
Geldsegen
Freistaat überrascht das Klinikum Nürnberg mit Millionenförderung
Der Ministerpräsident kam zu Besuch und hatte frohe Kunde für das Klinikum Nürnberg: Der Freistaat, kündigte Markus Söder (CSU) an, werde die Forschungsaktivitäten und die Ausbildung von Medizinern am Klinikum fortan finanziell fördern. Eine Million Euro fließt Söder zufolge bereits 2022, ab 2023 werden es jährlich 1,5 Millionen Euro sein.
Große Zukunftsaufgabe
"Die Ausbildung von Medizinern ist eine der großen Zukunftsaufgaben, die wir haben", sagte Ministerpräsident Söder bei einer Pressekonferenz im Nordklinikum. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig gut geschultes ärztliches Personal sei, aber auch die demografische Entwicklung mit einer älter werdenden Gesellschaft stelle eine Herausforderung dar.
Ein Drittel bleibt am Klinikum
Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität am Klinikum Nürnberg sei zwar keine staatliche Einrichtung, aber zwei Drittel der dort ausgebildeten Ärzte stünden nach der Ausbildung dem Gesundheitswesen im Freistaat zur Verfügung. Deswegen sei es richtig, die Lehre dort zu unterstützen, führte Söder aus. Ein Drittel der Studierenden verbleibt am Klinikum, sagte Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des kommunalen Krankenhauses.
An der Privatuniversität gibt es Jockwig zufolge 250 Studienplätze und jährlich 50 Absolventen. Das Geld soll dazu dienen, bestehende Strukturen zu stärken und auszubauen. So wird es Jockwig zufolge zum Beispiel in den Aufbau eines Simulationszentrums fließen, in dem für Situationen trainiert wird, wie sie in der Notaufnahme vorkommen.
Anerkennung der Arbeit
Der Geldsegen durch den Freistaat sei unter anderem für die 500 Lehrenden an der Privatuniversität eine Anerkennung ihrer Arbeit, sagte Jockwig. Mit dem Geld sollen auch die Forschungsaktivitäten des Klinikums unterstützt werden, etwa wenn es um die zielgenauere Bekämpfung von Krebszellen geht.
Söder kündigte zudem an, die Pläne des Klinikums für einen Gesundheitscampus zu unterstützen. Dabei handle es sich noch um eine "Vision", wie es Stephan Kolb, Bereichsleiter für Bildung und Wissenschaft am Klinikum, formulierte.
"Magnet zur Nachwuchssicherung"
Die Technische Hochschule Nürnberg, das Klinikum und die Paracelsus Universität würden demnach gerne ihre Zusammenarbeit ausbauen und an einem gemeinsamen Ort verankern. Der Gesundheitscampus soll laut Kolb "ein Magnet zur Nachwuchssicherung in der Medizin, in der Pflege und anderen Gesundheitsberufen" sein.
Standort unklar
Noch sei kein konkreter Standort für den Campus gefunden, aber er sollte in der Nähe des Nordklinikums beheimatet werden, so Kolb.
"Das Klinikum Nürnberg denkt über die Zeit hinaus, bildet aus, bringt sich in Forschung ein", lobte Söder. "Das ist beachtlich."
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