65.817 Besucherinnen und Besucher

Ein Stück "Typisch Franken?" fürs Wohnzimmer: Was von der Landesausstellung bleibt

Stefan Blank

Region/Bayern

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2.12.2022, 16:15 Uhr
Ob sich Ministerpräsident Markus Söder als stolzer Franke auch ein Schild oder eine Fahne der Landesausstellung kauft?

© Daniel Karmann/dpa, NN Ob sich Ministerpräsident Markus Söder als stolzer Franke auch ein Schild oder eine Fahne der Landesausstellung kauft?

"Typisch Franken?" - ja, was ist das? Bratwurst? Bier? Dialekt? Mehr als fünf Monate war diese besondere Landesausstellung 2022 zu Franken in Ansbach zu sehen, insgesamt kamen 65.817 Besucherinnen und Besucher. Ob sie damit ein Erfolg war oder nicht, darüber wird gestritten. Die Ausstellung in der Orangerie ist jedenfalls längst wieder abgebaut, doch nun können sich Franken-Fans Schilder und Fahnen der Landesausstellung "für einen symbolischen Obolus", wie es die Stadt Ansbach nennt, nach Hause holen.

Spannend war das Ergebnis der interaktiven Befragung der Ausstellungsgäste. "Was ist für Sie typisch fränkisch?" wurde gefragt. 134.541 Stimmen kamen nach Auskunft des Hauses der Bayerischen Geschichte zusammen. Zur Auswahl standen zwölf Begriffe.

Bier, Bratwurst, Dialekt

Eindeutiger Sieger und damit "das typischste für Franken" war mit 28.316 Stimmen das Bier. Es folgte auf Rang zwei "Bratwurst" mit 26.089 Stimmen, vor dem fränkischen Dialekt auf dem Bronzerang mit 17.390 Stimmen. Schlusslicht war übrigens die Bezeichnung "evangelisch", sie erhielt lediglich 3.063 Stimmen.

In Ansbach war die Landesausstellung in diesem Sommer omnipräsent. Doch was passiert nun mit den ganzen Werbemitteln? Wie Stefan Guggenberger von der Stadt Ansbach mitteilt, werden Fahnen und Schilder am Montag, 12. Dezember, im Ansbacher Betriebsamt in der Hospitalstraße 26 verkauft.

Große Fahnen und Plakate zu "Typisch Franken?" waren nicht nur bei der Eröffnungsfeier der Ausstellung im Onoldiasaal in Ansbach zu sehen - nun werden sie verkauft.

Große Fahnen und Plakate zu "Typisch Franken?" waren nicht nur bei der Eröffnungsfeier der Ausstellung im Onoldiasaal in Ansbach zu sehen - nun werden sie verkauft. © Stefan Blank, NN

Die Stadtverantwortlichen sprechen von einem Recycling-Zyklus und Upcycling-Vorhaben, das für den Verkauf von Hinweisen auf das Fußgänger-, Bus- und Autoverkehrs-Leitsystem sowie von Fahnen und Planen gesprochen habe. Zudem sei Oberbürgermeister Thomas Deffner persönlich angesprochen worden, ob Schilder als Erinnerung an die Landesausstellung erworben werden könnten. "Es freut mich, dass immer noch so ein positiver Nachhall zur vergangenen Ausstellung in der Stadt herrscht", wird der OB in einer Mitteilung zitiert.

Was kostet ein Teil Landesausstellung?

Zehn Euro kosten kleine Teile, große 20 Euro, erklärt Stefan Guggenberger. Im Angebot sind Planen, Mesh-Fahnen, Acryl- und Aluminiumschilder. Der Verkauf finde von 10 bis 11.30 Uhr und von 13 bis 14.30 Uhr "am orangenen Tor der großen Halle" statt.

In Erinnerung behalten werden wohl aber auch die 65.817 Besucherinnen und Besucher die Landesausstellung. Laut Haus der Bayerischen Geschichte seien das vor allem Familien und Einzelpersonen gewesen. Rund 18.000 von ihnen nahmen an einer Befragung zur Zufriedenheit teil. Das Ergebnis: 81 Prozent fanden die Ausstellung "gut" oder "sehr gut". 82 Prozent gaben an, extra wegen der Landesausstellung nach Ansbach gekommen zu sein.

Dieses Schild kommt beispielsweise unter den Hammer.

Dieses Schild kommt beispielsweise unter den Hammer. © Victoria Giralt/Stadt Ansbach

Die Veranstalter selbst sprechen übrigens "in Anbetracht der nach wie vor spürbaren Auswirkungen der Coronakrise" von erfreulichen Zahlen". Vor allem die Einbindung der Kirche St. Gumbertus als Nebenstandort sei "voll und ganz aufgegangen". Rund 50.000 schauten auch dort vorbei.

Während in Ansbach die Reste von "Typisch Franken?" unter die Leute gebracht wird, läuft in Regensburg bis zum 11. Dezember noch die Bayernausstellung "Wirtshaussterben? Wirtshausleben!". Die Mitarbeiter im Haus der Bayerischen Geschichte haben aber bereits 2023 im Blick. Dann steht eine Bayerisch-Tschechische Landesausstellung in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Nationalmuseum an. Das Thema: "Barock! Bayern und Böhmen". Zu sehen ist sie von 10. Mai bis 3. Oktober 2023 in Regensburg.

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