Ob in Zirndorf, Oberasbach, Stein, Cadolzburg oder hier in Langenzenn auf dem Prinzregentenplatz sind die Menschen im Landkreis Fürth schon für Demokratie und gegen Rechts auf die Straße gegangen.
© Thomas Scherer
Ob in Zirndorf, Oberasbach, Stein, Cadolzburg oder hier in Langenzenn auf dem Prinzregentenplatz sind die Menschen im Landkreis Fürth schon für Demokratie und gegen Rechts auf die Straße gegangen.

Vor dem Rathaus

Sorge wegen Rechtsruck: Am Sonntag wird in Roßtal für die Demokratie demonstriert

Es ist eine Premiere: Pierre Lang organisiert eine Demonstration, als Bürger, ganz privat. Obwohl selbst bei den Freien Wählern im Vorstand, macht er das ohne die Unterstützung politischer Parteien und Gruppierungen. Das ist ihm wichtig, und worum es bei der Veranstaltung geht, ist klar: gemeinsam mit den Roßtaler Bürgerinnen und Bürger, den Vereinen, den Kirchen, parteiübergreifend allen Fraktionen im Marktgemeinderat, der Freiwilligen Feuerwehr, Awo und Diakonie, der Verwaltung im Rathaus und dem Gewerbeverband "ein flammendes Statement für unsere Demokratie zu setzen".

Den Anlass, aktiv zu werden, beschreibt der 57-Jährige so: Als Wahlhelfer erlebt er den Ruck nach rechts, auch in Roßtal, wo die in Teilen rechtsextreme AfD zuletzt bei der Europawahl immens viele Stimmen holte. Als "erschreckend" empfindet Lang diese schleichende Entwicklung. Als er vor dem örtlichen Supermarkt die Einladungen für seine Veranstaltung verteilte, hätten etliche Bürgerinnen und Bürger offen bekannt, die Rechtspopulisten wählen zu wollen. Oft gehörte Begründung: "Die machen was anders."

"Roßtal steht auf für unsere Demokratie":

Was denn und vor allem wie?, fragt Lang und ob die Roßtaler in einem Land wie etwa Viktor Orbans Ungarn leben wollten. Die Veranstaltung am Sonntag soll den Menschen vor Augen führen, wie wertvoll die Demokratie ist, "und dass sie einem nicht in den Schoß gelegt wird".

Lang, in Roßtal im Deutsch-Französischen Freundeskreis aktiv, will nicht nur die lokale Vereinsszene mobilisieren, er hat sich auch um Redner bemüht. Zugesagt haben bereits die Roßtaler Historikerin Cornelia Kirchner-Feyerabend und Pfarrer Jörn Künne von St. Laurentius.

Angefragt sind außerdem der Gonnersdorfer Autor Fritz Stiegler, der katholische Dekan André Hermany, die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg und "Zammrüggn -Demokratiepakt Nürnberg", den die ehemalige SPD-Bundesministerin Renate Schmidt initiiert hat. Für Musik sorgt mit Fabian Scheuerlein ein Lokalmatador. Lang hat eine Veranstaltung für 200 bis 300 Personen angemeldet. Für ihn ist klar, je mehr Menschen kommen, umso besser.