Stabilisierungssysteme für Anhänger

Antischlingersysteme im ADAC-Test: Mehr Fahrsicherheit mit Anhänger

27.8.2024, 17:04 Uhr
Bei seinem Test hat der ADAC einen Wohnanhänger in Schlepp genommen.

© ADAC/Ralph Wagner Bei seinem Test hat der ADAC einen Wohnanhänger in Schlepp genommen.

Fahren mit einem Anhänger im Schlepp ist gar nicht so einfach. Vor allem ungeübte Fahrer können sich schwer damit tun, das Gespann in heiklen Situationen wieder "einzufangen" und stabil auf Kurs zu halten. Und solch kritische Umstände treten gar nicht so selten auf. Denn der Anhänger beeinflusst die Fahrphysik und kann ein gefährliches Aufschaukeln auslösen – unter dem Einfluss von Seitenwind beispielsweise, aber auch beim Spurwechsel beziehungsweise einem Ausweichmanöver.

Dem Schlingerkurs buchstäblich gegensteuern sollen Stabilisierungssysteme, die in kritischen Situationen automatisch die Anhängerbremse aktivieren. "Das erhöht die Fahrsicherheit erheblich", heißt es beim ADAC. Der Club hat nun drei Antischlingersysteme einer näheren Betrachtung unterzogen und sie auf ihre Wirksamkeit hin überprüft.

Die Testergebnisse in der Übersicht.

Die Testergebnisse in der Übersicht. © ADAC

Angetreten zum Test waren AL-KO ATC 2.0, LEAS von BL-Trading und Knott ETS Plus. Als klarer Testsieger erwies sich das System von AL-KO. "Es zeigt keinerlei Schwächen, ist sauber verarbeitet und regelt in allen Testszenarien zuverlässig", lobt der ADAC und vergab die Note 1,5. Angetreten zum Test waren AL-KO ATC 2.0, LEAS von BL-Trading und Knott ETS Plus.

Als klarer Testsieger erwies sich das System von AL-KO. "Es zeigt keinerlei Schwächen, ist sauber verarbeitet und regelt in allen Testszenarien zuverlässig", lobte der ADAC und vergab die Note 1,5. Mit 965 Euro kam das AL-KO-System für den Testanhänger allerdings auch am teuersten. Günstiger fiel die Lösung von LEAS (749 Euro) aus, die bei den Fahrversuchen ebenfalls eine überzeugende Vorstellung ablieferte, jedoch wegen Schwächen in der Verarbeitung abgewertet und letztendlich mit 2,0 benotet wurde. Für das Knott ETS Plus (816 Euro) hatten die Tester nur eine 2,8 übrig, ursächlich war ein verspäteter Eingriff beim Ausweichtest.

Beim Kauf spielt aber auch die Kompatibilität eine Rolle. Während das LEAS an allen Achsen passt und das Knott-System neben Knott-Achsen immerhin auch die von AL-KO akzeptiert, funktioniert AL-KO nur mit AL-KO.

Zum Einbau in die Fachwerkstatt

Der ADAC rät zudem dazu, den Einbau der Fachwerkstatt zu überlassen, wobei die Status-LEDs von Knott und AL-KO an der Vorderseite des Caravans angebracht werden sollten, um im Rückspiegel des Zugfahrzeugs sichtbar zu sein. Darüber hinaus empfiehlt der Club, den Anhänger so zu beladen, dass die Stützlast möglichst exakt am erlaubten Maximum liegt. Und wenn der Anhänger dennoch ins Schlingern gerät, sind behutsames Bremsen und ein ruhiges Halten des Lenkrads die angemessene Reaktion.

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