Lehrermangel und marode Schulen

Heute ist es wieder so weit: Alle Informationen rund um den Schulstart in der Region

Carolin Heilig

Volontärin

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9.9.2024, 12:59 Uhr
Das neue Schuljahr steht in den Startlöchern. Doch Lehrermangel und marode Schulgebäude dürften die Vorfreude trüben.

© IMAGO/photonews.at Das neue Schuljahr steht in den Startlöchern. Doch Lehrermangel und marode Schulgebäude dürften die Vorfreude trüben.

Nach den langen Sommerferien steht der Start ins neue Schuljahr nun bevor. Heute beginnt auch für Schülerinnen und Schüler in der Region wieder "der Ernst des Lebens".

Dass die Sommerferien mit einem Montag enden, hat in Bayern Tradition. So können Lehrkräfte bereits einen Tag bevor die Schüler einfallen, Vorbereitungen treffen. An diesem Montag werden beispielsweise Konferenzen abgehalten.

Besonders aufregend dürfte es für die Erstklässlerinnen und Erstklässler werden. Traditionell werden die Kleinen auf ihrem ersten Weg in die Schule von einer prall gefüllten Schultüte begleitet. Spielwarenhändler aus der Region haben Last-minute-Tipps, was sich als Füllung der Tüte am besten eignet:

So starten Erstklässler und Erstklässlerinnen in der Region in den "Ernst des Lebens"

Zwei von zahlreichen Erstklässlern und Erstklässlerinnen in der Region sind Lea und Michl Ledig. Sie werden in Egloffstein im Landkreis Forchheim zur Schule gehen. Die beiden Siebenjährigen erzählen, wie sie sich das Schulleben vorstellen:

Für 130 Erstklässler und -klässlerinnen aus Treuchtlingen und den Ortsteilen beginnt am Dienstag, 10. September, der neue Lebensabschnitt. Alle wichtigen Informationen für den ersten Schultag gibt es hier:

Lehrermangel trübt die Vorfreude auf das neue Schuljahr

Nicht nur die Erstklässler dürften mit Aufregung auf die erste Schulwoche blicken. Auch Kultusministerium und Schulleiter dürften bis zuletzt mit Spannung auf das Ferienende blicken. Denn: Bis kurz vor Startschuss in das neue Schuljahr fehlten bayernweit 1000 Lehrkräfte - und in Politik und Verbänden rumort es deswegen:

Der Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) ist alarmiert von den Zahlen der aktuellen Lehrerbedarfsprognose und fordert das bayerische Kultusministerium unter Leitung von Anna Stolz (Freie Wähler) auf, die Aufgabenfülle an Schulen zu reduzieren, damit sich Lehrkräfte verstärkt auf ihre eigentliche Aufgabe - das Unterrichten - konzentrieren können:

So trifft der Lehrermangel die Schulen in der Region

Auch die Schulen in Neumarkt leiden unter dem Lehrermangel. Wie der Landkreis es schafft, pünktlich zum Schuljahresbeginn letzte Lücken zu schließen:

Rekordverdächtige Schülerzahlen aus Fürth und Nürnberg

Gute Nachrichten kommen hingegen aus Fürth. Die Stadt feiert zu Beginn des Schuljahres gleich zwei Rekorde: Besonders viele Erstklässler starten ihre Schullaufbahn und besonders viele externe Lehrkräfte konnten für unbesetzte Stellen gewonnen werden. Einen regelrechten "Ansturm" von Bewerbern soll es gegeben haben:

Auch Nürnberg begrüßt im neuen Schuljahr in den Grundschulen so viele Erstklässler und Erstklässlerinnen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Aber auch die Zahl der Herausforderungen bleibt hoch. Unter den Schüler an Nürnbergs Schulen sind viele, die wenig oder gar kein Deutsch sprechen. Welche Lösung es dafür gibt:

Marode Schulgebäude: Wo es in der Region Notlösungen braucht

Aber nicht nur das Personal könnte zum Schulstart potenziell für Probleme sorgen. Auch Schulgebäude führen mitunter zu Schwierigkeiten. So wurde vergangene Woche bekannt, dass die Dr.-Theo-Schöller-Grund- und Mittelschule in Nürnberg St. Johannis aufgrund eines Wasserschadens nicht nutzbar sei. Schulfrei bedeutet das aber nicht. Die Stadt Nürnberg hat sich eine Lösung einfallen lassen:

Eine eher untypische Lernumgebung finden die Schüler der Baiersdorfer Mittelschule im Landkreis Erlangen-Höchstadt ab dieser Woche vor. Die Schüler und Schülerinnen werden nämlich in einem Containerdorf unterrichtet. Warum das dennoch eine Verbesserung im Vergleich zum letzten Schuljahr ist:

Gute Nachrichten für Schulen in der Region

Im Zuge des "Startchancen Programms" fördert der Freistaat Bayern 100 Schulen mit einer stattlichen Summe. Fast 30 der bedachten Schulen kommen aus Franken. Was sich zum neuen Schuljahr alles an den Ausbildungsstätten in der Region ändert:

Polizei Mittelfranken warnt: Das sind die größten Gefahren auf dem Schulweg

Mit Blick auf die zahlreichen Schulanfänger weist das Polizeipräsidium Mittelfranken darauf hin, dass die Schulwegsicherheit gerade für die Jüngsten besonders wichtig ist und begleitet den Schulstart mit entsprechenden Schwerpunktkontrollen und Aktionstagen.

Die mittelfränkischen Polizeidienststellen und der Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung im Großraum Nürnberg werden ab dem ersten Schultag gezielte Kontrollen zur Erhöhung der Schulwegsicherheit durchführen, um vor allem die motorisierten Verkehrsteilnehmer für die Gefahren des Schulweges zu sensibilisieren.

Die Beamten werden verstärkt das verbotswidrige Halten und Parken vor Schulen und entlang von Schulwegen sowie die Einhaltung von Geschwindigkeitsvorgaben kontrollieren.

Ihren Blick werden die Polizisten dabei jedoch auch auf die ordnungsgemäße Sicherung der Kinder in den Fahrzeugen richten und gezielt sowohl die Gurtanlegepflicht als auch die Nutzung notwendiger Kindersitze überprüfen. Um vor allem für Schulanfänger die Risiken auf dem Weg zur Schule so weit wie möglich zu minimieren, bittet das Polizeipräsidium Mittelfranken darum,

  • an Schulen besonders vorsichtig zu fahren und unbedingt die geltenden Geschwindigkeitsbeschränkungen zu beachten,
  • runter vom Gas zu gehen und bremsbereit zu sein, wenn Kinder in Sichtweite sind,
  • in verkehrsberuhigten Bereichen die Schrittgeschwindigkeit einzuhalten,
  • nicht an Einmündungen, im Kreuzungsbereich, auf Geh- und Radwegen oder an sonstigen Stellen zu parken, an denen es nicht erlaubt ist,
  • vor Schulen nicht in zweiter Reihe zu parken und die Haltverbote zu beachten,
  • an Haltestellen von Bussen und Straßenbahnen immer damit zu rechnen, dass Kinder unvermittelt auf die Fahrbahn laufen,
  • Kinder nicht im absoluten Haltverbot ein- oder aussteigen zu lassen,
  • die Gurtanlegepflicht zu beachten und die Kinder mit den erforderlichen Rückhaltesystemen zu sichern und
  • morgens nicht "auf den letzten Drücker" loszufahren
  • denn gerade Stress und Hetze machen unaufmerksam.

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