Ehrenamtliche Hilfsaktion
Decken, Medikamente, Powerbanks: Nürnberger wollen für Ukrainer sammeln
27.2.2022, 12:40 Uhr+++ Update: Nahrungsmittel und Bekleidung sind im Moment schon genügend vorhanden. Allerdings werden weiter gesucht: Umzugskartons, Ikea-Taschen, Klebeband, Thermowäsche, Handschuhe, warme Socken, Fleece-Jacken, medizinisches Material, Medikamente, Schutzausrüstung (Nachtsichtgeräte, Schutzhelme, Schutzwesten, Herren-Sicherheitsstiefel). Außerdem suchen die Organisatoren nach Helfern, die in der FDP-Zentrale in der Zeit zwischen 9 und 22 Uhr beim Verpacken und Sortieren unterstützen können, gern mit medizinischen Kenntnissen. Anmeldung und Kontakt über https://bamberg-ua.de/sach-und-zeit-spenden/Die gesuchte Lagerhalle ist in der Zwischenzeit gefunden (Update 01.03. um 9 Uhr). +++
Mit einer ehrenamtlichen Hilfsaktion wollen Elizaveta Shlosberg und Tanja Ehrlein Menschen in der Ukraine unkompliziert mit Sachspenden unterstützen. Die beiden Nürnbergerinnen standen hinter den Protest-Kundgebungen gegen den russischen Angriff und sind mit der Ukraine privat eng vernetzt.
Zur polnisch-ukrainischen Grenze
Am Nürnberger Hallplatz 15-19, in den Räumen der FDP (4. OG), könnten Bürger ab sofort Hilfsgüter abgeben, die dann über ein Netzwerk der Vereine Bamberg UA, Allianz für ein freiheitlich-demokratisches Russland und "Ost Anders" an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht würden, kündigt Organisatorin Tanja Ehrlein an. Ein Verwandter von ihr, ein früher in Bayern tätiger Pfarrer der griechisch-katholischen ukrainischen Kirche im Ruhestand, soll die Waren in Empfang nehmen und an Geflüchtete und Hilfsbedürftige im Grenzgebiet weiterleiten.
"Wir brauchen eigentlich alles", so Ehrlein. Auf der Wunschliste stehen Decken, Schlafsäcke, Medikamente, Desinfektionsmittel und medizinisches Material (auch etwa abgelaufene Kfz-Verbandstaschen), Hygieneartikel, außerdem Powerbanks, Batterien oder Taschenlampen. Ein Teil der gesuchten Medizinprodukte sind Labor- oder Untersuchungsgeräte und OP-Bedarf; dergleichen dürfte von Privatleuten schwierig zu organisieren sein. "Wir freuen uns auch über handelsübliche Schmerzmittel oder Antibiotika."
Lagerhalle gesucht
Die Annahmestelle soll vorerst bis 6. März samstags und sonntags von 15 bis 19 Uhr (auch am heutigen Sonntag, 27. Februar), montags bis freitags von 16 bis 20 Uhr geöffnet sein. Die Aktivistinnen suchen außerdem nach einer vorübergehend kostenlos nutzbaren Lagerhalle von einigen Hundert Quadratmetern in Nürnberg. Die Halle sollte sowohl per Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar und trocken sein. Melden kann man sich per E-Mail an info@bamberg-ua.de oder verein@ukrainer-in-franken.de.
Zwei weitere Wünsche haben Elizaveta Shlosberg, die russische Wurzeln hat, und Tanja Ehrlein, die ukrainische Großeltern hat. Wer die Stimmen der Opposition in Russland stärken wolle, könne Berichte über deren Anti-Kriegs-Proteste in den sozialen Netzwerken teilen. "Das macht den Menschen, die dafür inhaftiert und hart verfolgt werden, Mut, wenn ihre Zivilcourage gesehen wird", sagt Shlosberg. "Viele Menschen riskieren gerade ihre Freiheit. Es gibt dieses andere Russland."
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Tanja Ehrlein, die früher im Kulturhauptstadt-Bewerbungsbüro der Stadt Nürnberg gearbeitet hat, möchte bei den Menschen in der Region außerdem für eine sensible Prüfung von Nachrichten werben. "Putin führt auch einen Informationskrieg durch Falschinformationen, Lügen und Cyber-Angriffe." Bei Internet-Videos zum Beispiel könnten Faktenchecks wie auf der Rechercheplattform Correctiv oder bei öffentlich-rechtlichen Medien helfen, Falschinformationen zu erkennen.
Auch der Partnerschaftsverein Charkiw-Nürnberg hat ein Spendenkonto eingerichtet: DE12 7605 0101 0001 3500 58 (Sparkasse Nürnberg), Verwendungszweck: "Hilfsprojekte in Charkiw". Weitere Informationen über laufende Hilfsprojekte und Spendenkonten auf den Facebook-Seiten von "Bamberg UA", "Allianz für ein freiheitlich-demokratisches Russland", "Verein Ukrainer in Franken". Auf der gemeinnützigen Plattform elinor.network/gastfreundschaft-ukraine kann man Übernachtungsplätze anbieten.
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