Juraleitung

In der Tiefe unter Nürnberg-Katzwang: Die Lage des neuen Energietunnels und der Baugruben steht fest

26.7.2024, 13:45 Uhr
So soll die Juraleitung-Unterquerung Katzwangs einmal aussehen.

© Tennet So soll die Juraleitung-Unterquerung Katzwangs einmal aussehen.

Die genaue Lage des so genannten Energietunnels unter Nürnberg-Katzwang steht nach Angaben des Netzbetreibers TenneT fest. Auch wurden weitere Entscheidungen für den Nürnberger Süden getroffen, wie es in einer Mitteilung heißt.

Im Nürnberger Stadtteil Katzwang und im Schwabacher Stadtteil Wolkersdorf wurden die Positionen der Baugruben für den Energietunnel beschlossen. Nach den Plänen der Ingenieurgemeinschaft Katzwangtunnel liegt die Startbaugrube des 2,3 km langen Tunnels südlich der Gaulnhofer Straße in Katzwang, die Zielbaugrube südwestlich der Volckamerstraße in Wolkersdorf.

Auf beiden Seiten der Baugruben werden jeweils Erdkabel in offener Bauweise bis zu den beiden Kabelübergangsanlagen verlegt. Und zwar im Westen auf einer Länge von rund 400 Metern, im Osten auf einer Länge von etwa 600 Metern.

Juraleitung in beinahe dreißig Metern Tiefe

Um den Main-Donaukanal, die Rednitz und die Wässerwiesen zu unterqueren, beginnt das Tunnelbauwerk in der Startbaugrube in einer Tiefe von rund 19 Metern. Die Zielbaugrube wird etwa 27 Meter tief.

Der moderne Infrastrukturtunnel ersetzt die alte Leitung in Katzwang und entlastet das Wohnumfeld, heißt es. Vorgesehen ist der Bau zweier parallel liegender Tunnel im Abstand von etwa fünf Metern im sogenannten Schildvortriebverfahren. Der Verlauf folgt dabei in großer Tiefe unterhalb der Bestandstrasse.

Unterhalb der Wässerwiesen verlaufen die Tunnelröhren in einer Tiefe von etwa 13 Metern und zwischen der Talsohle des Kanals und den Röhren liegen rund 17 Meter Erdreich. Unterhalb der Ortslage Katzwangs zwischen der Wohnbebauung sind es über 20 Meter bis zu den Energietunneln.

Vor und während der Bauphase werden sogenannte Baustelleneinrichtungsflächen nötig, vor allem rund um die beiden Baugruben, aber auch im Bereich der Erdkabel. In Wolkersdorf müssen um die Zielbaugrube schätzungsweise 1,6 Hektar zeitweise aus der Bewirtschaftung genommen werden, in Katzwang sind es für die Baustelleneinrichtungsflächen etwa 2,1 Hektar.

Oberhalb der beiden Gruben werden zum Abschluss der Bauzeit dauerhafte Betriebsgebäude errichtet. Mit dem Abschluss der Planungen und der Einreichung der Planfeststellungsunterlagen bei der Regierung von Mittelfranken ist im kommenden Jahr zu rechnen. TenneT wird auch weiterhin die Öffentlichkeit über alle Projektfortschritte zeitnah informieren, wie es in der Mitteilung heißt.

Neues Informationszentrum zur Juraleitung

Zudem werde der Netzbetreiber im Herbst 2024 in Katzwang das Juraleitung-Informationszentrum (JULIZ) eröffnen, um der Bevölkerung eine zusätzliche Anlaufstelle zu bieten.

Die grabenlose Querung Katzwangs wurde im Raumordnungsverfahren als raumverträglich bewertet. In Katzwang ist die Wohnbebauung so nah an die alte Leitung herangerückt, dass eine neue Freileitung an gleicher Stelle als Lösung laut TenneT ausscheidet.

Die Engstelle in Katzwang bildet im anstehenden Planfeststellungsverfahren genehmigungsrechtlich einen eigenen Abschnitt der Juraleitung. Voraussichtlich 2025 geht der Abschnitt A-Katzwang ins offizielle Verfahren. Der aktuelle Planungsstand ist ab der kommenden Woche im Projektatlas auf der Homepage der Juraleitung online einsehbar.

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