LBV-Wahl

Neuer Spitzenreiter: Der Hausrotschwanz ist Vogel des Jahres 2025

12.10.2024, 11:00 Uhr
Klein, aber oho: Der Hausrotschwanz ist Vogel des Jahres 2025.

© Maria Bauer/LBV Klein, aber oho: Der Hausrotschwanz ist Vogel des Jahres 2025.

Klein, flink und ein gern gesehener Gast in Bayerns Gärten: Der Hausrotschwanz hat es an die Spitze geschafft und ist Vogel des Jahres 2025. Ab Januar löst er damit den Kiebitz als Jahresvogel ab. An der fünften öffentlichen Wahl des bayerischen Naturschutzverbandes LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) und seines bundesweiten Partners NABU haben insgesamt 143.390 Menschen teilgenommen, über 23.000 davon aus Bayern.

43.235 (30,2 Prozent) Stimmen entfielen dabei auf den Hausrotschwanz, 40.455 (28,2 Prozent) auf die Waldohreule, 22.656 (15,8 Prozent) auf den Schwarzspecht, 20.839 (14,5 Prozent) auf den Schwarzstorch und 16.205 (11,3 Prozent) auf den Kranich. "Als Insektenfresser ist der Hausrotschwanz vom Insektenrückgang in naturfernen Gärten und durch intensive Landwirtschaft betroffen", erklärt die LBV-Biologin Angelika Nelson. "Außerdem gehört er zur Gruppe der Gebäudebrüter, die es an unseren modernen Gebäuden immer schwerer hat, Nistmöglichkeiten zu finden."

Der Hausrotschwanz ist ein lebhafter Singvogel, der häufig in Gärten, Hinterhöfen und Parks unterwegs ist

Mit dem Hausrotschwanz gehört die Krone der Vogelwelt und somit die naturschutzfachliche Aufmerksamkeit im kommenden Jahr einem Vogel, den viele Menschen aus dem Siedlungsraum kennen. Er ist ein lebhafter Singvogel, der häufig in Gärten, Hinterhöfen und Parks unterwegs ist, weil er dort gute Bedingungen zum Brüten findet. Zu erkennen ist er an seinem namensgebenden rostroten Schwanz; das restliche Gefieder ist eher dunkel.

Meist noch bevor man ihn sieht, macht der männliche Hausrotschwanz mit seinem rauen Gesang auf sich aufmerksam. "Er ist ein echter Early Bird – schon ein bis zwei Stunden vor Sonnenaufgang ist er aktiv und lässt seine unverwechselbare Gesangsstrophe lautstark erklingen. Damit ist er eine der ersten Stimmen im morgendlichen Vogelkonzert", weiß Angelika Nelson.

Der Hausrotschwanz wirkt oft agil, ja sogar nervös: Er sitzt selten still, sondern flitzt umher, knickst mit den Beinen und zittert mit dem Schwanz. Den Winter verbringt er traditionell in Nordafrika oder im Nahen Osten. "Immer öfter bleiben aber einige Vögel den Winter über im Freistaat. Als Kurzstreckenzieher nutzen sie die milderen Winter in Bayern", so die LBV-Fachfrau.

Als Jahresvogel steht der Hausrotschwanz für naturnahe und artenreiche Gärten, in denen er genug Insektennahrung findet. Er vertritt außerdem die Gruppe der Gebäudebrüter, zu der auch Haussperling und Schwalbe zählen. Zur LBV-Wahl angetreten war der Vogel des Jahres 2025 mit dem Slogan "Mut zur Lücke", weil er sein Nest gerne in Maueröffnungen, auf Balken oder unter Vordächern an Gebäudestrukturen baut; die aber werden durch Sanierungen immer seltener.

Wer etwas für den Hausrotschwanz tun möchte, sollte darauf achten, den eigenen Garten oder Balkon möglichst naturnah und strukturreich zu gestalten. Mit einem Nistbrettchen unterm Dach oder mit Halbhöhlen als Nistkasten kann man ihm den Nestbau erleichtern. In offenen Mauernischen sucht er nach Spinnen und Insekten als Nahrung.

Tipps zur naturnahen Gartengestaltung gibt es auf der Website des Landesbundes für Vogelschutz unter www.lbv.de/garten

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