrativeren Partner an der Angel, mit dem die Verhandlungen laut einer Vereinssprecherin bereits auf der Zielgeraden sind.

Das halten die Club-Fans von Kulmbacher

Was nach Kulmbacher kommt, ist noch unklar – und bietet reichlich Raum für Spekulationen. Unter einem Facebook-Post der „Nürnberger Nachrichten“ zu diesem Thema wird deshalb fleißig kommentiert.

Die Mehrheit scheint dabei das Aus für Kulmbacher zu begrüßen – ein Eindruck, der bei Facebook-Reaktionen freilich nicht repräsentativ sein kann. „Na endlich, das Zeug konnte man nicht trinken“, schreibt etwa ein User mit dem Namen „Ralf Zim Zim“, „Wurde auch Zeit, so geile Biere hier in Franken und dann solch ne Ekelplöre“, empört sich Claus Dierking sogar.

Es gibt aber auch positivere Stimmen über Kulmbacher. „Sehr schade, die haben sich immer viel Mühe gegeben und viele coole Zugaben auf Kästen für Clubfans gemacht…und waren auch in finsteren Zeiten fest und unaufgeregt auf unserer Seite…“, schreibt etwa Christian Vogler.

Viel geliked wird der Kommentar von Marcus Schultz: „Schon mal überlegt, dass viele kleine Brauereien sich solch ein Sponsoringvolumen gar nicht leisten können? Und wenn ich viele der negativen Kommentare lese, dann verstehe ich umso mehr, warum viele Firmen ein Sponsoring gar nicht erst in Betracht ziehen… Teile der Anhängerschaft sollte vielleicht mehr denken und weniger bfobfern…“, appelliert er.

Lammsbräu, Grüner, Bayreuther Hell? Welches Bier für das Max-Morlock-Stadion?

Der 1. FC Nürnberg arbeitet schon bisher mit einer weiteren Brauerei zusammen: der Neumarkter Lammsbräu. Allerdings war von dieser bisher nur die now Bio-Limonade im Angebot. Ob das Bier aus Neumarkt hinzukommen könnte, ist pure Spekulation. Weil das Bio-Bier hochpreisiger ist als andere Biermarken, darf es aber als unwahrscheinlich gelten, dass es künftig in großen Massen im Stadion ausgeschenkt wird.

Außerdem stößt es auch nicht auf ungeteilte Gegenliebe. „Bitte kein Neumarkter Lammsbräu, des wäre ja noch schlimmer“, schreibt etwa Bernd Zwanzger bei Facebook.

Als unwahrscheinlich bis ausgeschlossen darf auch gelten, dass im Nürnberger Stadion künftig Grüner Bier ausgeschenkt wird, wie ein Kommentator scherzhaft vorschlägt. Das wird zwar von Tucher gebraut, hat aber Fürther Wurzeln und wird seit vielen Jahren im Ronhof ausgeschenkt, der Heimspielstätte des Erzrivalen SpVgg Greuther Fürth.

Was wünschen sich die Club-Fans stattdessen? „Bahn frei fürs Bayreuther!“, schreibt etwa Andy Neuerburg – und befindet sich damit in sehr guter Gesellschaft. Das Bayreuther Hell wird sehr häufig bei den Kommentaren genannt.

Bier beim 1. FC Nürnberg: Auch über Maisel und Tucher wird spekuliert

Sehr oft wird auch die Nürnberger Schanzenbräu vorgeschlagen. „Bitte eine gute einheimische Brauerei..Schanzenbräu“, wünscht sich etwa Maria-Luise Wunner-Sann. Doch einige andere weisen darauf hin, dass es wohl eher unwahrscheinlich ist, dass Schanzenbräu zum Zug kommt. Die Brauerei gilt vielen als zu klein für den Stadion-Ausschank.

Spekulieren lässt sich also trefflich. Mit der Kulmbacher Brauerei fällt nun jedenfalls die größte fränkische weg. Große Brauereien im Umkreis sind dann noch die Bayreuther Bierbrauerei, vor allem auch dank ihrer Kooperation mit der Brauerei Maisel, und Tucher. Die Würzburger Hofbräu ist wohl zu weit weg, die Neumarkter Lammsbräu dürfte höchstens Außenseiterchancen haben, ebenso die vielen kleineren Brauereien wie Schanzenbräu oder Spalter.

Egal, was es wird: Es wird nicht allen schmecken, Geschmäcker sind schließlich verschieden. Trotzdem sind sich alle einig: Sie wollen ein regionales Bier. Ein Fernsehbier oder die Zusammenarbeit mit einer Münchner Brauerei würde wohl für einen Sturm der Entrüstung sorgen. Immerhin amerikanisches Bier dürfte spätestens aufgrund der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen als unwahrscheinlich gelten.