Spielen anno dazumal
Kinder im Mittelpunkt: Landesausstellung 2028 in Rothenburg ob der Tauber mit „Event-Charakter“
8.12.2024, 14:55 UhrNach 2022 kommt die Bayerische Landesausstellung im Jahr 2028 erneut nach Westmittelfranken. Damals ging es in Ansbach darum, was "Typisch Franken" ist, nun ist das Motto: "Kinder im Mittelalter." Die Verantwortlichen versprechen eine "Landesausstellung mit Event-Charakter".
Über die Bühne gehen wird diese in der Reichsstadthalle sowie dem historischen Spitalgelände nahe der berühmten Stadtmauer von Rothenburg ob der Tauber. Wie der Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, Dr. Richard Loibl, bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung erklärte, sollen mit der Ausstellung "neue Wege" gegangen werden. In der Tagungshalle, die von Herbst 2025 bis zum Start der Landesausstellung im Frühling 2028 saniert werden soll, soll es eine "faszinierende Objekt- und Medienschau" geben. Auf dem vorgelagerten Freigelände sollen Besucherinnen und Besucher "ihren Fantasien mit einer Zeitreise ins Mittelalter freien Lauf lassen", heißt es. Highlights werden eine Zeltstadt mit Marktleben, Mitmachstationen und Sonderveranstaltungen sein.
Eine besondere Bedeutung soll Kindern bei der Ausstellung zuteilwerden, beim Besuch von Bayerns Kunstminister Markus Blume waren deshalb auch Mädchen und Jungen des historischen Festspiels "Der Meistertrunk" dabei. Blume sagte: "Ganz Rothenburg wird Landesausstellung." Geschichte solle lebendig werden.
Der Minister erhoffe sich eine "spannende Ausstellung mit multimedialen Highlights" und sprach von einem "einzigartigen mittelalterlichen Flair des Rothenburger Stadtbildes mit einer Vielzahl an Fachwerkhäusern und historischen Sehenswürdigkeiten wie der Stadtmauer und den Stadttoren". Möglich sein soll eine "historische Zeitreise für die ganze Familie" in Rothenburg, dem "Inbegriff der romantischen Stadt", die bereits heute Touristen aus der ganzen Welt nach Bayern locke. Es ist das zweite Mal, dass eine Landesausstellung in Rothenburg stattfindet, 1987 war das Motto "Reichsstädte in Franken".
Doch bei der Ausstellung "Kinder im Mittelalter" soll es auch um heikle Themen wie eine hohe Säuglingssterblichkeit oder den Unterschied für Kinder gehen, ob ihre Eltern verheiratet waren oder nicht, ob sie zur großen Schar der Bettler gehörten oder gar eine adelige Erziehung genossen. "Die Landesausstellung wird zur Kindheit im Mittelalter mit neuen Erkenntnissen und Überraschungen aufwarten", verspricht Richard Loibl. Kinder hätten oft früh Verantwortung übernehmen, im Bauernhof oder beim elterlichen Handwerk mithelfen müssen. Persönliche Erinnerungen, Spielzeuge, Gemälde würden deutlich zeigen: Auch im Mittelalter gab es Kindheit – nur ganz anders als heute.
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