Tödliche Schüsse in einer Eventlocation: Ein Großaufgebot der Polizei war in der Fürther Hafenstraße im Einsatz.
© NEWS5 / David Oßwald
Tödliche Schüsse in einer Eventlocation: Ein Großaufgebot der Polizei war in der Fürther Hafenstraße im Einsatz.

Fahndung nach zwei Autos

Nach tödlichen Schüssen auf Hochzeit in Fürth: Mann stellt sich in Frankreich der Polizei

Nach den tödlichen Schüssen auf einen Gast einer Hochzeitsfeier in Fürth hat sich der mutmaßliche Schütze in Frankreich gestellt. Es werde nun überprüft, ob der Mann tatsächlich der Täter ist, sagte ein Polizeisprecher in Nürnberg am Morgen. „Es sieht danach aus, als ob er es ist.“

Am Sonntag waren gegen 17.15 Uhr mehrere Notrufe eingegangen, bei einer Hochzeitsfeier in einer Eventlocation am Fürther Hafen seien mehrere Schüsse gefallen. Ein 47-Jähriger wurde dabei lebensgefährlich verletzt und sofort ins Krankenhaus gebracht. Wie die Polizei am späteren Abend bestätigte, erlag er kurz darauf im Fürther Klinikum seinen Verletzungen. Die intensivmedizinische Versorgung konnte ihn nicht mehr retten.

Schüsse auf Hochzeitfeier in Fürth: Gast stirbt an tödlichen Verletzungen

Laut einem Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken handelt es sich nicht um den Bräutigam, sondern um einen Gast der Hochzeit, bei der mehrere hundert Menschen feierten. Der Tatort an der Hafenstraße war unter anderem wegen der Spurensicherung bis zirka 20.30 Uhr gesperrt. Darüber hinaus führte die Polizei eine Vielzahl von Befragungen durch. Die Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen, um die Hintergründe des Geschehens zu klären.

Währenddessen kam es vor dem Fürther Klinikum zu einem weiteren Polizeieinsatz: Dort versammelten sich laut einem Zeugen in der Nacht Angehörige des Getöteten, es kam zu emotionalen Szenen. Einsatzkräfte mussten anrücken, um die Situation zu beruhigen.

Der oder die mutmaßlichen Täter waren zu diesem Zeitpunkt noch auf der Flucht. Man habe „Erkenntnisse, dass wohl kurz nach der Tat zwei Fahrzeuge das Areal fluchtartig verlassen haben“, sagte ein Polizeisprecher, mehrere Personen seien eingestiegen. Es wurde nach einem grauen Skoda Octavia und einem weißen Mercedes-Benz GLE - beide mit französischer Zulassung - gefahndet.

Wer eines oder beide Fahrzeuge sieht, sollte umgehend den Notruf nutzen, so die Polizei - „egal wo man ist, das muss nicht in Bayern sein“. Zeugen sollten aber sicherheitshalber die Insassen des Fahrzeugs nicht selbst ansprechen, wie betont wurde. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe jedoch nicht.

Am späten Sonntagabend gelang es den Ermittlern nach Angaben des Präsidiums, „Hinweise zu generieren“, die auf die Identität des Tatverdächtigen schließen ließen. Die Fahndungsmaßnahmen wurden daraufhin in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft intensiviert und ausgeweitet.

Im Laufe der Nacht habe sich der oben erwähnte Mann dann bei französischen Behörden gemeldet und angegeben, der gesuchte Tatverdächtige zu sein. Er befindet sich seitdem in Frankreich in Polizeigewahrsam. Er handle sich um einen Mann mit französischer Staatsangehörigkeit, sagte ein Sprecher der Polizei am Montagmittag der Nachrichtenagentur News5.

Update vom 25. März: Inzwischen steht fest, dass der Mann, der sich gemeldet hat, der Gesuchte ist. Mehr dazu lesen Sie hier:

Der Betreiber der Eventhalle zeigt sich schockiert. Er hatte für die Feier die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Was er zu dem Vorfall sagt, lesen Sie hier:

Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert.


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