
Arbeitsagentur
Trend hält auch in Fürth an: Viel mehr Ausbildungsplätze als Bewerber
Zur Halbzeit des Berufsberatungsjahres 2024/2025 bleibt es dabei: Die Arbeitsagentur in Fürth registriert nach wie vor einen „Bewerbermarkt“, wie es im Fachjargon heißt. Das heißt: Wo Unternehmen früher aus einem großen Pool von Bewerbern wählen konnten, hat sich das Verhältnis zugunsten der Arbeitnehmer gedreht.
Allerdings habe sich der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk Fürth mit den Städten Fürth und Erlangen sowie den Landkreisen Fürth, Erlangen-Höchstadt und Neustadt–Bad Windsheim seit Corona insgesamt stark verkleinert, heißt es in einer aktuellen Bilanz. Man verzeichne aktuell im Vergleich zu März 2020 über 30 Prozent weniger Bewerber und gut 20 Prozent weniger gemeldete Berufsausbildungsstellen.
Die Suche nach Nachwuchskräften bleibt „eine große Herausforderung für viele Arbeitgeber“
Die Suche nach Nachwuchskräften bleibe dennoch „eine große Herausforderung für viele Arbeitgeber“. So wurden von Oktober 2024 bis März 2714 Ausbildungsstellen gemeldet (- 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr). In demselben Zeitraum haben sich 1901 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet (+ 4,0 Prozent). Damit kommen auf 100 gemeldete Lehrstellen gerade mal 70 Bewerber. 1086 oder 57,1 Prozent aller Ausbildungssuchenden waren im März noch unversorgt. Ihnen gegenüber stehen 1565 noch unbesetzte Lehrstellen.
Thomas Dippold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Fürth, prophezeit indes: „Die Anzahl der noch unversorgten Bewerber und auch die der noch unbesetzten Ausbil-dungsstellen wird sich in den kommenden Monaten drastisch reduzieren.“ Der aktuelle Stand könne nur als Momentaufnahme gewertet werden.
Dennoch sehe er den Trend bei den Bewerberzahlen positiv, so Dippold. „Wir haben erstmals seit fünf Jahren in einem März eine leichte Zunahme von Ausbildungssuchenden um vier Prozent. Sorge bereitet mir allerdings der anhaltende Negativtrend bei den Berufsausbildungsstellen.“ Hier verzeichne die Agentur weiter eine spürbare Abwärtsbewegung.
Als einen Grund hierfür sieht Dippold „die Unsicherheit vieler Arbeitgeber in Zeiten anhaltender Konjunkturschwäche“. Auch die aktuelle Entwicklung in der internationalen Handels- und Zollpolitik wirke sich negativ aus. „Trotzdem ist klar, dass viele Betriebe auch in Zukunft auf junge Nachwuchskräfte angewiesen sein werden.“
Auch in Fürth gibt es deutlich weniger Bewerber als im vergangenen Jahr. Von Oktober 2024 bis zum März haben sich 395 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Das sind 108 oder 21,5 Prozent weni-ger als im Vorjahr. 28 oder 7,1 Prozent von ihnen wurde ein Ausbildungsplatz zugesagt, während 281 oder 71,1 Prozent im März noch unversorgt waren. In selben Zeitraum haben die örtlichen Arbeitgeber den Zahlen zufolge 534 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 45 oder 9,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon waren im März noch 301 oder 56,4 Prozent unbesetzt.
Im Landkreis Fürth ist die Anzahl der Bewerber und der Ausbildungsstellen ausgeglichen
Im Landkreis Fürth zeigt sich ein etwas anderes Bild: Die Anzahl der Bewerber und der Ausbildungsstellen ist hier ausgeglichen. Von Oktober 2024 bis März haben sich 384 Bewerberinnen und Bewerber gemeldet. Das sind 25 Personen oder 7 Prozent mehr als im Vorjahr. 76 oder 19,8 Prozent von ihnen wurde ein Ausbildungsplatz zugesagt, während 235 oder 61,2 Prozent im März noch unversorgt waren. In selben Zeitraum haben die Arbeitgeber 381 Ausbildungsstellen gemeldet. Das sind 35 oder 10,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Davon waren im März noch 216 oder 56,7 Prozent unbesetzt.
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