Lebensgefährliche Aktion
U-Bahn-Surfer in Nürnberg: Jetzt droht eine Strafverfolgung und auch Schadenersatz
6.11.2024, 15:00 Uhr
Erst vor wenigen Tagen starb in Wien ein 17-Jähriger, der sich beim sogenannten U-Bahn-Surfen in der österreichischen Hauptstadt schwer verletzt hatte. Er und seine Freunde – einer von ihnen ist noch nicht über den Berg und liegt im Koma – waren für ein Video, das sie auf Social-Media-Kanälen posten wollten, auf das Dach einer fahrenden U-Bahn geklettert und dann mit rund 50 Kilometern pro Stunde gegen eine Brücke geprallt.
Das hätte in Nürnberg, wo ein ähnlicher Vorfall am Wochenende bekannt wurde, auch passieren können. Die Nürnberger Pegnitzpfeile sind mit bis zu 80 Kilometern pro Stunde unterwegs, die Tunnel niedrig. Am Samstagnachmittag, 2. November 2024, kletterten zwei Unbekannte am U-Bahnhof Muggenhof auf das Dach eines U-Bahn-Zuges und fuhren mit. Zeugen filmten das Geschehen und schickten das Material an die Redaktion von nordbayern.de, unserem Medienhaus.
Von einem Unfall ist nichts bekannt, offenbar haben die U-Bahn-Surfer ihre gefährliche Aktion unversehrt überstanden. Dennoch wird sie Konsequenzen haben: Die Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) erstattet nun Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. "Das ist kein Kavaliersdelikt", betonte VAG-Sprecherin Elisabeth Seitzinger gegenüber der Lokalredaktion.
Laut der VAG-Mitarbeiterin sind solche Aktionen nicht nur lebensgefährlich für die U-Bahn-Surfer selbst. Auch die auf dem Dach der U-Bahn verbaute Technik könne leicht beschädigt werden – und das kann teuer werden, wie sie berichtet. Werden die Täter erwischt, müssen sie die Reparaturkosten tragen. Derzeit wird noch geprüft, ob in dem aktuellen Fall etwas beschädigt wurde.
Die VAG überwacht ihre Bahnhöfe mit Personal und Videoanlagen, dennoch bittet Elisabeth Seitzinger auch die Fahrgäste um Mithilfe: Wer beobachtet, dass Menschen auf U-Bahnen klettern oder auf ihnen surfen, sollte dies umgehend über die Notrufstellen an den U-Bahnhöfen der VAG-Leitstelle melden, so die Sprecherin.
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