Neuer Kraftstoff

Klimaschutz: Tiergarten Nürnberg setzt auf synthetischen Ersatz für Diesel

vnp

21.6.2023, 13:32 Uhr
Der Futtermeister und Fuhrparkverantwortliche des Tiergartens der Stadt Nürnberg zeigt HVO-Diesel in einem Glas: Der alternative Kraftstoff ist beinahe transparent. Der Tiergarten testet den Kraftstoff und ist dabei in engem Austausch mit dem Service Betrieb Öffentlicher Raum (Sör), der über viele Fahrzeuge verfügt, die denen des Tiergartens gleichen.

Der Futtermeister und Fuhrparkverantwortliche des Tiergartens der Stadt Nürnberg zeigt HVO-Diesel in einem Glas: Der alternative Kraftstoff ist beinahe transparent. Der Tiergarten testet den Kraftstoff und ist dabei in engem Austausch mit dem Service Betrieb Öffentlicher Raum (Sör), der über viele Fahrzeuge verfügt, die denen des Tiergartens gleichen.

Ob Traktoren, Teleskoplader oder Pritschenwagen: Der Tiergarten der Stadt Nürnberg stellt seinen Fuhrpark auf synthetischen Kraftstoff um. Bewährt sich der nachhaltige Dieselersatz im täglichen Betrieb, kann der Tiergarten damit pro Jahr gut 70 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) einsparen.

Beinahe durchsichtig und geruchslos zeigt sich die Flüssigkeit, die Futtermeister und Fuhrparkverantwortlicher Gerd Schlieper in einem kleinen Glas in der Hand hält. Eben hat er einen der Traktoren des Tiergartens damit betankt. Seit einigen Wochen testen er und seine Kollegen den sogenannten HVO-Diesel, der Ersatzkraftstoff wird aus Altspeisefetten, Raps- und Sojaölresten und anderen pflanzlichen Reststoffen produziert. Nach Herstellerangaben werden darin nur Stoffe verwertet, die nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion stehen und für die keine Waldflächen gerodet werden.

„Im Tiergarten verbrauchen wir pro Jahr zirka 38 000 Liter Diesel“, sagt Schlieper. „Pro Liter Diesel rechnet man im Schnitt mit einem CO2- Ausstoß von 2,65 Kilogramm. 80 Prozent weniger CO2-Ausstoß des HVO-Diesels bedeuten bei uns also rund 74 Tonnen weniger Emissionen pro Jahr.“ Auch muss die bestehende Infrastruktur – Tankanlagen, Transport, Lagerung – nicht verändert werden. HVO-Diesel kostet derzeit im Durchschnitt zehn Prozent mehr als herkömmlicher Diesel. Der Einsatz des alternativen Kraftstoffs ist eine Komponente in den Bemühungen des Tiergartens, seinen Betrieb langfristig komplett CO2- neutral aufzustellen.

Weiterer Einsatz in der Stadt wird geprüft

In der Testphase stehen der Tiergarten und der für den gesamtstädtischen Fuhrpark zuständige Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) in engem Austausch. Ziel ist es, weitere Einsatzfelder für den Kraftstoff innerhalb der Stadt auszuloten. „Die Initiative des Tiergartens, nachhaltigen HVO-Diesel auch mit schwerem Gerät zu testen, finde ich super. Hier können wir erste Erfahrungen sammeln, von denen auch andere Teile des städtischen Fuhrparks profitieren können", sagt Bürgermeister Christian Vogel.