Das darf im Advent nicht fehlen
Gunzenhäuser Adventskalender: Wie aus einem Missgeschick eine vorweihnachtliche Tradition entstand
1.12.2024, 11:00 UhrUnser Adventskalender zeigt heuer Dinge, die die Vorweihnachtszeit so besonders machen: Wir haben schon einige Zuschriften von Leserinnen und Lesern bekommen, die alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit ausgepackt und aufgestellt werden. Weiter Zuschriften sind willkommen! Diesmal kommt unsere Mitarbeiterin Babett Guthmann zu Wort:
Ein Adventskranz von meinem Bruder Peter gebunden – das ist für mich der beste Start in die Vorweihnachtszeit! Der Tannenduft erinnert an die langen Novemberabende im Binderaum der Gärtnerei Mährlein. Die ganze Familie saß hier zusammen, es wurden Tannenwedel geschnitten, Kränze gebunden, die weißen, flauschigen Palmkätzchen als Dekoration von der brauen Haut befreit und Kerzen an Drähten befestigt. Ob geschmückt oder ungeschmückt – Adventskränze waren sowohl am Marktstand als auch im Blumen- und Gemüseladen in der Leonhardsruhstraße der Renner und alle mussten mithelfen.
Die Brotzeit wurde ausnahmsweise am Arbeitsplatz serviert
Deshalb gab es auch keine Pause fürs Abendessen, sondern direkt am Arbeitsplatz wurde die Brotzeit serviert. Da meine Schwester Anna und ich als jüngste Kinder irgendwann vom "Palmkätzchen-Zupfen" genug hatten und sonst noch nicht so viel zum Bindehandwerk beitragen konnten, durften wir ganz allein einen Apfelkuchen backen. Den sollte es als besondere Überraschung zum Ende der Brotzeit geben.
Meine Schwester Anna, damals wohl 14 Jahre alt, werkelte in der Küche herum, spritzte beim Rühren allerhand Teig an die Küchenmöbel, brachte aber schließlich doch einen leckeren Apfelkuchen in den Ofen. Dann trug sie das Brett schwungvoll hinaus in den Binderaum.
"Der beste Apfelkuchen der Welt!", verkündete sie stolz, schwenkte das Brett im Kreis und stoppte. Nur: Der Apfelkuchen stoppte nicht, fiel mitten in den Haufen mit den kurzgeschnittenen Tannenwedeln, um dort zu versinken. An diesem Abend gab es also doch keinen Kuchen als Krönung der Brotzeit, aber in der Familientradition gehörte er von nun an dazu: Am ersten Adventssonntag zum Frühstück wird beim Schein der ersten Adventskerze versunkener Apfelkuchen gegessen!
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