Polizeiaufgebot

Trotz Niederlage bejubelten türkische Fans in Nürnberg ihre Nationalelf - vereinzelt mit „Wolfsgruß“

Alexander Brock

Lokales

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7.7.2024, 10:17 Uhr
Nach der Niederlage der türkischen Nationalmannschaft im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft am Sonntagabend haben Fans in Nürnberg den Wolfsgruß gezeigt.

© vifogra / Goppelt/vifogra Nach der Niederlage der türkischen Nationalmannschaft im Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft am Sonntagabend haben Fans in Nürnberg den Wolfsgruß gezeigt.

Die UEFA-Disziplinarkammer hatte den Spieler Merih Demiral gesperrt, nachdem er beim Achtelfinalsieg gegen Österreich in Leipzig den "Wolfsgruß" der türkischen rechtsextremen Bewegung "Graue Wölfe" auf dem Spielfeld öffentlich gezeigt hatte. Scheinbar unbeeindruckt von der allgemeinen Kritik zeigten beim gestrigen EM-Spiel der Türken gegen die Nationalelf der Niederländer zahlreiche türkische Fans vielerorts erneut den rechtsextremen Gruß - auch in Nürnberg nach dem Abpfiff.

Trotz Niederlage gegen die Niederlande feierten hunderte türkische Fans am Nürnberger Plärrer ihre Mannschaft - vereinzelt auch mit "Wolfsgruß".

Trotz Niederlage gegen die Niederlande feierten hunderte türkische Fans am Nürnberger Plärrer ihre Mannschaft - vereinzelt auch mit "Wolfsgruß". © vifogra / Goppelt/vifogra

Rund um den Nürnberger Plärrer feierten hunderte türkische Fans trotz der Niederlage und dem verpassten Einzug ins Halbfinale ihre Mannschaft - vereinzelt auch mit dem "Wolfsgruß", wie Fotos der Agentur "Vifogra" dokumentieren. Das Handzeichen ist zwar anders als in Österreich und in Frankreich in Deutschland nicht verboten. Allerdings führte die vielfache Verwendung in Berlin bereits vor dem Anpfiff dazu, dass die Polizei den Fan-Marsch zum dortigen Olympiastadion stoppte und auflöste.

Nach Angaben der Polizei haben in der Nacht zum Sonntag rund 400 Menschen rund um den Plärrer gefeiert. Mit Blick auf den gezeigten sogenannten Wolfsgruß "liegen der Polizei keine Erkenntnisse vor", sagt Polizeisprecherin Janine Mendel. Nur einmal sei es zu Provokationen gekommen, weil sowohl eine syrische als auch eine kurdische Flagge gezeigt worden sei. "Die Situation konnte allerdings deeskaliert werden. Ansonsten verlief der Abend friedlich."


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