Hustenattacke bis Atemstillstand

Keuchhusten in Bayern: Mehr als dreimal so viele Fälle wie 2023 - besonders Säuglinge sind gefährdet

Stephanie Wilcke

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26.5.2024, 14:06 Uhr
Besonders für Säuglinge kann Keuchhusten gefährlich werden.

© IMAGO/xsinenkiyx/IMAGO/Pond5 Images Besonders für Säuglinge kann Keuchhusten gefährlich werden.

In Bayern sind in diesem Jahr (Stand 21.05.2024) bereits 1.168 Keuchhusten-Fälle bekannt geworden. Das sind 791 mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach in einer Pressemitteilung ihres Hauses hingewiesen.

"Keuchhusten ist sehr ansteckend. Während die Erkrankung bei Jugendlichen und Erwachsenen häufig als starker und langanhaltender Husten verläuft, können bei Säuglingen schwere Komplikationen auftreten. Dabei sind Erwachsene eine häufige Ansteckungsquelle für die Kleinen", wird die Ministerin in dem Schreiben zitiert.

Schwere Komplikationen bei Säuglingen möglich

Es handele sich bei Keuchhusten um eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch Tröpfchen übertragen werde, wird Fachmann Prof. Dr. Christian Weidner, Präsident des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, in der Meldung weiter zitiert. "Die mit der Krankheit einhergehenden quälenden Hustenattacken können mitunter bis zum Erbrechen führen und sogar Leisten- und Rippenbrüche verursachen."

Schwere Komplikationen würden vor allem im ersten Lebensjahr auftreten. Zu diesen zählen auch Lungenentzündungen und im schlimmsten Fall der Atemstillstand.

Gerlach wirbt für eine Impfung gegen Pertussis: "Ein Neugeborenes kann bereits durch die Impfung der Mutter in der Schwangerschaft geschützt werden. Zudem kann ein gesundes und vollständig geimpftes Umfeld ebenfalls zum Schutz beitragen. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Eltern, Großeltern, Geschwister und andere Bezugspersonen von Neugeborenen ausreichend geimpft sind."

Impfung während der Schwangerschaft

Eine Impfung ist auch während der Schwangerschaft möglich: Sie wird in der Regel zu Beginn des letzten Schwangerschaftsdrittels empfohlen. "Sie schützt die geimpfte Schwangere und nach der Geburt den Säugling vor Ansteckung mit Keuchhusten durch mitgegebene Antikörper der Mutter", heißt es in der Pressemitteilung.

Die STIKO empfiehlt darüber hinaus bestimmten Personengruppen, etwa Beschäftigte in Gesundheits- und Gemeinschaftseinrichtungen und Betreuende von Neugeborenen und Säuglingen, eine Keuchhusten-Auffrischungsimpfung alle zehn Jahre.

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