Er soll für Nachwuchs sorgen

Neuzugang im Tiergarten Nürnberg: Nashornbulle „Gainda“ ist da

18.9.2024, 15:25 Uhr
Der achtjährige Nashornbulle Gainda aus dem Zoo Eindhoven kurz nach seiner Ankunft in Nürnberg. Auf dem Foto ist sein Gesicht grünlich von der Transportkiste – Nashörner reiben sich das Horn an Bäumen, Steinen und Gegenständen.

© Thomas Hahn/Tiergarten Nürnberg Der achtjährige Nashornbulle Gainda aus dem Zoo Eindhoven kurz nach seiner Ankunft in Nürnberg. Auf dem Foto ist sein Gesicht grünlich von der Transportkiste – Nashörner reiben sich das Horn an Bäumen, Steinen und Gegenständen.

Im Tiergarten der Stadt Nürnberg ist ein neues Panzernashorn (Rhinoceros unicornis) eingezogen. Der Bulle Gainda ist Mitte September aus dem niederländischen Zoo Eindhoven nach Nürnberg gekommen. Er ist acht Jahre alt und wurde im französischen Beauval geboren.

In Nürnberg soll er perspektivisch mit dem Panzernashornweibchen Sofie für Nachwuchs sorgen. Die 18-jährige Sofie ist im Zoo Rotterdam geboren und kam nach Zwischenstationen in Großbritannien 2015 nach Nürnberg. Hier brachte sie 2017 ein Jungtier zur Welt, das mittlerweile im Zoo Berlin lebt. Ein zweites Jungtier kam 2020 tot zur Welt.

Nashorn Gainda wiegt zwei Tonnen

Gainda wiegt gut zwei Tonnen, der Transport war also nicht so einfach. Ein spezialisiertes Unternehmen hat den Bullen in einer eigens für den Transport von Nashörnern konstruierten Kiste nach Nürnberg gebracht. Damit die Ankunft von Gainda in Nürnberg gelingt, haben die Tiergartenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter aus Tierpflege, Technik, dem Futterhof, der Tiermedizin und Kuratorin Diana Koch eng zusammengearbeitet.

Zwei Tierpflegerinnen vom Zoo Eindhoven haben Gainda auf dem Transport begleitet und blieben zwei Tage bei ihm in Nürnberg. Dank der Anwesenheit der beiden Vertrauenspersonen hat er bereits kurz nach seiner Ankunft das Dickhäuterhaus erkundet und eine erste Portion Gras und Gemüse gefressen. "Hier ist alles neu für Gainda – eine neue Umgebung mit vielen neuen Gerüchen", sagt Anne-Bob van den Braak, die in Eindhoven sechs Jahre lang mit ihm gearbeitet hat.

Für die Eingewöhnung hatte Gainda das komplette Dickhäuterhaus einen Tag lang für sich. Nun nutzen Sofie und er getrennt voneinander die unterschiedlichen Gehege im Dickhäuterhaus. Auch die Visayas-Pustelschweine sind wieder im Dickhäuterhaus zu finden.

Panzernashörner sind Einzelgänger

Panzernashörner leben üblicherweise als Einzelgänger, nur die Kälber bleiben zirka eineinhalb Jahre mit ihrer Mutter zusammen. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft die Art als bedroht ein.

In der Natur kommt sie nur noch in Nationalparks im Vorgebirge des Himalayas in Nordindien und Südnepal vor – hier wird der Bestand auf zirka 3600 Tiere geschätzt. In Bangladesch und im Königreich Bhutan sind sie bereits ausgestorben. Kriegerische Auseinandersetzungen, illegale, nicht nachhaltige Jagd, Beweidung, menschliche Infrastruktur und invasive Pflanzenarten sind einige der Bedrohungen, denen die Tiere in der Natur ausgesetzt sind.

Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes EEP halten Zoos des Europäischen Zooverbandes EAZA derzeit 74 Tiere der Art – 68 in europäischen Zoos, sechs Tiere sind auf zwei Institutionen in Asien verteilt.

Wissenschaftlich geführte Zoos wie der Tiergarten Nürnberg halten und züchten im internationalen Verbund eine zunehmende Anzahl bedrohter Arten. Das Ziel besteht darin, gesunde und genetisch vielfältige Bestände in menschlicher Obhut zu bewahren, während die Bestände in der Natur wegen unterschiedlicher Bedrohungen Gefahr laufen, immer weiter zu schrumpfen oder ganz zu verschwinden.

Nashornbulle Gainda aus dem Zoo Eindhoven kurz nach seiner Ankunft in Nürnberg mit seiner Tierpflegerin aus Eindhoven. Sie und eine Kollegin haben Gainda auf dem Transport begleitet.

Nashornbulle Gainda aus dem Zoo Eindhoven kurz nach seiner Ankunft in Nürnberg mit seiner Tierpflegerin aus Eindhoven. Sie und eine Kollegin haben Gainda auf dem Transport begleitet. © Thomas Hahn/Tiergarten Nürnberg / Thomas Hahn

Besucherinnen und Besucher haben zudem die Chance, durch die Begegnung mit den Tieren etwas über ihre Biologie und ihren natürlichen Lebensraum zu erfahren – Zoos haben den gesetzlichen Auftrag, dieses Wissen zu vermitteln.

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