Platz für sieben Passagiere
Maxus Mifa 9: Dieser chinesische Luxus-Van fährt rein elektrisch
16.5.2023, 19:01 UhrAiways, Nio, BYD, Ora, Wey, MG, Lynk & Co: Die deutschen Autokäufer lernen in diesen Zeiten viele neue Namen kennen, und auch wenn die genannten nicht chinesisch klingen, so kommen sie doch allesamt aus dem Reich der Mitte. Ein weiterer Newcomer heißt Maxus, gehört zum SAIC-Konzern und will sich ebenfalls auf dem hiesigen Markt etablieren. Als Vorhut haben sich die Transporter eDeliver 3 und eDeliver 9 sowie der Pick-up T90 EV formiert, unterwegs ist das Maxus-Team vollelektrisch.
Jetzt rückt ein erster Pkw nach: Der ebenfalls rein elektrische Mifa 9 besetzt das Marktsegment der Vans, das zuletzt unter argem Schwund gelitten hat – Klassiker wie der VW Sharan oder der Seat Alhambra haben sich bereits verabschiedet, auch der Ford Galaxy sagt bald leise „servus“, verfügbar ist er „nur noch als Lagerfahrzeug“, wie man im Ford-Konfigurator lernt.
Langer Kerl
Mit einer veritablen Länge von 5,27 Metern nimmt der Mifa 9 allerdings ganz andere Größenkaliber ins Visier. Selbst den VW ID. Buzz überflügelt er um mehr als einen halben Meter, und über die Langversion des Mercedes EQV wächst er immer noch um dreizehn Zentimeter hinaus. Als Zielgruppe für den siebensitzigen Raum-Riesen kommen große Familien infrage, mehr noch dürfte er sich aber als lokal emissionsfreier Luxus-Personentransporter in den Dienst von Shuttle-Services stellen.
Wer sich im Cockpit zurechtfinden möchte, sollte die weitgehende Abwesenheit physischer Bedienelemente nicht als Ärgernis empfinden und mit kompromissloser Digitalisierung kein Problem haben. Denn nahezu alles läuft über den Touchscreen auf der Mittelkonsole, bis hin zum Starten des Motors.
Der Zustieg in den Fond erfolgt beidseitig über Schiebetüren. Bei der Sitzkonfiguration folgt der Maxus der Formel 2-2-3. Heißt: In zweiter Reihe gibt es Einzelsitze, die abhängig vom gewählten Ausstattungspaket auch eine Massagefunktion bieten, beheiz- und belüftbar sind sowie sich in Liegeposition bringen lassen. Die dritte Reihe ist mit einem auf Schienen montierten Dreiersofa möbliert.
Dient auch als Zugpferd
Das Gepäckabteil nimmt 466 bis 2017 Liter auf, unter der Fronthaube befindet sich ein zusätzliches 55-Liter-Staufach. Die Anhängelast wird ungebremst auf 750 Kilogramm und gebremst auf eine Tonne beziffert.
Beim Antrieb setzt der mindestens 2,4 Tonnen gewichtige Mifa 9 auf einen 180 kW/245 PS starken Elektromotor, der auf die Vorderachse wirkt und von einem Lithium-Ionen-Akku der Kapazität 90 kWh versorgt wird. Die Reichweite liegt nach (vermutlich eher optimistischen) WLTP-Norm bei 440 Kilometern, innerorts soll der große Wagen mit einer Batterieladung bis zu 595 Kilometer weit kommen.
Noch ein paar Daten mehr: Der Durchschnittsverbrauch wird mit 21,8 kWh/100 Kilometern angegeben, die Spitze mit 180 km/h, der 0-auf-100-Sprint geht modellabhängig in 8,9 bis 9,1 Sekunden vonstatten.
Zum Thema Laden erfährt man, dass Wechselstrom aus der Wallbox mit 11 kW bezogen wird und es achteinhalb Stunden dauert, bis der Akku, ausgehend von fünf Prozent, auf vollen Ladestand gebracht wird. Die Ladeleistung beim Gleichstrom-Schnellladen bleibt unspezifiziert, der „Tankvorgang“ von 30 auf 80 Prozent soll eine halbe Stunde in Anspruch nehmen.
Ganz billig kommt das buchstäblich große Gesamtpaket allerdings nicht. Das Einstiegsmodell Elite, unter anderem mit Klimaautomatik, Abstandstempomat, Rückfahrkamera, Wärmepumpe und etlichen Assistenzsystemen kostet 68.990 Euro; das Luxury-Paket (zwei Schiebedächer, Ambientebeleuchtung, 360-Grad-Kamerasystem, Massagesitze mit Sitzheizung- und -belüftung in Reihe zwei, elektrische Schiebetüren) erfordert eine zusätzliche Investition in Höhe von 7000 Euro, und für das Premium-Paket (Ledersitze, Massagefunktion, Sitzheizung und -belüftung auch vorne, Liegesitze in Reihe zwei, digitaler Innenspiegel) verlangt Maxus 14.000 Euro.
Fünf Sterne im Crashtest
Auf das Fahrzeug selbst gibt der Hersteller eine fünfjährige Garantie bis 100.000 Kilometer, bei der Batterie beläuft sie sich auf acht Jahre beziehungsweise 200.000 Kilometer. Und die Crash-Debakel der frühen China-Autos lässt der Mifa 9 mit einer vollen Fünf-Sterne-Bewertung beim Euro-NCAP-Crashtest hinter sich.
Maxus Mifa 9 in Kürze:
Wann er kommt: Ist bereits bestellbar
Wen er ins Visier nimmt: VW ID. Buzz, Mercedes EQV
Was ihn antreibt: Elektromotor mit 180 kW/245 PS und 350 Nm Drehmoment
Was er kostet: Ab 68.990 Euro
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