Archivperlen

Rätsel-Auflösung: Also sprach die Abrissbirne

Matthias Boll

Lokalredaktion Fürth

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16.9.2023, 17:08 Uhr
Über den Dächern von Nizza, nein, da stand der Fotograf sicher nicht. Ob es über den Dächern von Fürth war, und falls ja wo – das sollten uns die Leserinnen und Leser verraten.

© Stadtarchiv Fürth Über den Dächern von Nizza, nein, da stand der Fotograf sicher nicht. Ob es über den Dächern von Fürth war, und falls ja wo – das sollten uns die Leserinnen und Leser verraten.

Groß ist die Anzahl der Mails, die uns erreicht hat, groß auch die Einmütigkeit der Rätselknackergemeinde. Der Fotograf stand auf dem Turm des Fürther Rathauses und richtete sein Objektiv auf das Gänsberg-Sanierungsgebiet.

Groß im Vordergrund zu sehen ist das Seitengebäude der Papierhandlung Schöll, das von der Rückseite der Wasserstraße 8 am linken Bildrand bis zum Vordergebäude Obstmarkt 1 reicht, von dem in der rechten unteren Bildecke nur der Brandmauer-Giebel und das Dach sichtbar sind.

Hinten links oben sieht man das Traditionslokal Fischhäusla, es wurde 1995 im Rahmen des U-Bahn-Baus abgerissen. Am linken oberen Bildrand: die Förstermühle. Oben in der Mitte bis rechts erstrecken sich die Sandsteingebäude des Schlachthofes, wo sich heute das Kulturforum befindet.

Die drei Personen in der nach rechts abbiegenden Straße stehen in der (nicht mehr existierenden) Rednitzstraße. Die Bergstraße verläuft hinter der noch stehenden oberen Häuserzeile.

Der freie Platz in der Mitte ist der ehemalige Schulhof der Synagoge plus der durch den bereits begonnenen Abriss der Stauden-, Geleits- und Markgrafengasse entstandene Freiraum. Das Haus mit der Hanglage am Rand der Freifläche ist das ehemalige Geleitshaus (Geleitsgasse 7).

Bleibt die Frage: Wann könnte dieses Foto entstanden sein? "Anhand der bereits gut sichtbaren Abrisslücken tippe ich auf die Zeit Mitte der sechziger Jahre", heißt es in einer Mail. Knapp daneben, Vize-Stadtheimatpfleger Lothar Berthold schreibt: "Im Vergleich mit eigenen Fotos aus der Abriss-Zeit lässt sich anhand der hier noch stehenden Gebäude ziemlich genau das Aufnahmejahr 1972 festlegen."

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