Natalie Justus-Zerbs
Anlaufstelle für Geflüchtete und Migranten: Gunzenhausen hat nun eine Integrationsberaterin
14.4.2023, 15:00 UhrWeltweit fliehen Menschen vor Hunger, Krieg und Verfolgung. Eine baldige Rückkehr ins Heimatland ist nicht immer möglich, manchmal gar ausgeschlossen. Daher sind zunächst Schutz und Erstversorgung, aber auch Integration und eine aktive Teilnahme am Leben des Aufnahmelands umso wichtiger. Einmal angekommen, gibt es Hürden genug, beispielsweise fehlende Sprachkenntnisse oder der Mangel an bezahlbarem Wohnraum.
Doch nicht jedes Problem ist unlösbar, oft fehlt es nur an der nötigen Fachkenntnis. An dieser Stelle möchte die Flüchtlingsintegrationsberatung (FIB) des Diakonischen Werks Weißenburg-Gunzenhausen seine Hilfe anbieten. Das Diakonische Werk leistet seit mehr als 50 Jahren Flüchtlings- und Migrationsarbeit. Seit kurzem wird das Team von einer hauptamtlichen Integrationsberaterin verstärkt. Natalie Justus-Zerbs ist ausgebildete Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen, examinierte Pflegefachkraft und geprüfter Psychologisch Systemischer Individualcoach. Die letzten Jahre war sie zudem als Jobcoach im sozialpädagogischen Bereich für Menschen mit Migrationshintergrund tätig.
Nun ist sie als Integrationsberaterin der Diakonie Weißenburg-Gunzenhausen aktiv und möchte möglichst vielen Hilfsbedürftigen im Rahmen einer Schnittstellenfunktion Orientierung geben. Ihr Motto: "Hilfe zur Selbsthilfe." Sie berät und leitet an und zeigt dabei Wege und Lösungsmöglichkeiten auf. Gleichzeitig fordert sie eine aktive Mitwirkung der Betroffenen ein, welche letztlich auch erforderlich ist, um sich in Deutschland zu integrieren. Wichtige Aufgaben der FIB sind unter anderem die Vermittlung im Asylverfahren, Hilfe bei der Suche nach Sprachkursen, Beratung bei Integrationsangeboten oder das Aufspüren sinnerfüllter Tätigkeiten.
Menschen Perspektiven zeigen
Zur Lösung von Problemen ist eine gemeinsame Verständigung unabdingbar. Von großem Vorteil ist, dass Natalie Justus-Zerbs mehrere Sprachen spricht, darunter Russisch. Aktuell kann sie dadurch zahlreichen ukrainischen Flüchtlingen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Daneben konnte sie innerhalb kürzester Zeit zahlreiche ehrenamtliche Übersetzer anderer Sprachen gewinnen.
"Mein Dank gilt der Diakonie, denn ich bin froh, dass wir in der Stadt Gunzenhausen ein solch wertvolles Integrationsangebot haben", betont Bürgermeister Karl-Heinz Fitz. "In der Stadt gibt es eine Reihe von Ehrenamtlichen, die sich hoch engagiert um die Betreuung von Flüchtlingen kümmern. Allerdings ist auch hauptamtliche Unterstützung sehr wichtig, welche nun das Diakonische Werk anbietet. Wir möchten für die Menschen da sein und ihnen Perspektiven zeigen. Dazu gehört ein Integrationswille, denn Integration ist der Schlüssel für Toleranz und Verständnis."
Flucht und Migration gebe es schon, seit es Menschen gibt. Es sei ein Werk der Barmherzigkeit, Fremde zu beherbergen und aufzunehmen, so Diakonie-Geschäftsführer Martin Ruffertshöfer. "Das Diakonische Werk tut dies im Namen der Nächstenliebe und unter Einsatz von Eigenmitteln, auch im Auftrag des Freistaats Bayern nach der Bayerischen Integrationsrichtlinie."
Im Rahmen der bislang guten Zusammenarbeit versichert Bürgermeister Fitz dem Diakonischen Werk und insbesondere Natalie Justus-Zerbs, dass es bei der Stadt Gunzenhausen stets eine offene Tür für Fragen und Abklärungen geben wird.
Sprechzeiten an vier Tagen
Das Büro der Flüchtlingsintegrationsberatung des Diakonischen Werks Weißenburg-Gunzenhausen befindet sich in der Hensoltsstraße 27 in Gunzenhausen und steht Menschen im Asylverfahren, aber auch Anerkannten und Geduldeten kostenlos offen.
Telefonisch ist Natalie Justus-Zerbs unter (0175) 6264936 sowie per E-Mail an natalie.justus-zerbs@diakonie-wug.de zu erreichen. Ihre Sprechzeiten sind Montag von 9 bis 11 Uhr (nur mit Termin), Dienstag von 8.30 bis 12 Uhr (ohne Termin), Mittwoch von 13 bis 15 Uhr (nur mit Termin) und Donnerstag von 11 bis 13 Uhr (nur mit Termin).
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