Zeit drängt

Countdown läuft: Insolvente Nürnberger Restaurants schließen bald - wenn sich kein Investor findet

Tobi Lang

Redakteur

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23.7.2024, 15:33 Uhr
Die "Brasserie Simone" am Europaplatz in Nürnberg ist ein echter Hingucker. Doch das Restaurant ist offenbar in Schieflage geraten.

© Michael Matejka Die "Brasserie Simone" am Europaplatz in Nürnberg ist ein echter Hingucker. Doch das Restaurant ist offenbar in Schieflage geraten.

Die Gastro-Branche ist im Umbruch. Seit vielen Jahren drücken Inflation, hohe Energiepreise und die Zukunftsskepsis und damit einhergehende Sparsamkeit potenzieller Gäste auf die Stimmung im Restaurantgewerbe. Zwei Nürnberger Restaurants - die "Brasserie Simone" und das "Tinto" am DB-Museum, die beide zur Tinto GmbH gehören - sind in akuter Not. Sie gerieten in den letzten Jahren in Schieflage, im Juni wurde ein Insolvenzverfahren mit dem Ziel gestartet, den Betrieb zu retten. Zunächst sollten beide Lokale geöffnet bleiben. Nun folgt die nächste Hiobsbotschaft.

Zwar lief der Betrieb seit der Insolvenzantragsstellung im Juni sowohl bei der "Brasserie Simone" am Europaplatz als auch im "Tinto" in bester Innenstadtlage weiter. Falls sich keine schnelle Lösung findet, werden sie aber bald schließen müssen. "Wir sind mit Interessenten für beide Lokale im Gespräch, können aber noch keinen Vollzug melden", sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Daniel Barth von der Sanierungsgesellschaft Pluta. Doch die Zeit drängt: "Wir brauchen bis zum Monatsende einen Vertragsabschluss." Sollte das nicht der Fall sein, werden die Restaurants bis Ende Juli schließen.

So geht es für die Nürnberger Restaurants weiter

Seit 2011 betreibt das Dachunternehmen, die Tinto GmbH, das "Tinto - tapas y vinos", das sich auf spanische Küche spezialisiert hat. In dem Lokal auf dem Gelände des DB-Museums ist Platz für bis zu 100 Gäste. Die "Brasserie Simone" startete 2022, kurz nach der Pandemie, mit französischer Küche, regional und saisonal, durchaus mit Anspruch. Ein Konzept, das offensichtlich wirtschaftlich nicht aufging.

Das Unternehmen erklärt seine Schieflage mit den "Rahmenbedingungen für Gastronomiebetriebe" - unter anderem seien gestiegene Kosten der Grund für die Liquiditätsschwierigkeiten. Noch haben alle Beteiligten aber eine Resthoffnung auf ein Überleben der Restaurants. Die Verhandlungen laufen weiter - Interessenten können sich nach wie vor beim Insolvenzverwalter melden.

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