Air Condition im Auto

Klimaanlage im Auto: Warum es auch auf die Wartung ankommt

Ulla Ellmer

E-Mail zur Autorenseite

15.7.2023, 13:10 Uhr
Ohne Klimaanlage durch den Sommer zu fahren - das mag sich heute kaum jemand mehr vorstellen.

© Cupra Ohne Klimaanlage durch den Sommer zu fahren - das mag sich heute kaum jemand mehr vorstellen.

Für Autofahrer sind die Sommermonate längst keine hitzige Angelegenheit mehr. Die Klimaanlage, früher entweder gar nicht angeboten oder ein teures Luxus-Extra, gehört bei modernen Fahrzeugen vielfach zur Serienausstattung. Das ist gut so, denn die Air Condition ist mehr als nur ein Komfort-Feature. Wenn im Auto angenehme Temperaturen herrschen, erhöht dies das fahrerseitige Wohlbefinden sowie die Konzentration – und damit auch die Sicherheit.

Schimmelbildung droht

Allerdings kann die Klimaanlage bei unsachgemäßem Gebrauch nicht nur nützen, sondern schlimmstenfalls schaden. Anzuraten ist zunächst regelmäßige Wartung. Fachleute empfehlen beispielsweise, turnusgemäß – am besten einmal pro Jahr – den Innenraumfilter auszutauschen beziehungsweise austauschen zu lassen. Er hält Pollen, Staub und Schmutzpartikel fern, setzt sich aber mit der Zeit zu, was Schimmelbildung begünstigen kann. Das macht sich nicht immer gleich bemerkbar. Doch spätestens dann, wenn sich unangenehmer Geruch im Cockpit ausbreitet, besteht Handlungsbedarf.

Mief kann seine Ursache aber auch in den Lüftungskanälen haben. "Hier trifft das Kondenswasser der Klimaanlage auf Schmutz und Sporen der Außenluft", heißt es beim Auto Club Europa (ACE), wiederum entsteht ein Nährboden für Schimmelpilze und Bakterien. Vorbeugend wirkt eine regelmäßige Desinfektion der Klimaanlage, die kundige Autofahrer und -fahrerinnen mithilfe von Reinigungsschaums oder -sprays selbst durchführen können, ansonsten hilft die Fachwerkstatt weiter.

Kompressor kaputt? Das wird teuer

Viele Betriebe bieten einen Klimaanlagenservice an, der neben der Desinfektion und dem Filterwechsel auch einen Austausch des Kältemittels umfassen sollte, von dem jährlich bis zu fünfzehn Prozent verlorengehen. Dieser Schwund reduziert dann nicht nur die Kühlleistung, sondern zieht womöglich auch Folgeschäden nach sich. Grund: Das dem Kältemittel zugesetzte Öl schützt auch die Dichtungen vor dem Austrocknen und schmiert den Kompressor. Muss er ausgetauscht werden, wird es teuer.

Noch einmal zum Kondenswasser: Auf niedrigem Stand lässt sich die potenziell keimbildende Restfeuchtigkeit auch halten, indem die Klimaanlage kurz vor Fahrtende abgeschaltet wird, das Gebläse aber weiterläuft. So trocknen die Lüftungskanäle aus.

Zu viel Coolness schadet

Was den Gebrauch der Air Condition betrifft, so wird vielfach der Versuchung nachgegeben, die Temperatur sehr niedrig einzustellen und die Lüftungsdüsen dann auch noch direkt auf den Körper zu richten. Als Faustformel gilt, den Unterschied zwischen Außen- und Innentemperatur auf etwa fünf bis sieben Grad zu beschränken. In aller Regel werden 22 Grad ein Wohlfühlklima schaffen, das Erkältungen, Verspannungen und – was auch passieren kann – Kreislaufbeschwerden beim Verlassen des Autos vorbeugt.

Keine Kommentare