Erste Anlaufstelle in Treuchtlingen

Turnhalle der "Sene" wird Notunterkunft für Menschen aus der Ukraine

tk

11.3.2022, 15:29 Uhr
In der Turnhalle der Senefelder-Schule ist nun eine Notunterkunft für ukrainische Flüchtlinge entstanden. Etwa 120 Menschen können dort unterkommen.

© Claudia Wagner, NN In der Turnhalle der Senefelder-Schule ist nun eine Notunterkunft für ukrainische Flüchtlinge entstanden. Etwa 120 Menschen können dort unterkommen.

Derzeit kommen zahlreiche Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten, auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen an. Um die kurzfristige Unterbringung der Menschen sicherzustellen, muss auch im Landkreis eine Notunterkunft errichtet werden. Als Standort dafür kristallisierte sich nun die Turnhalle der Senefelder-Schule heraus. Informiert wurde die Schulleitung darüber recht kurzfristig, nämlich am Donnerstagabend, 10. März. Zuvor war zunächst eine Unterbringung der Flüchtlinge in Weißenburg im raum gestanden.

Sattdessen befindet sich die Erstunterkunft für Geflüchtete nun also in Treuchtlingen. Die Personen, die dort ankommen, sollen dann innerhalb weniger Tage an Unterkünfte, die das Landratsamt hauptsächlich über Beherbergungsbetriebe zur Verfügung stellt, weitervermittelt werden. Auch private Wohnangebote kommen in Frage, wie das Landratsamt in einer Pressemitteilung erklärt.

Ankunft schon ab dem Wochenende

Die Notunterkunft in der Turnhalle der Senefelder-Schule bietet Platz für rund 120 Personen. Es wird damit gerechnet, dass schon am Wochenende erste Menschen dort vorübergehend untergebracht werden müssen. In der Notunterkunft soll dann auch die Erstanmeldung der Geflüchteten erfolgen. Die Ausländerbehörde des Landratsamtes wird sich dann bei den Personen wegen der Registrierung und der Beantragung des Aufenthaltstitels melden.

Die Versorgung der geflüchteten Menschen ist durch das Bayerische Rote Kreuz beziehungsweise Privatunternehmen sichergestellt. Das Landratsamt steht zudem auch in engem Kontakt mit den Kirchen, der Flüchtlings- und Integrationsberatung der Diakonie sowie der psychosozialen Notfallversorgung im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, die ebenfalls bei der Betreuung der Menschen unterstützen werden.

Auch das Jugendamt ist involviert

Es ist auch damit zu rechnen, dass viele unbegleitete Minderjährige in den Landkreis kommen. Das Jugendamt bereitet hier die Unterbringung der Kinder und Jugendlichen vor. Die Unterbringungsmöglichkeiten müssen natürlich gerade bei Kindern und Jugendlichen sehr streng geprüft werden und unterstehen strengen Regularien. Das Jugendamt erreichen derzeit viele private Angebote, diese werden registriert und gegebenenfalls auch kontaktiert. Vorzugsweise werden für unbegleitete Minderjährige allerdings aufgrund der sensiblen Situation zentrale Unterkünfte vorgesehen.

Unbegleitete Kinder und Jugendliche, die zu Verwandten in den Landkreis kommen, sollen ebenfalls mit dem Jugendamt Kontakt aufnehmen. "Das Jugendamt unterstützt dann bei allen Anliegen, damit das Kind oder der Jugendliche in dem Familienverband bleiben kann", erklärt das Landratsamt in einer Pressemitteilung.

Bislang rund 250 Menschen aus der Ukraine

Bis zum 10. März sind in der Ausländerbehörde rund 250 Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, registriert worden. Alle Personen, die sich bislang noch nicht bei der Ausländerbehörde gemeldet haben, sollen dies bitte zeitnah erledigen. Zunächst reicht es, wenn die Ausländerbehörde ein Foto des Passes erhält, die Anschrift der Unterkunft im Landkreis sowie eine Telefonnummer einer Kontaktperson im Landkreis. Diese Unterlagen sollten schnellstmöglich nach der Ankunft an ausland@landkreis-wug.de geschickt werden. Die Mitarbeitenden der Ausländerbehörde melden sich dann wegen eines Termins zur Beantragung der Aufenthaltserlaubnis.

Zweck der ersten Kontaktaufnahme ist nur die Registrierung und die Klärung, ob eine Unterkunft benötigt wird und wenn nicht, wo die private Unterkunft erfolgt. Außerdem kann so der Anspruch auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz registriert werden.

0 Kommentare