Baumer und ein kurioses Kunstwerk

Schnick-Schnack-Schnuck gegen den Automaten: Das gibt‘s nur hier in Berlin

Harald Baumer

Korrespondent Berlin

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12.7.2024, 18:00 Uhr
Das Schere-Stein-Papier-Kunstwerk an der Oberbaumbrücke in Berlin - hier mit dem Symbol für Papier.

© Harald Baumer/VNP Das Schere-Stein-Papier-Kunstwerk an der Oberbaumbrücke in Berlin - hier mit dem Symbol für Papier.

Wer kennt es nicht aus seiner Kindheit und Jugend: Wenn wir eine Entscheidung treffen mussten, dann haben wir mit unseren Freunden gerne mal Schnick-Schnack-Schnuck gespielt - auch Schere-Stein-Papier genannt. Jeder bildet gleichzeitig auf Kommando mit seiner Hand eines drei drei Symbole. Schere gewinnt gegen Papier, Papier gegen Stein und Stein gegen Schere.

In Berlin braucht man jetzt nicht verzweifeln, wenn man gerade keinen Gegner zur Verfügung hat. Da gibt es an der Oberbaumbrücke zwischen den Stadtteilen Kreuzberg und Friedrichshain ein automatisches Schnick-Schnack-Schnuck-Spiel mit Neon-Leuchtröhren. Per Zufallsprinzip leuchtet in regelmäßigen Intervallen eines der Symbole auf. Dieses Kunstwerk von Thorsten Goldberg bietet sich von Einbruch der Dunkelheit bis ein Uhr nachts jederzeit als Spielpartner an. Es existiert schon seit 1997, aber nur die wenigsten Berliner kennen es.

Es gibt zwei davon, die in einigem Abstand an der Brücke angebracht sind. Wenn sie nicht gerade wieder mal von Narrenhänden mit Stiften beschmiert wurden, dann kann man viel Spaß damit haben. Viele Partygänger, die hier in der Nacht unterwegs sind, bleiben kurz stehen und raten, was als nächstes in den Leuchtkästen angezeigt wird.

So kommen Sie hin: Die Oberbaumbrücke liegt 500 Meter von der Station Warschauer Straße auf der Ost-West-Stammlinie der Berliner S-Bahn entfernt.

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