Vielseitiger Sänger
24 Jahre lang war er eine feste Größe im Nürnberger Opernhaus: Tenor Günter Neubert ist tot
13.9.2024, 15:18 UhrAls Tenor war er sehr vielseitig und fast ein Vierteljahrhundert lang eine feste Größe im Ensemble des Nürnberger Opernhauses. Nun ist Günter Neubert im Alter von 87 Jahren gestorben. 1937 im niedersächsischen Diepholz geboren, startete er nach einem Gesangsstudium in Bremen seine Opernkarriere 1965 in St. Gallen.
Es folgten Stationen in Mainz und Braunschweig, bevor Neubert ab 1976 seine sängerische Heimat in Nürnberg fand. 24 Jahre lang war er dort aktiv, verkörperte fast alle Tenorpartien des Repertoires, brillierte in jungen Jahren besonders als Tamino in der "Zauberflöte" und sang nicht nur am Opernhaus, sondern an allen großen deutschen Häusern und in Wien den Lenskij in Tschaikowskys "Eugen Onegin". In guter Erinnerung blieben auch Auftritte in Henzes "Elegie für junge Liebende" und Donizettis "L'elisir d'amore".
Günter Neubert überzeugte mit der psychologischen Durchdringung seiner Rollen. So gelangen ihm bedeutende Verkörperungen des Schriftstellers Aschenbach in Benjamin Brittens "Tod in Venedig", als "Aron" in Schönbergs "Moses und Aron" oder als Loge in Wagners "Rheingold". Ab 1986 war er mit der ebenfalls am Opernhaus tätigen US-amerikanischen Sängerin Gail Steiner verheiratet, die 1999 im Alter von nur 45 Jahren starb.
Günter Neubert sang zahllose Abende im Opernhaus
Ein Jahr später beendete Neubert auf eigenen Wunsch sein Engagement am Opernhaus und gab seine offizielle Abschiedspartie als Herodes in Strauss‘ "Salome". Bis zu 80 Abende pro Jahr war er zuvor in Nürnberg auf der Bühne gestanden. Er zog in sein Haus in der Nähe von Mainz, kam aber auch immer wieder nach Nürnberg.
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