Eine Tierseuche wurde im Landkreis Ansbach bei Rindern festgestellt.
© vifogra
Eine Tierseuche wurde im Landkreis Ansbach bei Rindern festgestellt.

Das sagen die Experten

Erneut Tierseuche im Kreis Ansbach ausgebrochen: So gefährlich ist der Erreger

Geflügelpest, Maul- und Klauenseuche, afrikanische Schweinepest - Tierseuchen halten in diesen Monaten Landwirte und Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland in Atem. Nun gibt es im Landkreis Ansbach einen Fall von Rinderherpes, auch Infektiöse Bovine Rhinotracheitis (IBR) genannt.

Wie das Veterinäramt am Landratsamt Ansbach Mittwochmorgen bekanntgab, ist in einem Rinderbestand mit zirka 160 Tieren im Landkreis Ansbach Rinderherpes aufgetreten. Die Krankheit werde durch Herpesviren der Rinder übertragen. "Der Betrieb ist gesperrt, Rinder dürfen diesen Bestand nicht verlassen, außer zur Schlachtung", erklärt ein Sprecher des Landratsamtes.

Doch was bedeutet das für Menschen und andere Tiere? "Für Menschen oder andere gehaltene Tierarten ist der Erreger ungefährlich", heißt es vom Landratsamt. Aber für Rinder ist Rinderherpes nicht ohne: "Bei Rindern, die sich infizieren, kann die Krankheit, selbst wenn sie daran genesen, jederzeit wieder neu ausbrechen", erklären die Experten vom Veterinäramt. Herpesviren würden lebenslang im Körper bleiben. "Bei schlechter Immunlage oder in Stresssituationen des Virusträgers bricht die Erkrankung wieder aus."

Wichtig sei es, die "ständige Ansteckungsgefahr zu bannen". Infizierte Rinder müssen isoliert werden, den Betrieb verlassen. "Dies erfolgt in der Regel durch Schlachtung, sofern die Tiere sonst gesund sind. 30 Tage nach Entfernen des letzten infizierten Rindes wird bei allen übrigen Rindern des Bestandes ein Bluttest durchgeführt. Wenn dieser bei allen verbleibenden Tiere negativ ausfällt, werden die Sperren für diesen Betrieb wieder aufgehoben", erklären die Experten.

Rinderherpes im Kreis Ansbach - Betrieb gesperrt

Die Rinderherpes-Fälle seien nach Einschätzung des Veterinäramtes am Landratsamt Ansbach "früh entdeckt worden". 18 der insgesamt auf dem Hof lebenden 160 Rinder seien infiziert. "Das zeigt, dass die Landwirte besonders aufmerksam auf Krankheitshinweise der Tiere in den Beständen achten und ihre Untersuchungspflichten ernstnehmen", wird Dr. Ralf Zechmeister, Leiter des Veterinäramtes, zitiert.